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Die uralte Metropole Bd. 2 - Lilith

Die uralte Metropole Bd. 2 - Lilith

Titel: Die uralte Metropole Bd. 2 - Lilith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Marzi
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Schlacht geschickt, damit sie sich selbst in Sicherheit bringen kann.« Um sich den Rücken freizuhalten.
    »So ist sie eben«, hörte Emily neben sich die Sphinx sagen, die Ipy hieß. Der Katzenkörper schmiegte sich an Emilys Bein, und das Harlekingesicht sah ganz traurig aus. »Sie ist eine Göttin, und wir sind nur Sphinxe.« Waren das etwa Tränen in den Augen des Tieres?
    »Willst du mit uns kommen?«, fragte Adam die Sphinx.
    Ipy lächelte.
    Zögerte.
    »Bastet ist meine Herrin«, betonte sie.
    »Sie wird nichts davon erfahren.« Aufmunternd und auffordernd lächelte Adam ihr zu.
    Um sie herum starben Sphinxe und Kolibris gleichermaßen.
    Seht!
Lady Mina piepste eine Warnung und duckte sich, als sich etwas anschickte, sie anzugreifen. Etwas, das kein Vinshati war. Doch ähnlich.
Sie können die Sphinxe infizieren.
    Emily und Adam warfen sich auf den Boden, als die ersten Sphinxe, die von den Vinshati gebissen worden waren, ihre Verwandlung beendet hatten und nach neuen Opfern Ausschau hielten.
    »Sieht so aus«, murmelte Adam besorgt, »als hätten wir ganz miese Karten in diesem Spiel.« Er schnappte nach Luft, nachdem ihn eine Sphinx knapp verfehlt hatte. »Was meinst du?«
    Emily fand keine tröstenden Worte.
    Außer: »Frag nicht!«
    Die Krankheit verbreitet sich viel zu schnell
, murmelte Lady Mina und huschte ängstlich unter einen Sitz.
Wie in Goldhawk.
    »Was ist Goldhawk?«, fragte Ipy.
    »Die Vinshati infizieren nicht nur Menschen«, erklärte Emily mit wenigen Worten. »Die Krankheit befällt auch andere Spezies.« An den verrückten Arachniden wollte Emily lieber nicht erst denken.
    Das Harlekingesicht wurde ganz bleich.
    Eine andere Sphinx stieß aus der Luft herab und wollte sich auf Lady Mina stürzen. Erschrocken wich die Rättin ein Stück zurück. Ipy stürzte sich auf die Sphinx, und wütend fauchend, rollten die Tiere über den Boden. Beide fügten sich Wunden zu, bis Adam einen der Flügel der Vinshati-Sphinx zu fassen bekam und das Tier über die Sitzreihen fortschleuderte.
    Ipy keuchte.
    Leckte sich die Wunden.
    »Werde ich jetzt zu einer der ihren?«
    Lady Mina kam aus dem Schatten des Sitzes und gesellte sich zu der Sphinx.
Danke, du hast mir das Leben gerettet
.
    »Ha«, musste Ipy traurig lachen, »eine Sphinx, die einem Rattentier das Leben rettet. Das hat es noch niemals gegeben.«
    Beide sahen einander verlegen an.
    Da erscholl ein Schrei, der gellend und erschütternd war und Vinshati und Sphinxe gleichermaßen innehalten ließ.
    »Was ist das nun schon wieder?«, grummelte Adam.
    Es war ein Schrei, den Emily bereits zuvor vernommen hatte.
    Am Jardin du Luxembourg.
    »Gargylen!«, rief Emily.
    Was dann geschah, endete in einem Gewirr aus Leibern und Stein.
    Warum mit einem Mal die Gargylen auftauchten und wie sie das
cinéma blanc
gefunden hatten und warum sie die Vinshati überhaupt angriffen, konnte Emily sich nicht im Geringsten erklären.
    Plötzlich befand sie sich inmitten eines Gemetzels.
    Die Vinshati töteten die Sphinxe, und die Gargylen, denen die Vinshati nichts anzuhaben vermochten, zermalmten die Vinshati oder ließen sie zu Stein erstarren. Die Kolibris griffen ihrerseits die Gargylen an und verwandelten diese zurück in den bewegungslosen Stein, der sie einst gewesen waren.
    Der Mann, der die Gargylen befehligte, stand in einem der Eingänge und hatte die Arme verschränkt. Er trug eine Hose aus schwarzem Leder, Bikerboots und einen ledernen Mantel, der ihm bis zu den Knöcheln reichte. Darunter ein Hemd von blutigem Rot, aus dessen offenem Kragen ein kunstvoll verziertes Halstuch heraussah.
    »Das ist nicht möglich«, murmelte Emily fassungslos und fühlte den Boden unter ihren Füßen schwinden. Die Zeit schien sich zurückzudrehen.
    »Du kennst ihn?«
    Verwirrt registrierte Emily den überaus eifersüchtigen Blick Adam Stewarts, als er des eleganten und hübschen Mannes gewahr wurde, der sein dunkles Haar mit einer nicht geringen Menge Gels nach hinten gekämmt hatte.
    Ipy, die auf eine Stuhllehne geklettert war, nachdem das Heulen der Gargylen erschollen war, blickte hinüber zum Eingang. »Das ist Dr. Lazarus«, sagte sie. »Von der Île de la Cité.«
    Emily wurde ganz blass.
    Ihre Beinde zitterten.
    Adam fragte: »Du kennst Dr. Lazarus?«
    Emily blinzelte.
    Flüsterte fassungslos einen Namen: »Dorian Steerforth.«
    Sah den jungen Musiker an und erkannte die nagende Eifersucht in seinen Augen. »Nein, Adam. Ich kenne ihn nicht. Ich bin ihm nur schon einmal

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