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Die Vampire

Titel: Die Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Newman
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oben, doch Edwin war ihr noch immer auf den Fersen. Wieder war ein stotterndes Geräusch zu hören.
    Winzige Stichflammen schlugen aus dem Höhenleitwerk der Camel.
    »Diesmal hat er ihn getroffen«, sagte der Fahrer.
    Sie hielten vor dem Haupttor von Maranique. Der Wachposten ließ Charles’ Wagen passieren, ohne zu salutieren. Zwar war er ein hochrangiger Beamter der Regierung, aber er trug Zivil. Bei der Wache handelte es sich um denselben Corporal, der Kate beim letzten Mal hereingelassen hatte.
    Der Wagen erreichte das Bauernhaus, just als die Camels sich dem Rollfeld näherten. Captain Allard stand, mit langem schwarzem Mantel und breitkrempigem Hut, vor der Tür und blickte in den Himmel, umringt von einem Kader von Piloten, unter ihnen ihre alten Freunde Bertie und Ginger. Allard schwieg verbissen, während die anderen hitzig debattierten. Kate konnte sich denken, worum es ging. Vor dem Bauernhaus stand ein zweiter Stabswagen mit Chauffeur. Sie witterte hochgestellte Persönlichkeiten und überlegte, was es damit auf sich haben mochte.
    Als die Sonne aufging, landeten die Camels. Edwin setzte als Erster auf und rollte schnurstracks auf die Flugzeughallen zu. Obwohl Haube und Brille sein Gesicht verhüllten, wusste sie sofort, dass dies der Mann war, der von ihrem Blut getrunken hatte.
Eine heiße Nadel durchbohrte ihr das Herz und rief ihr ins Gedächtnis, dass sie mit ihm noch nicht fertig war.
    Die zweite Maschine plumpste mit qualmendem Höhenleitwerk zu Boden. Ein Rad verfing sich in einer Ackerfurche, und das Flugzeug drehte sich unbeholfen um die eigene Achse, bis es hinkend zum Stillstand kam. Der erzürnte Pilot sprang aus dem Cockpit, riss sich Haube und Handschuhe herunter und rannte über das Feld. Da seine großen Stiefel zwar die Füße wärmten, ihn jedoch am Laufen hinderten, wirkte er so tapsig und tollpatschig wie ein Kintopp-Komiker.
    Während die dritte Camel zu einer weichen Landung ansetzte, stürzte der wütende Pilot der zweiten Maschine unter einem schier endlosen Schwall von Flüchen auf Edwin zu, der sich seelenruhig die Brille auf die Stirn schob.
    Kate half Charles über das Feld. Allard und die anderen Piloten mischten sich ein.
    »Du hast mich angeschossen, du kaltschnäuziger Schweinehund! Was, zum Teufel, hast du vor? Den Krieg für die Hunnen gewinnen?«
    »Sachte, Rutledge«, sagte Ginger. »Lass Winthrop doch erst einmal erklären.«
    Rutledge, ein Vampir mit kleinen Hörnern und wildem Schnurrbart, war ein neues Gesicht.
    »Ich höre …?«
    Rutledge sah zu Edwin hoch. Der Pilot löste seinen Schal und nahm Kopfschutz und Brille ab. Schwarze Rußringe zeichneten die Konturen kalter Augen.
    »Er hätte den Sieg davongetragen«, wandte sich Edwin an Allard. »Deshalb habe ich es vorgezogen, ihn ins Visier zu nehmen.«
    »Du verfluchter Tölpel, du hättest mich umbringen können!«
    »Ich habe dich lediglich markiert. Ich habe dich nicht abgeschossen.«

    Der zum Richter bestellte Allard dachte nach.
    »Allard, wenn ich Rutledge hätte abschießen wollen, dann hätte ich ihn abgeschossen.«
    Allards brennende Augen schienen direkt in Edwins Herz zu blicken.
    »Stimmt«, sagte Allard.
    Rutledge wollte widersprechen. Er hieb mit der Faust gegen den Rumpf von Edwins Flugzeug. Die Bespannung bebte. Der Pilot war der Hysterie nahe.
    »Captain, er hat auf mich geschossen! Ein Engländer hat auf mich geschossen!«
    »Er sagt die Wahrheit. Er wusste, dass er Sie nicht töten würde.«
    »Er hat Staatseigentum beschädigt.«
    »Das kostet ihn einen Tageslohn.«
    Edwin nahm Allards Urteil an. Zwischen dem stellvertretenden Geschwaderkommandeur und dem neuen Piloten herrschte stillschweigendes Einvernehmen.
    Rutledge stürmte davon. Edwin hievte sich aus dem Cockpit und baumelte wie ein Affe an der Querstrebe des oberen Flügels.
    »Eine bockige Kiste, diese Camel. Ganz anders als die Pups, auf denen wir gelernt haben. Der Vogel muss erst eingeflogen werden. Aber die Steuerung ist traumhaft.«
    Allard nickte.
    Der dritte Pilot, ein amerikanischer Vampir, war gelandet und gesellte sich zu ihnen. Er war vor Aufregung ganz blass, wirkte jedoch eher erschöpft als aufgebracht.
    »Lockwood, es tut dir hoffentlich leid, dass du mit einem Kameraden wie Rutledge auf mich losgegangen bist«, sagte Edwin.
    Lockwood zuckte die Achseln. »Ich fand die Idee nicht schlecht.«
    Der Amerikaner ging davon. Edwin nahm seine Haube ab.

    »Hallo, Beauregard«, begrüßte er die Neuankömmlinge. »Miss

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