Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die unwillige Braut (German Edition)

Die unwillige Braut (German Edition)

Titel: Die unwillige Braut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Landon
Vom Netzwerk:
brechen wir auf", murmelte er. "Mach schneller. Ich werde in der Halle sein, da treffen wir uns dann. Komm mit, Pierre."
    Diesmal hatte sie genau das getan, was er ihr gesagt hatte, ohne auf Els' hochrotes Gesicht zu achten und genauso wenig auf Hildas ausdruckslose Miene. Inzwischen befanden sie sich mehrere Meilen nördlich von Catterick . Sie warf einen weiteren Seitenblick auf die langen Beine ihres Gemahls mit den Schnüren und den Sporen, seine starke braune Hand, die auf dem Sattelknauf ruhte und die Zügel hielt. Seine Ärmelmanschette war von demselben Grün und Gold wie die Felder im Hintergrund, und sein glänzendes Haar erinnerte an die Schwingen eines Raben. Auf seiner Schulter blitzte eine Fibel, so groß wie ein Apfel, und obwohl er nicht so auffallend gekleidet war wie Master Flambard, stockte Rhoese bei seinem Anblick der Atem. Was hatte sie in der vergangenen Nacht auf Englisch zu ihm gesagt? Geliebter. Wunderbarer Mann. Tapferer Kämpfer. Zum Glück verstand er das nicht, denn erst gestern hatte Master Flambard sie daran erinnert, dass Jude die Herausforderung liebte, und wenn er erst den Verrat ihres Herzens entdeckte, würde er das Interesse an ihr verlieren und sich anderswo umsehen, trotz allem, was er in der vergangenen Nacht angedeutet hatte. Warum sonst hatte Warin sie für Ketti verlassen, wenn nicht, um eine neue Eroberung zu machen? Deswegen und wegen des Geldes. Offensichtlich waren die Unterschiede zwischen ihnen doch nicht so groß.
    "An der Brücke werden wir anhalten", rief Jude den Anführern zu.
    Vor ihnen durchschnitt das schimmernde Band eines Flusses Wälder und Felder, und der Wind trieb den Rauch von den Dächern der reetgedeckten Hütten. Sie war überzeugt, dass er ihnen nicht erlauben würde, sich lange hier aufzuhalten.
    Er kam heran, um sie vom Pferd zu heben, ehe Master Flambard sie fassen konnte. "Da drüben", sagte er und deutete auf das Dickicht aus Holunder und moosbewachsenen Felsen, "findest du ein paar abgeschiedene Stellen, wenn du dich umschaust." Das war immer das Erste, was Frauen brauchten, wenn sie Stunden im Sattel verbracht hatten.
    Sie waren wählerisch, daher suchten die drei Frauen ein paar Augenblicke, ehe sie passende Stellen fanden, um sich niederzukauern. Sobald Els und Hilda sie verlassen hatten, blieb Rhoese stehen, um ihren Rücken an einem Felsen auszuruhen, dem Fluss zuzusehen und dem Geräusch des Wassers zu lauschen. Eine Windböe trieb ein paar Blätter vor ihre Füße, die den Klang herannahender Schritte verbargen, und als Jude auftauchte, vermutete sie, er wäre aus denselben Gründen gekommen wie sie.
    Sie erhob sich, um ihn allein zu lassen, doch er hielt sie zurück und überraschte sie damit so sehr, dass ihr anfänglicher Widerstand unter seinem festen Griff rasch verschwand. "Nun", flüsterte er, "warum seid Ihr so still in meiner Gesellschaft, Mylady? Habt Ihr dieselben Gedanken wie ich? Fühlt Ihr es wieder? Schmeckt und riecht Ihr es? Ja?" Vermutlich hatte er keine Antwort erwartet, denn ehe sie eine finden konnte, küsste er sie.
    Da dies genau ihre Gedanken und Sehnsüchte waren, hatte es wohl keinen Sinn zu leugnen. Ihr Körper schmolz schon dahin unter seiner Berührung und dem zweiten unsanften Kuss des Tages, und es war zu spät, um ihre Bedürfnisse zu verleugnen, wie sie es sonst wohl getan hätte. Hilflos, ziellos wie ein Blatt im Wind, umarmte sie ihn, während sie von seinen Lippen trank und den Druck seines Körpers spürte, seine Beine an ihren Schenkeln, als wollte er sie auf diese Weise lenken, wie er es bei seinem Pferd zu tun pflegte. Trunken von seinem Geschmack, fühlte sie seine Lippen auf ihrer Kehle, spürte, wie er ihren Kopf zurückschob, als er die weiße Haut an ihrem Hals und ihrer Schulter mit Küssen bedeckte. Sie wehrte sich nicht, als er ihr Gewand herunterschob und eine ihrer Brüste entblößte, denn inzwischen war ihr Verlangen ebenso groß wie seines und die Sehnsucht fast unerträglich. Er bedeckte sie mit seinen Lippen, seinen Küssen, als triebe ihn ein Hunger, den nur sie zu stillen vermochte, während sie zu zittern begann, aufstöhnte und seufzte. "Mehr!" rief sie auf Englisch, ohne nachzudenken. "Mehr … liebe mich noch einmal, Geliebter … rasch, jetzt. Nimm mich hier!"
    Als hätte er jedes Wort verstanden, schob Jude ihr die Röcke hoch und hob sie auf den Rand eines Felsens, während er seine Hose öffnete. "Leg die Arme um meinen Hals", befahl er mit heiserer Stimme, "und öffne

Weitere Kostenlose Bücher