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Die unwillige Braut (German Edition)

Die unwillige Braut (German Edition)

Titel: Die unwillige Braut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Landon
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ich es wirklich, der so etwas passiert? Kann er das wirklich tun?"
    Er hatte es schon zuvor gesehen und wusste, dass William Rufus mit englischem Eigentum machen konnte, wonach ihm der Sinn stand, vor allem mit dem einer Frau. "Ja", entgegnete er und betrachtete missbilligend das dümmliche Grinsen auf dem Gesicht des Mannes, der sie gewonnen hatte. "Das kann er tun. Und Euch, de Lessay, schlage ich vor, dass Ihr Euch ein wenig zurückhaltet und etwas Würde an den Tag legt bei dieser Frau, die bald die Eure sein wird. Nehmt ein Bad, Mann. Ihr stinkt wie ein Fischhändler."
    Mit hängenden Schultern und erschüttert von der wenig schmeichelhaften Bemerkung ging Ralph de Lessay gehorsam davon, so dass Rhoese die braun gefleckte kahle Stelle auf seinem Kopf sehen konnte, dort, wo die Strahlen der Sonne ihn getroffen hatten. Gleichzeitig unterdrückte sie den Wunsch, den Erzbischof zu umarmen, weil er ausgesprochen hatte, was sie selbst zu gern gesagt hätte.
    Zu Judhael de Brionne meinte der Erzbischof: "Bringt Lady Rhoese heim, Jude. Es wird nichts nützen, hier weiter zu verweilen. Die Heirat wird in York stattfinden, noch ehe wir nach London zurückkehren, dessen bin ich sicher. Seine Majestät schätzt keine Verzögerungen."
    Ralph de Lessay, euphorisch durch seinem Sieg, hatte eigene Vorstellungen davon, wie Rhoese nach Hause gelangen sollte. "Wartet!" rief er und kehrte zu ihnen zurück. "Ich bringe sie selbst heim. Ich würde gern sehen …"
    Mit einer raschen Bewegung packte Judhael de Brionne ihn bei dem Kettenhemd unter seinem Kinn, hob ihn beinahe hoch mit dieser Bewegung, ehe er ihn gegen den Stuhl des Königs schleuderte, mit einer Heftigkeit, die beide zum Umstürzen brachte, den Mann und den Stuhl. "Ihr habt genug gesehen!" schnaubte er. "Haltet Euch an das, was der Erzbischof sagte, und nehmt ein Bad. Ihr stinkt!" Ohne abzuwarten, bis der Mann sich wieder erholte, fasste er Rhoese unter die Achsel, ging mit ihr eilig durch die Halle und hinaus in das helle Tageslicht. Els musste beinahe laufen, um mit ihnen Schritt zu halten. Keiner von ihnen warf auch nur einen Blick in Kettis Richtung, daher entging ihnen auch, wie sich der Triumph in ihrem Gesichtsausdruck zu reiner Bewunderung wandelte.
    "Lasst mich los", sagte Rhose und hob den Arm hoch. "Wir kommen auch allein nach Haus." Männer beobachteten sie und warteten auf die unvermeidliche Szene.
    Er packte sie um die Taille, ohne auf ihren Protestschrei zu achten. "Ja, Lady, ich weiß, dass Ihr das könnt. Und je eher wir von hier wegkommen, desto besser. Kommt schon!" Er bückte sich und schob seinen Arm unter ihre Knie, hob sie dann hoch auf seinen Hengst, den sein Knappe hielt, setzte sie ohne weitere Umstände hinter dem Sattel ab, so dass sie sich festhalten musste, wenn sie nicht herunter fallen wollte. Aus dieser Höhe war es schwer für sie, ihn nicht anzusehen, und trotz ihrer Verwirrung und ihrer Verärgerung bemerkte sie jede Einzelheit an ihm, als wollte sie ihn mit dem groben und abstoßenden Ritter vergleichen, der sie eben so öffentlich gedemütigt hatte. Nach englischem Recht wäre er dafür bestraft worden. Und hier stand vor ihr ein groß gewachsener Ritter, dessen Hände sie gestützt hatten, dessen Erscheinungsbild makellos war, von dem polierten Helm bis hin zu den glänzenden Sporen, dessen ernste Miene ihr sagte, dass sie sich besser nicht mit ihm anlegen sollte, wenn sie nicht das Risiko eingehen wollte, verletzt zu werden. Großartig schien ihr der passendste Ausdruck für ihn zu sein.
    "Ihr reitet mit mir zusammen", erklärte er. Ehe er ihr wieder in die Augen sah, ließ er seinen Blick über ihren schönen Mund und ihre zart geröteten Wangen gleiten. Anders als der Grobian, den ich niedergeschlagen habe, so sagte ihr dieser Blick, wüsste ich ganz genau, was ich mit dir zu tun habe.
    Ihr Verstand schien stillzustehen, und zum ersten Mal wusste sie nichts zu erwidern. Aber als er aufsaß, als wollte er über ein Tor springen, in dem er ein Bein über den Hals des Pferdes schwang, konnte sie sich eines stolzen Erschauerns nicht erwehren, dass sie nach der demütigenden Szene von vorhin nun hinter einem Mann saß, der ahnte, wie sie sich fühlen musste, auch wenn er darauf nicht gerade behutsam reagierte.
    Über die breiten Schultern des Ritters hinweg sah sie, dass Els auf dieselbe Art wie sie hinter dem Knappen auf einem braunen Wallach saß und ihre Arme schon um die Taille des jungen Mannes gelegt hatte. Als Rhoese fühlte,

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