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Die Vampir-Dschunke

Die Vampir-Dschunke

Titel: Die Vampir-Dschunke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufzuhalten.«
    »Dann brauchen Sie nicht überzusetzen.«
    »Doch. Ich will, verdammt noch mal, auf Nummer Sicher gehen und einen Blick in den Schiffsbauch werfen.«
    »Ihr Problem.«
    »Wie nahe können wir heran, Mr. Toffy? Sie sind der Fachmann.«
    »Das Wasser wird bald flach. Wenn Sie nicht unbedingt schwimmen wollen, könnte ich Ihnen ein Schlauchboot zur Verfügung stellen.«
    »Das wäre perfekt.«
    »Dann kommen Sie mit, bitte.«
    Das Boot musste nicht erst aufgeblasen werden. Schwimmbereit lag es in der Nähe des Hecks. Ein Ruder lag auf dem Boden des Boots, und ich schaute zu, wie es zu Wasser gelassen wurde.
    »Sollen wir hier kreuzen?«
    Ich nickte Toffy zu. »Der Gedanke ist nicht schlecht. Sie können die Dschunke und mich im Auge behalten.«
    »Alles klar. Viel Glück.«
    Das gehörte dazu, und ich hoffte, dass es mich nicht verlassen würde, als ich die Reling überkletterte. Das Schlauchboot schwamm nicht ruhig direkt an der Bordwand. Die Wellen trieben es immer wieder ein Stück weg. Ich musste einen günstigen Moment abwarten, um es entern zu können.
    Das klappte bereits beim ersten Versuch. Ich kam tatsächlich gut runter, erhielt Kontakt mit den Planken, sank dort zusammen und winkte Brett Toffy zu.
    Er schleuderte mir die Halteleine zu. Ab jetzt war ich auf mich allein angewiesen...
    ***
    Wenn ich an andere Bootsfahrten dachte, die ich hinter mir hatte, war die Distanz zur Dschunke einfach lächerlich. Mit ein paar Ruderschlägen würde ich sie überbrückt haben, auch wenn sich das Wasser der Themse etwas sperrig zeigte und ich die zahlreichen kleinen Strudel erleben musste, die sich in Ufernähe gebildet hatten.
    Ich ruderte dagegen an und hatte zudem das Glück, von der einen oder anderen Welle nach vorne und gegen das Ufer getrieben zu werden und damit auf die dunkle Dschunke zu. Sie ragte vor mir auf. Einen Anker hatte die Besatzung wohl nicht geworfen. Wahrscheinlich war das Boot auf Grund gelaufen, und man konnte sich darauf verlassen, dass die Wellen es nicht wegtrieben.
    Ich wurde förmlich an die Dschunke herangetragen und sah, dass das Glück auf meiner Seite stand, denn über das Schanzkleid hinweg hingen einige Taue, an denen ich mich hochhangeln konnte. Sie reichten zwar nicht bis zum Wasser hinab, aber ich würde sie bestimmt zu fassen bekommen, wenn ich mich reckte.
    Eine Welle trieb mich und das Schlauchboot bis an die Dschunke heran. Ich nahm den leichten Aufprall hin, schwang wieder zurück, bis erneut eine Welle mich in die Gegenrichtung transportierte.
    Ich hatte sehr genau aufgepasst.
    Ein Sprung, und meine Hände umklammerten das Ende des Taus, das leider etwas feucht war. Unter mir trieb das Schlauchboot weg. Da ich nicht ins Wasser fallen wollte, fing ich sofort damit an, mich in die Höhe zu hangeln, was beileibe keine Freude war. Schließlich bin ich keine Katze.
    Aber ich schaffte es. Auch wenn mein Körper schwang und ich gegen die Bordwand prallte, unter mir rauschte der Fluss. Dabei hatte ich den Eindruck, dass mein Keuchen den anderen Laut übertönte.
    Ich rutschte zweimal ab, fing mich jedoch wieder und war froh, endlich das Schanzkleid umklammern zu können. Das Holz war noch fest. Nichts brach unter meinen Fingern weg, und so schwang ich mich an Deck und ging anschließend sofort in die Hocke.
    Sekundenlang wartete ich ab. Die Dschunke lag nicht ruhig. Ich bekam das Schwanken mit und konnte mich auch wieder auf die Außengeräusche konzentrieren.
    Es blieb beim Rauschen des Flusses. Keine Stimmen, keine anderen Laute, und als ich mich aufrichtete und einen Blick über das Decke warf, da war es leer.
    Einen Eid hätte ich darauf nicht geleistet. Es lag einfach an der Dunkelheit, dass ich nichts sah. Es schimmerte nicht mal das Licht einer Decklaterne.
    Wenn ich nach rechts über die Steuerbordseite schaute, fiel der Blick auf ein leicht welliges Gelände. Weit im Hintergrund schimmerte ein Lichtstreifen, doch darauf achtete ich jetzt nicht. Die Dschunke war wichtiger. Ich hatte nicht vergessen, dass sich Suko ebenfalls in dieser Gegend aufhielt, denn hier irgendwo befand sich Hainan’s Haus. Das konnte durchaus ein Ziel dieser Vampir-Piraten sein.
    Noch lag alles in der Schwebe. Ich machte mich auf den Weg, um das Deck zu untersuchen. Man konnte zwar nicht von einem primitiven Schiff sprechen, es war alles vorhanden, was gebraucht wurde, aber Komfort gab es hier nicht.
    Zudem strömte das Holz einen sehr alten Geruch aus, als hätte es sich mit brackigem

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