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Die unwillige Braut (German Edition)

Die unwillige Braut (German Edition)

Titel: Die unwillige Braut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Landon
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unbemerkt verlosch und Rhoese zu hoffen begann, dass Jude es am Ende doch vergessen würde. Aus einem sortierten Stapel mit den besten Stücken der Familie, die Hilda nach dem Prinzip ausgesucht hatte, dass sie sie tragen sollten, wenn sie sie nur anständig bedeckten und wärmten, fanden sie etwas zum Anziehen. Rhoese sah reizend aus in einem fließenden Gewand aus Maulbeerseide und weicher rosa Wolle, während man Jude neutrale Töne in Beige und Graugrün gegeben hatte, die einzige Tunika und die einzige Hose, die groß genug für ihn waren.
    Er schloss die Schnalle des Gürtels an seiner Hüfte und bemerkte den unsicheren Blick seiner Gemahlin. "Nun?" fragte er und hakte den Daumen in den Gürtel.
    Sie zögerte. Es fiel ihr schwer, ihm mit auch nur einem Hauch von Wärme zu begegnen, da sie noch so viel Bitterkeit empfand, doch es war ihr unmöglich, nicht angerührt zu sein durch seine Verwandlung von einem schmutzigen Reisenden in diesen gut aussehenden Mann. Seine überlegene Haltung hatte sie einst eingeschüchtert und verärgert, jetzt war sie fähig, ihn mit anderen Augen zu sehen. Die Erinnerung an jene eine Liebesnacht raubte ihr den Atem, als sie zu sprechen begann. "Gehen wir essen?" Es hörte sich an, als wäre sie gerannt.
    Er antwortete nicht direkt, sondern wandte sich an die drei Dienstboten, die er mit einer Handbewegung entließ, wobei er Hilda direkt ansah, die geglaubt hatte, bleiben zu dürfen.
    "Gewöhnlich bin ich in der Lage, meine Frauen selbst zu entlassen, wenn man mir die Gelegenheit dazu gibt", sagte Rhoese. "Was ist so wichtig, dass Hilda davon nichts wissen darf?"
    "Vermutlich weiß sie es schon", sagte Jude und griff nach der Börse an seinem Gürtel. Er holte die scharfe kleine Pfeilspitze heraus und hielt sie ihr hin. "Da ich Eure Gefühle für mich kenne", sagte er, "fällt es mir schwer zu glauben, dass Ihr mich vor Elfenschüssen bewahren wollt, da ich noch nie Schmerzen in den Gelenken hatte. Also vermute ich, dass Ihr etwas Schlimmeres im Sinn hattet, Mylady. Habe ich Recht?"
    Behutsam nahm sie das kleine Ding entgegen und betrachtete es. "Männer können mit allem sehr direkt umgehen", sagte sie. "Frauen müssen zu subtileren Methoden greifen. Ja, ich hatte noch etwas im Sinn."
    "Mir erscheint das nicht sehr subtil", sagte er. "Es ist ein Zauber, der den Träger vor Schaden bewahren soll, aber wie es scheint, solltet Ihr solche Dinge weiseren Frauen überlassen, wenn Ihr es nicht besser versteht." Er nahm ihr die Pfeilspitze aus den Händen und legte sie zurück in die Tasche. "Dennoch bin ich froh zu sehen, dass unsere Pferde noch auf eigenen Beinen stehen."
    "Mit dem Apfel war alles in Ordnung. Mit den Nüssen auch."
    "Ich weiß. Ich habe die Nüsse gegessen."
    Von draußen aus der Halle drang Lärm zu ihnen herein, als jemand rasch die schwere Eichentür öffnete und wieder schloss, doch keiner von ihnen achtete darauf. "Ihr habt sie gegessen?" sagte sie. "Dann habt Ihr mich mit Eurem gespielten Misstrauen nur getäuscht, Sir. Um mir ein schlechtes Gewissen zu verursachen. Habe ich nicht Recht?"
    Sie hatte sich von seiner Ruhe täuschen lassen, und dass er mit einem Schritt bei ihr sein würde, damit hatte sie nicht gerechnet. Ehe sie ihm ausweichen konnte, hatte er sie umarmt und an sich gezogen, so dass sie den weichen Stoff seines Umhangs an ihrer Wange spürte. "Ihr werft mir vor, Euch getäuscht zu haben, Lady?" sagte er grob. "Dass ich versucht habe, Euch ein schlechtes Gewissen zu verursachen, das Ihr längst haben solltet, mit all Eurem Zauber und dergleichen? Zuerst ein Zauberspruch, dann eine Pfeilspitze, und Ihr redet von Täuschungen? Was ist mit Euch? Seid Ihr so unbeugsam?"
    Als wollte er ihr das Gegenteil beweisen, küsste er sie, vereinnahmend und betörend, ließ ihre feindseligen Gefühle dahinschmelzen unter dem Druck seiner Lippen, suchte in jedem Winkel nach ein wenig Süße. Hätte er ihr nur etwas mehr Zeit gegeben, so wäre sie darauf eingegangen, aber sein Kuss endete so abrupt, wie er begonnen hatte, und sie wusste, dass sie ihn nur noch weiter von sich getrieben hatte mit ihren dummen und halbherzigen Versuchen, ihn zuerst für sich zu gewinnen, um ihn dann zu bestrafen dafür, dass er sich von ihr fern hielt. Er machte kein Geheimnis daraus, dass er ihren Körper begehrte, aber es war ihm nicht möglich, sein Misstrauen zu verbergen.
    Die Angelegenheit hatte sich ihrer Kontrolle entzogen, und jetzt konnte sie ihn kaum noch dazu bringen, sie zu

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