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Die Vampir-Flotte

Die Vampir-Flotte

Titel: Die Vampir-Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rothaarige Ire O'Brien und leerte sein Glas.
    Ted Lawrence grinste schief, während er mit einem Auge auf Pretty Benson schielte, die sich sonnte. »Vielleicht haben sie etwas gefunden.«
    »Das ist möglich. Was meinst du dazu, Ike?«
    Ike Clanton schwieg sich aus. Er stand an der Reling, hatte das Glas vor die Augen gepreßt und schaute aufs Meer. »Mir gefällt das nicht.«
    »Was?« fragte Lawrence.
    »Das Schiff.«
    »Ach, hör doch damit auf.«
    »Nein, Ted. Es liegt da schon zu lange. Und ich glaube, die haben uns im Visier.«
    »Soll ich die Waffen bereitlegen?« erkundigte sich O'Brien.
    »Wäre vielleicht besser.«
    O'Brien verschwand.
    Ted Lawrence gesellte sich zu Clanton. Mit dem Rücken lehnte er sich gegen die Reling und drehte sein Gesicht nach Westen. Am späten Nachmittag oder am frühen Abend, wenn die Sonne schon tief stand, kühlte der Wind ein wenig und ließ die Gluthitze des Tages vergessen.
    »Hast du auf die Uhr gesehen, Ike?« fragte Lawrence. »Wann sind die zwei Stunden um?«
    »Seit drei Minuten.«
    Da zuckte der Schwarze zusammen. »Verflucht, da muß doch einer von uns runter.«
    »Normalerweise ja.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Das Schiff.«
    »Aber das liegt doch da nur.«
    »Nicht mehr, Ted. Es hat Kurs auf unser Boot genommen. Ich rieche den Ärger.«
    »O verflucht.« Ted nahm das Fernglas und preßte es gegen die Augen.
    Da sah er selbst, daß sich das Schiff in Bewegung gesetzt hatte. Es war ziemlich groß, eine Yacht. Seltsam war nur, daß sich niemand von der Besatzung an Deck blicken ließ. Und das bei diesem Wetter, wo man es unter Deck ohne Klimaanlage kaum aushalten konnte.
    Ike Clanton hatte recht. Da stimmte was nicht. Ted Lawrence reichte das Glas zurück. Ein dünner Schweißfilm glänzte auf seiner Oberlippe. »Das sind auch keine Bullen.«
    »Eben.«
    O'Brien kam zurück. »Die Waffen sind klar«, meldete er. »Aber die Zeit müßte auch herum sein.«
    »Ist sie auch.«
    O'Brien schaute Lawrence an.
    »Warum taucht denn keiner von uns? Wenn was passiert ist…«
    »Immerhin reicht der Luftvorrat für länger als zwei Stunden, und außerdem bekommen wir Besuch.«
    »Das Schiff?«
    »Ja.«
    O'Brien starrte jetzt ebenfalls in die Richtung. Sein Mund wurde trocken, denn er konnte mit bloßem Auge erkennen, daß sich der Kahn näherte.
    Er schob einen weißen Bart vor sich her, die Bugwelle.
    »Das ist eine Scheiße«, flüsterte O'Brien. »Was machen wir denn jetzt?«
    »Abwarten, was sie von uns wollen.«
    »Na denn.«
    Clanton mischte sich in das Zwiegespräch. »Ich wäre dafür, erst einmal Pretty unter Deck schaffen. Dann geht ihr beiden hier in Deckung und haltet mir den Rücken frei. Alles nur für den Fall, daß es Ärger gibt.«
    O'Brien und Lawrence waren einverstanden. Der Schwarze blieb bei Pretty Benson stehen.
    Als sein Schatten auf sie fiel, hob sie die Sonnenbrille an.
    »Ist was?«
    »Ja«, erwiderte der Taucher und schaute auf ihren Körper. »Du sollst dich verziehen.«
    »Aber warum?«
    »Frag nicht, verschwinde unter Deck.« Er bückte sich und faßte nach ihrem Arm.
    »Au!« quiekte Pretty Benson. »Das sage ich alles Simon, wenn er zurückkommt.«
    »Kannst du, Darling, kannst du. Aber jetzt weg.« Ted drängte das Girl auf den Niedergang zu, wo Pretty murrend und schimpfend unter Deck verschwand.
    O'Brien grinste schief. »Ich habe ja nichts gegen Weiber, aber hier sind sie fehl am Platze.«
    »Eben.«
    Der Ire hatte sich mit einem Schnellfeuergewehr bewaffnet. Im Gürtel steckte noch eine Automatik. Ted Lawrence bekam die gleichen Waffen.
    Dann nahm er noch einen russischen Revolver auf und brachte ihn Ike Clanton. Der nahm die Waffe nickend entgegen und verstaute sie am Rücken unter dem Gürtel.
    Das Schiff hatte etwa die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht. Noch war es ziemlich weit entfernt. Die drei Männer hofften nur, daß nichts von ihren letzten Aktivitäten bemerkt worden war.
    Auch Lawrence zog sich zurück. Er wirkte wie seine Partner sehr ruhig.
    Nicht zum erstenmal sahen sie einer Auseinandersetzung mit Seebanditen entgegen.
    Denn alle drei waren zu der Überzeugung gelangt, daß sie es hier mit Piraten zu tun hatten.
    Ike Clanton blieb ruhig stehen und umklammerte mit beiden Händen die Reling. Die Dünung schaukelte das Taucherboot wie eine Mutter ihr Baby, wenn sie es in den Schlaf wiegen will.
    Die Sonne stand im Westen wie eine riesige Vollreife Orange. Sie übergoß das Meer mit einem gewaltigen goldenen Schleier,

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