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Die uralte Metropole Bd. 2 - Lilith

Die uralte Metropole Bd. 2 - Lilith

Titel: Die uralte Metropole Bd. 2 - Lilith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Marzi
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begegnet.« In London, dachte sie, in den Tiefen der Region, wo er sie aus einer misslichen Lage befreit und sich als Retter in der Not präsentiert hatte.
    »Warum ist er hier?«
    Das, dachte Emily, ist die alles entscheidende Frage.
    Ipy hatte felsenfest behauptet, dass der Mann dort drüben Dr. Lazarus sei. Also war dies der Name, unter dem er nun arbeitete.
    »Was, in aller Welt, ist hier nur los?«
    Die Stimme, die dem Mädchen antwortete, gehörte Alexander Grant, der so schnell hinter ihr aufgetaucht war, dass Adam Stewart nicht einmal hatte registrieren können, wer oder was ihn ins Gesicht geschlagen und gegen die Leinwand geschleudert hatte.
    Starke Hände hielten Emily fest, und sie spürte etwas an ihrem Hals, das ein Klaue oder eine Klinge sein mochte.
    Beide Alternativen waren wenig erfreulich.
    Lady Mina und Ipy, die das Auftauchen des Rudelführers ebenso überrascht hatte, konnten nurmehr zusehen, wie die Gestalt das Mädchen fest in der Gewalt hatte.
    Ohne Umschweife kam das Ding, das einmal Alexander Grant gewesen war, zur Sache. »Wo, Miss Manderley, ist Ihre Freundin abgeblieben?«
    »Mein Name ist Emily Laing«, keuchte sie trotzig.
    »Haarspaltereien.«
    »Sie sollten sich Gedanken um Ihre eigene Freundin machen«, schleuderte Emily ihm hasserfüllt zur Antwort entgegen.
    »Eliza?«
    Dieser Mistkerl! »Gibt es sonst noch eine Frau in Ihrem Leben?«
    »Die einzige, die nunmehr von Bedeutung ist, ist Carathis, meine Herrin«, zischte Alexander Grant wütend und bleckte die Zähne, als Adam Stewart näher kam. »Denke nicht einmal darüber nach, Junge. Sie ist des Todes, noch bevor du auch nur verstanden hast, was mit ihr geschieht.«
    Emily rang nach Luft. »Sie haben Amrish Seth getötet.«
    »Er hatte den Tod verdient.«
    »Hat er das?«
    »Wo ist Aurora Fitzrovia?«
    »Was wollen Sie von ihr?«
    Alexander wirkte erstaunt. »Ihr habt nicht die geringste Ahnung, nicht wahr?« Er schien diesen Gedanken amüsant zu finden. »Kann das möglich sein?« Er musste laut lachen. »Vielleicht weiß nicht einmal Miss Fitzrovia selbst, was es mit ihr auf sich hat?«
    Emily wirkte verunsichert. »Wovon sprechen Sie?«
    Es war eine Frauenstimme, die sich einmischte. »Von Dingen, die ihn nichts angehen.« Jemand, den Emily nicht erwartet hätte.
    Alexander Grant drehte erstaunt den Kopf, und die Bewegung hatte etwas beunruhigend Insektenhaftes. Ehrliches Erstaunen war in den blutunterlaufenen dunklen Augen zu erkennen, jedoch nur für einen Moment, der verflog wie ein Hauch im Sommerwind. »Eliza, du bist mir also nach Paris gefolgt.«
    »Alexander!«
    Sie beachtete Emily nicht einmal.
    Die grünen Augen blitzten vor Wut auf.
    »Carathis hat mich aufgeklärt«, sagte Alexander Grant.
    »Und du hast dich entschieden!«
    »Besser, nach ihren Regeln zu leben, als nach deinen zu sterben.« Emily spürte den stinkenden Atem des Archäologen an ihrem Gesicht. »Eliza, was hast du geglaubt, würde ich tun? Dachtest du wirklich, ich wäre ein Opferlamm?
Dein
Opferlamm? Nein, so naiv kannst du nicht gewesen sein.« Spöttisch spie er den Namen aus. »Eliza Holland. Oder sollte ich dich anders nennen?«
    »Dies hier geht nur uns beide etwas an«, sagte Eliza mit einem Blick auf Emily.
    »Oh, nein, da irrst du dich gewaltig, meine Liebe. Ich diene Carathis, und du weißt, wie wichtig Miss Fitzrovia für sie ist. Al-Vathek und du, ihr habt euren Plan geschmiedet. Doch leider wird der jetzt nicht mehr aufgehen.« Schallend lachte er. »Eliza, du wirst enden, wie du es verdient hast. Als alte, hässliche Frau.«
    Eliza stand da und schien nur mühsam die Beherrschung zu behalten. Instinktiv spürte Emily, dass das, was Alexander Grant gerade ausgesprochen hatte, die Wahrheit war.
    »Carathis hat mir ein Leben angeboten, und ich habe das Angebot angenommen.« Er wurde ungehalten. »Wo, frage ich dich, befindet sich Aurora Fitzrovia?«
    »Du bist widerwärtig!«, schrie Eliza ihn an.
    Tränen traten ihr in die Augen.
    »Das«, fragte Alexander Grant, »sagst ausgerechnet du?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Hat dieses Mädchen, das sich deine Freundin nennt, überhaupt eine Ahnung, wer du bist?«
    »Sie ist eine Wiedergängerin«, sagte Emily.
    Alexander Grant nickte. »Du solltest sie fragen, wie sie weiter zu leben gedenkt und was sie getan hat. Damals, als sie nach Kairo zurückgekehrt ist.« Die Stimme der Kreatur, die Alexander Grant nun war, wurde brüchig. »Davon hast du deiner Freundin nichts erzählt.«
    »Carathis

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