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Die Vampir-Flotte

Die Vampir-Flotte

Titel: Die Vampir-Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihr Lieblingsspielzeug in den Händen hielt.
    Eine Maschinenpistole.
    Sie feuerte.
    Mit einem gewaltigen Satz hechtete ich zur Seite, als ich es vor der Mündung rotgelb aufflackern sah. Die Garbe streute in den Hof, wanderte und hackte in den gewaltigen Abfallhaufen, wo der Dreck hoch aufspritzte.
    Bill nahm ebenfalls Deckung. Er warf sich durch die Hintertür in den Flur hinein, der zum Schrankraum der Bodega führte.
    Vampiro-del-mar nutzte seine Chance. Er jagte auf den Hubschrauber zu, bekam die beiden Kufen zu packen, brachte den Helikopter zum Schaukeln, doch dann bekam die Maschine Stoff und zog hoch.
    Mr. Mondo flog die stählerne Libelle.
    Wieder feuerte die Frau.
    Ich höre die Einschläge der Kugeln und machte mich so klein wie möglich.
    In etwa zwei Yards Entfernung riß die Garbe den Boden auf, hackte große Stücke hervor, und dazwischen hörte ich auch das Peitschen von Bills Beretta.
    Dann war der Spuk vorbei.
    Die Maschinenpistole verstummte. Der Hubschrauber zog in den blauen Floridahimmel und verschwand hinter den Hausdächern. Ich stand auf.
    Natürlich war ich sauer. Fast hätten wir Vampiro-del-mar gehabt. Und wieder einmal war Lady X mit dem Hubschrauber erschienen.
    Polizeisirenen heulten. Natürlich war die Schießerei gehört worden, doch von den Gästen aus der Bodega ließ sich niemand blicken. Denen war es egal, wer sich da gegenseitig über den Haufen schoß.
    Bill kam zu mir. Er verzog das Gesicht. Ihn quälten die gleichen Gedanken wie mich.
    Der Bärtige stöhnte.
    Verdammt, er hatte etwas abbekommen. Hastig liefen wir zu ihm. Der Bärtige blutete am Bein. Dort waren zwei Kugeln in das harte Fleisch am Oberschenkel gefahren und mußten auch eine Ader verletzt haben, denn stoßweise quoll der rote Lebenssaft aus der Wunde.
    Ich holte ein sauberes Taschentuch hervor und preßte es auf die große Wunde. Der Bärtige richtete sich etwas auf.
    »Verdammt!« keuchte er. »Warum tust du das?«
    »Weil ich ein Mensch bin.«
    »Aber ich wollte dich…«
    »Halt jetzt deinen Mund«, wies ich ihn an.
    Dann kamen die Polizisten. Sie trugen ihre Uniformhemden mit den kurzen Ärmeln und hielten Waffen in den Händen. Sofort richteten sie die Mündungen auf Bill und mich.
    »Lassen Sie das!« befahl ein Mann in Zivil. Er schob die Uniformierten zur Seite, nickte mir knapp zu, sah den Bärtigen und sagte: »Ein Arzt ist unterwegs.«
    »Und die Mordkommission?«
    »Die auch?«
    »Ja, oben im Zimmer liegt ein totes Mädchen.«
    »Verdammt.«
    »Es ist Conchita Duarte, die Tänzerin.«
    »Okay, ich gebe Bescheid.«
    Der Mann verschwand.
    Es war nur gut, daß wir mit ihm zusammenarbeiteten. Er war unsere offizielle Hilfe hier in Key Largo. Dieser Mann hieß Jo Barracuda, war FBI-Agent und gleichzeitig ein Schwarzer. Mit ihm verstanden wir uns prächtig. Vielleicht deshalb, weil er ein Schwarzer war, denn seine Eltern, die aus dem tiefsten Süden stammten, hatten noch an Geister und Dämonen geglaubt. Jo Barracuda hatte selbst in seiner Kindheit einiges erlebt, wofür er heute noch keine Erklärung hatte.
    Nach zwei Minuten kam er wieder zurück. Zusammen mit einem Arzt, der sich sofort um den Verletzten kümmerte und die Wunden verband.
    Jo Barracuda schickte zwei Polizisten nach oben, die vor dem Mordzimmer Wache halten sollten.
    Als er mich anschaute, wußte ich Bescheid. Jo war neugierig. Ich berichtete ihm, was uns widerfahren war.
    »Ein Hubschrauber? Haben Sie irgendein Kennzeichen erkannt?«
    »Nein.«
    »Shit. Dann sind sie weg. Hier auf den Inseln gibt es Tausende von Schlupfwinkeln. Aber ihre Anwesenheit zeigt uns, das eine große Sache geplant ist.«
    Da stimmte ich ihm zu. Ich bat auch darum, den Bärtigen kurz verhören zu können, bevor er weggeschafft wurde.
    »Natürlich«, sagte Jo. Er grinste plötzlich und zeigte ein wahres Raubtiergebiß. »Wissen Sie, John«, meinte er in seinem breiten Südstaatenslang, »wenn ich mich nicht genau über Sie erkundigt hätte, würde ich Sie und Bill ja für Spinner halten. Aber die Toten und Verletzten sind keine Spinnerei. Leider…«
    Da gab ich ihm recht.
    Der Arzt war fertig. Jo Barracuda verschwand. Er wollte doch noch eine Fahndung nach dem Hubschrauber ankurbeln. Im Haus hörte ich Stimmen. Die Männer der Mordkommission waren eingetroffen.
    Ich kümmerte mich um den Bärtigen, kniete neben ihm und schaute ihm ins Gesicht.
    »Können Sie reden?« fragte ich.
    Er grinste verzerrt. »Wollen Sie sich jetzt rächen?«
    »Nein, Meister. Ich

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