Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Vampirjaegerin - Till the End of Time

Die Vampirjaegerin - Till the End of Time

Titel: Die Vampirjaegerin - Till the End of Time Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Hellwich
Vom Netzwerk:
Clan häufig.
    Im Falle, dass sie fliehen musste, nutzte Sayura die Fluchtwege durch leer stehende Gebäude, Gassen und, soweit möglich, über Dächer. Die Taktik, die die Vampire nutzten, nämlich in einer Masse von Menschen unterzutauchen oder in einem Lokal zu verschwinden, war ihr aufgrund ihrer Jägermontur nicht möglich, sah man von öffentlichen Veranstaltungen wie etwa Halloween einmal ab. Wenn die Straßen voll von verkleideten Menschen waren, fiel Sayura nicht mehr auf. Das Unsichtbarkeitsgebot hatte seine Tücken.
    In anderen Nächten konnte sie zwei bis drei Vampire zur Strecke bringen und ging dann mit stolzgeschwellter Brust nach Hause. Sie galt unter den Vampiren schon bald als eine der gefährlichsten Vampirjägerinnen in der Stadt.
    Sayura hatte ihre Stadt noch nie länger als notwendig verlassen. Einzige Notwendigkeit war die jährlich stattfindende Vampirjägersitzung, die jedes Jahr an einem anderen Ort in einem anderen Land und auf einem anderen Kontinent stattfand. Die Jäger waren an sich ein eigenes Volk. Zu der üblichen Hauptversammlung der Organisation tauchten verschiedenste Gestalten aus der ganzen Welt auf. Manche waren apathisch, stillschweigend und düster. Andere Jäger waren Sayuras Ansicht nach viel zu aufgekratzt, zu redselig, zu hyperaktiv. Sie war stets die Beobachtende, die sich erst einmal alle ansah und versuchte einzuschätzen. Wie würde sie selbst wohl von anderen eingeschätzt werden? Nie schloss sie Bekanntschaften mit anderen Vampirjägern. Vielleicht war die unterschiedliche Art der Jäger aber ihrer Herkunft zuzuschreiben, schließlich gab es Asiaten, Europäer, Amerikaner, Afrikaner. Einfach aus allen Winkeln der Welt trafen sich Vampirjäger, um Statistiken zu besprechen, Workshops zu neuen Kampfstilen zu geben, Profile von gefährlichen und kontinentübergreifend entflohenen Vampiren vorzustellen oder die neuesten Waffen zu präsentieren.
    Sayura hielt ihre Stadt unter Anwendung neuer Waffen, Regeln und möglicher Exekutionsaufträge sauber. Sie selbst jagte zwar aus Rachemotiven heraus, sorgte aber im selben Augenblick für ein Gleichgewicht zwischen Menschen und den vorhandenen Vampiren. Es gab angeblich eine Statistik, die besagte, dass auf 10155,5 Menschen ein Vampir kommen dürfe, wie viele Vampire es aber nun tatsächlich in ihrer Stadt gab, wusste sie nicht. Sie tötete jeden, den sie zu fassen kriegte. So einfach war das. Natürlich war ihr klar, dass sie nicht alle Vampire, die es auf der Welt gab, töten konnte, aber dazu gab es schließlich auch all die anderen Vampirjäger. Sie selbst wollte jene Vampire töten, die einst ihre Eltern ermordeten; und wenn es dazu nötig war, jeden einzelnen Vampir dieser Stadt zu töten, würde sie das tun. Dass immer wieder andere vampirische Fratzen auftauchten, machte ihr nur bewusst, dass ihre Stadt sie brauchte. Vielleicht war sie auch einfach nur naiv, schließlich war sie nicht der Mittelpunkt der Jägerschaft und schon gar nicht dann wenn sie ihre Stadtgrenzen nicht überschritt. Ihr Selbstbewusstsein war in dieser Hinsicht wahnsinnig verquer.
    Sie wusste nicht einmal, ob es in ihrer Stadt nur sie oder mehrere Jäger gab, aber das interessierte sie im Grunde auch nicht wirklich. Die Organisation hielt sich mit der Herausgabe derartige Informationen zudem sehr bedeckt. Sayura und jeder andere Vampirjäger waren zu Einzelgängern ausgebildet worden mit der einzigen Mission, jede diese Kreaturen zu vernichten. Unbewaffnet ging Sayura demzufolge nie aus dem Haus; entweder mit dem Ziel des Tötens oder zumindest der Verteidigung. Es gab nur einen Unterschied in der Stärke ihrer Bewaffnung: Ging sie offiziell auf die Jagd, war sie bewaffnet bis an die Zähne – Bogen, Pfeile, Pistolen, Dolche und, nicht zu vergessen, ihr Schlagstock. Ihre Waffen waren festgemacht auf ihrem Rücken, mit Holstern an ihren Oberschenkeln, Vorrichtungen an ihrem Gürtel und Verstecken in ihren Stiefeln. Sie selbst fühlte sich damit stark, selbstbewusst und auf eine gewisse Art auch erotisch.
    Bei diesem Outfit hatte Unsichtbarkeit in jedem Fall oberste Priorität, denn der Anblick einer Frau, die des Nachts schwer bewaffnet über die Straße rannte, würde von den Menschen sicher als bedrohlich und befremdlich empfunden werden. Eine Festnahme aufgrund Erregung öffentlichen Ärgernisses durch die Polizei musste in jedem Fall vermieden werden. Sayura besaß zwar für all ihre Waffen entsprechende Waffenscheine, führte diese aber nie mit

Weitere Kostenlose Bücher