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Die Vampir-Flotte

Die Vampir-Flotte

Titel: Die Vampir-Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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des Meeres. Die Masten schwankten. Irgendwo knarrte die mit Algen und Muscheln bewachsene Takelage, aber einen Erfolg hatte Vampiro-del-mar mit seinen Rufen nicht erzielt.
    Und doch existierte die untote Besatzung.
    Es war Lady X, die sie zuerst bemerkte. »He!« klang ihre Stimme auf.
    »Da steigen welche aus dem Wasser!«
    Augenblicklich schauten Solo Morasso und der Supervampir über die Reling.
    Auch unter ihnen waberte der Nebel. Nicht klar war zu erkennen, was genau sich dort abspielte, aber beide sahen, daß sich Lady X nicht getäuscht hatte. Die Vampire verließen in der Tat das Meer. Und dies geschah auf eine grauenhafte, nahezu gespenstische Art und Weise.
    Man hörte nur das Plätschern des Wassers, als die Invasion der Untoten begann. Sie wußten zwar um ihr Schiff, aber enterten die Yacht, denn dort befanden sich Menschen.
    Die Alptraum-Geschöpfe rochen das Blut…
    ***
    Nicht El Sargossa war es, der den Anführer spielte. Der erste Vampir gehörte überhaupt nicht zur Besatzung. Es war der Taucher Montana, der sich den anderen angeschlossen hatte. Er umfaßte die Leiter und kletterte auf die Yacht.
    Schaurig sah er aus. Seine Haut war durch das Wasser aufgedunsen und irgendwie weich. Sie erinnerte an Pudding, in den man Beulen hineindrücken konnte, ohne daß er eine andere Form annahm.
    Und er sah Lady X.
    Die Scott blickte ihm kalt entgegen. Zu oft schon hatte sie mit den Blutsaugern zu tun gehabt.
    Sie fürchtete sich nicht vor ihnen. Ihr war es ziemlich egal, ob sie vor ihr standen oder nicht.
    Aber Montana nicht.
    Er sah nur die Frau. Und er ging auf sie zu. Die Arme vorgestreckt, die Finger zu Klauen gekrümmt.
    Da wußte Lady Bescheid. Auch jetzt überstürzte sie nichts, nahm ihre Maschinenpistole und drosch dem Blutsauger den Lauf vor den Schädel.
    Montana flog zurück.
    »Der ist wahnsinnig«, sagte die ehemalige Terroristin und wandte sich an Tokata. »Mach ihn fertig.«
    Der Samurai des Satans ging vor. Obwohl der Vampir nicht gerade klein war, wirkte er gegen Tokata wie ein Zwerg. Er ahnte auch, was dieses Monster mit ihm vorhatte, denn er duckte sich.
    Tokata schlug zu.
    Das Schwert zerschnitt pfeifend die Luft, und einen Augenblick später hatte Montana keinen Kopf mehr. Er rollte über Bord und verschwand.
    Der Torso folgte wenig später, von Tokata gestoßen.
    Ein Vampir weniger.
    »Es wird den anderen eine Lehre sein«, sagte Lady und schielte zu Dr. Tod hoch.
    Seine Gestalt sah sie nur verschwommen im Nebel, aber sie erkannte, wie er den Arm hob, also hatte er ihren Befehl und Tokatas Tat gutgeheißen.
    Der Samurai des Satans hatte sein Schwert nicht wieder weggesteckt.
    Er wartete dort, wo die Vampire auftauchten und die Leiter zum Deck führte.
    El Sargossa kletterte als erster an Bord. Er befand sich mit dem Kopf bereits in Deckhöhe, als Tokata ihm die Schneide des Schwerts an die Kehle setzte. Das kalte Metall berührte die lappige, gleichzeitig aufgedunsene Haut.
    El Sargossa verharrte.
    Obwohl er bis an die spitzen Dolchzähne bewaffnet war, wußte er doch, daß er hier seinen Gegner gefunden hatte. Und auch die anderen Vampire stiegen nicht weiter die Leiter hoch. Sie warteten, wobei sie träge im Wasser schwammen und ihre leblosen Körper von den Wellen auf und nieder bewegt wurden.
    »El Sargossa!«
    Diesmal brüllte Vampiro-del-mar noch lauter. Der untote Pirat mußte ihn hören. Er drehte das verwüstete Gesicht nach links. Tokata ließ ihn gewähren, denn er sollte den Supervampir anschauen. »Erkennst du mich, El Sargossa?«
    »Ja.«
    »Und wer bin ich?«
    »Du bist Vampiro-del-mar, der Kaiser der Blutsauger. Du bist gekommen, um zu holen, was dir gehört.«
    »Es stimmt. Ich bin der Kaiser. Und deshalb werdet ihr mir gehorchen. Und Dr. Tod, der neben mir steht und mächtiger ist als wir alle. Hast du verstanden?«
    »Ja.«
    »Wie entscheidest du dich?«
    »Ich stehe zu dir, Vampiro-del-mar.«
    »Das wollte ich hören. Dann sage den anderen, daß sie zu mir auf Deck kommen sollen, damit ich euch meine Befehle gebe.«
    El Sargossa überlegte. Er schien einzusehen, daß er gegen die anderen nicht ankam, denn ihm war nicht entgangen, wie eiskalt dieser Dämon mit dem einen Arm reagierte.
    Zudem war Vampiro-del-mar wirklich ihr Kaiser, und sie mußten ihm gehorchen.
    »Ich komme!« rief er.
    Diese Antwort war auch das Zeichen für Tokata, denn er trat zurück und steckte das Schwert weg.
    El Sargossa kletterte die Leiter wieder hinunter und ließ sich ins Wasser fallen.

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