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Die unwillige Braut (German Edition)

Die unwillige Braut (German Edition)

Titel: Die unwillige Braut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Landon
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Verstehst du nicht, dass ich es ernst meine?"
    "Nein, das glaube ich nicht. Ketti sagt, du willst mich immer noch."
    "Und du glaubst ihr, du Idiot? Ketti ist ein boshaftes, berechnendes, eifersüchtiges und habgieriges Weibsstück, und das weißt du. Mit ihrem Gezänk hat sie meinen Vater aus dem Haus getrieben, und selbst an seinen schwachen Tagen war er ein besserer Mann als du. Du dachtest nur, du würdest mit ihr mehr Vorteile haben als mit mir, das ist alles, und es war besser, dass ich so früh herausgefunden habe, wie du wirklich bist. Ich bin mit knapper Not davongekommen, und ich werde meine Meinung nicht ändern." Sie wandte sich ab und versuchte, an ihm vorbei zu kommen. "Und jetzt lass mich hier heraus und nach Hause gehen, Warin. Und zwar jetzt! Aus dem Weg!"
    "Aber ich habe mich geändert, Rhoese, glaub mir. Ich habe meine Lektion gelernt. Und jetzt, da ich diese normannische Kanaille aus dem Weg geräumt habe, kannst du dem König erzählen, dass du mit mir verlobt bist. Wir werden heiraten, nicht wahr?"
    Mit großen Augen starrte sie ihn an. "Du warst das? Du hast ihn ermordet?"
    "Natürlich war ich das. Er lauerte am Ende des Hofes, als ich heimging, und ich folgte ihm bis zu deiner Kemenate. Ich weiß, was er wollte, aber er war noch betrunkener als ich. Er hätte es niemals geschafft." Er griff nach ihr, so dass sie nicht an ihm vorbei konnte. "Komm schon, Liebste, wir sollten offen zueinander sein. Ich habe es für dich getan, das weißt du doch."
    "Du Narr!" sagte sie. "Du vollkommener, du kompletter Dummkopf! Du hast einen Normannen getötet und glaubst, damit davonzukommen? Weißt du nicht, dass sie hinter Eric her sind, weil sie einen Schuldigen brauchen? Und ich habe nichts von dir erzählt, weil ich dachte, nicht einmal du wärst dumm genug, einen Toten auf meinem Fußboden zurückzulassen."
    Warin sah sie voller Schmerz an. "Das mit Eric wusste ich nicht. Und außerdem sollte es nach Notwehr aussehen. Wie ein Vergewaltigungsversuch. Du weißt, wie diese normannischen Schweine sind."
    "Sollte es das tatsächlich?" höhnte sie. "Und du glaubst, ich hätte ein altes Schlachtross wie ihn einfach so niederstechen können, um dann in aller Ruhe ins Bett zu gehen, ohne jemandem etwas davon zu sagen? Einfach so, ganz ohne Geschrei? Wirklich, Warin, du machst mich krank mit deiner Dummheit. Geh mir aus dem Weg."
    Aber ihr Versuch, zur Tür zu gelangen, wurde von Warin vereitelt, als er sie um die Taille packte und hart gegen die dünne Hüttenwand schleuderte, so dass die Füllung zu Boden rieselte und das Gebälk einen Riss bekam und Jude draußen zurücksprang, weil die Hütte bei ihrem Kampf bebte. Es war an der Zeit, dem Ganzen ein Ende zu setzen, ehe sie verletzt wurde.
    Als Jude in den dämmerigen Raum stürmte, fiel die morsche Tür zu Boden. Er packte Warin an der Kehle und riss ihn zurück, einen Arm um seinen Hals und ein Knie in seinem Rücken. Mit einer Drehung brachte er ihn aus dem Gleichgewicht und schleuderte ihn gegen die andere Wand. Warin stieß vor Überraschung ein wütendes Gebrüll aus und warf sich auf Jude, der zur Seite wich und ein Bein ausstreckte, sodass der andere darüber fiel und mit dem Gesicht nach unten zu Boden ging. Was die Größe anging, waren die beiden Männer einander ebenbürtig, doch Judes Ausbildung als Soldat verschaffte ihm jeden nur denkbaren Vorteil gegenüber dem schwerfälligen Warin. Als der sich wieder aufrappelte, traf ihn ein Hieb, der noch die Ecke der Hütte zum Erzittern brachte, in der er, nach Atem ringend und benommen, liegen blieb.
    Jude legte eine Hand auf Rhoeses Arm und hielt sie zurück. "Geht nicht zu ihm", befahl er.
    Schwankend erhob sich Warin und trat einen Schritt vor. Sein Gesicht war blutverschmiert. "Normannischer Bastard!" stieß er hervor. "Was tut Ihr da? Meine Frau und ich wollten gerade …" Er wurde unterbrochen durch einen Fausthieb von Jude, der ihn mitten ins Gesicht traf, sodass er zurücktaumelte.
    "Sprich es nicht aus!" fuhr Jude ihn an. "Ich weiß genau, was du vorhast, Trottel. Deine Stimme übertönte sogar noch den Donner. Ja, starr mich nur an. Halb York muss dein jämmerliches Winseln gehört haben, genau wie meine Männer und ich. Und sieben von uns, die Lady eingeschlossen, haben gehört, wie du Narr den Mord gestanden hast."
    "Unsinn!" keuchte Warin. "Ihr glaubt doch nicht, dass ich das im Ernst gesagt habe? Ich habe versucht, sie zu beeindrucken, das war alles. Überhaupt nichts weiß ich davon. Wir sind

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