Die unwillige Braut (German Edition)
Bedauern erwähne, Mylady", sagte er, "dann gebe ich Euch hiermit die Erlaubnis, mich daran zu erinnern, Ihr hättet es ja gleich gesagt." Indem er ihren Kopf mit dem weichen Band ihres Haares festhielt, beugte er sich über sie und erinnerte sie an die flüchtige Flamme des reinen Vergnügens, die sich immer gerade außerhalb ihrer Reichweite befand, als wollte sie sie für alle die vielen Male verspotten, in denen sie die Vorstellung, jemals einen Mann zu begehren, weit von sich gewiesen hatte.
Sie verfluchte sich für ihre Schwäche und nahm sich vor, ihren Geist dagegen zu verschließen, dass er ihr jemals etwas bedeuten könnte. All dies diente ihm nur dazu, seine neue Macht zu beweisen. Ihm bedeutete es gar nichts, außer dass er in Übung blieb. "Mein Herz ist verhärtet, Sir", sagte sie den Tränen nahe, "mit Küssen und dergleichen werdet Ihr es nicht erweichen. Ihr müsst es gar nicht erst versuchen."
Behutsam berührte er ihre Mundwinkel mit seinen Lippen. "Ist das so, Mylady? Dann betrachtet es so, als ginge mich der Zustand Eures Herzens nichts an. Lasst es so kalt und hart sein, wie Ihr wollt, es wird mich nicht berühren. Aber Ihr seid Teil des Geschäfts, denn ohne Euch kann ich alles andere nicht bekommen, und da Ihr über einen reizvollen Körper verfügt, wird das für mich keine so große Strafe bedeuten, mich seiner dann und wann zu bedienen. Damit, Mylady, müsst Ihr Euch arrangieren. Außerdem beabsichtige ich, einen Erben zu zeugen, und dafür brauche ich keine Frau, die willig ist, sondern nur eine, die gesund ist." Er legte den Kopf schief und zog belustigt die Brauen hoch, als er ihre Verlegenheit sah und den hasserfüllten Blick, der darauf folgte. "Dachtet Ihr Euch das anders? Gewiss nicht. Wir begannen unsere Beziehung mit einem offenen Gespräch, und ich beabsichtige, dabei zu bleiben. Wir sollten uns von Anfang an verstehen. Am Ende wird uns das viel Zeit ersparen, nicht wahr? Ihr schweigt. Dachtet Ihr daran, mir das Herz zu brechen, wie Ihr es üblicherweise tut?" Sein Lachen klang ein wenig spöttisch. "Nein, keine Chance. Das befindet sich weit außerhalb Eurer Reichweite, Mylady."
"Dämon! Kanaille!" Sie packte sein Handgelenk und versuchte, ihren Zopf zu befreien. "Lasst mich los. Auch ich kann außerhalb Eurer Reichweite sein, Normanne. Glaubt nicht, dass ich Euch in mein Leben marschieren lasse und zusehe, wie Ihr alles an Euch reißt!"
Seine schwere Faust lag unter ihrem Kinn, hob es an, so dass sie gezwungen war, ihm in die Augen zu sehen, ernsthafte Augen, aus denen jede Spur von Belustigung verschwunden war. "Ihr wollt Euch das Leben nehmen? Wollt Ihr mir das damit sagen? Ihr seid doch gewiss kein solcher Feigling, oder?"
"Wenn ich das gesagt habe, Sir, dann weil ich stolz bin, nicht aus Feigheit. Wir Engländer lassen uns nicht so leicht überrumpeln, und vor allem die im Norden haben den Ruf, standhaft zu sein. Sicher habt Ihr gehört, dass die Menschen in York viel erleiden mussten, weil sie sich länger an das klammerten, was ihnen gehörte. Nein, wir werfen uns nicht in die Flammen. Aber es gibt andere Möglichkeiten, den Grausamkeiten von Männern zu entkommen."
"Ich habe nicht von Grausamkeiten gesprochen, Rhoese of York. Ich kann von einer Frau das, was ich will, auch auf andere Weise bekommen, Ihr werdet schon sehen. Aber vielen Dank für die Warnung. Ich werde Vorsorge treffen, damit das nicht passiert."
Närrin, Närrin, schalt sie sich selbst, weil er sie dazu bringen konnte, wie ein Kind über ihre Möglichkeiten zu plappern. Wenn sie nur still gewesen wäre, hätte sie von Micklegate nach Clementhorpe fliehen können, wo eine kleine Gruppe von Nonnen ein armseliges Dasein führte, sich um die Kranken kümmerte und sich der Nächstenliebe widmete. Aber das hätte bedeutet, Eric seinem Schicksal zu überlassen, und rückblickend hätte sie das nicht tun können. "Schwerlich werdet Ihr mich anbinden können", fuhr sie ihn an und wandte den Kopf ab.
Er lächelte. "Schwerlich, da stimme ich Euch zu. Muss ich es? Hm?"
Sie errötete tief, von den Schultern bis über den Hals, und es fiel ihr schwer, eine angemessene Antwort zu finden, wenn er ihr doch so nahe war. Bei seiner offensichtlichen Erfahrung wusste er wohl, dass es nicht nötig sein würde, sie zu zwingen. "Nein", sagte sie. "Ich bin noch immer die Herrin dieses Hauses."
"Dann macht das Beste daraus, Mylady, während ich Euer letztes Opfer zurückbringe zu seinem Herrn. Später komme ich
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