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Die Vampirjaegerin - Till the End of Time

Die Vampirjaegerin - Till the End of Time

Titel: Die Vampirjaegerin - Till the End of Time Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Hellwich
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versagen. Sayura fragte sich, wie es sich wohl anfühlte, Natzuya eine Klinge in den Körper zu stechen, ihn sterben zu sehen. Allein diese Gedanken lösten einen erneuten Weinkrampf aus.
    „Ich muss ihn töten, ich muss ihn töten!“, beschwor sie sich schluchzend, während sie auf dem Boden kauerte und den Kopf schließlich auf ihren angewinkelten Knien ablegte.

    19:00 Uhr.
    Auf dem roten Teppich war die Hölle los. Die Berühmtheiten dieser Stadt flanierten und stolzierten darüber, ließen sich fotografieren, gaben Interviews und Autogramme. Einige andere rannten an Zuschauern und Fotografen vorbei, als wären sie auf der Flucht. Sayura verpasste all das, denn sie kam bewusst viel zu spät. Die Uhr zeigte mittlerweile 21:05 Uhr. Sie benutzte den Hintereingang, ein Junge in Kellnerkleidung stand draußen vor der Tür und rauchte. Es nieselte leicht. Verdutzt sah er Sayura an, als sie aus der Dunkelheit auf ihn zutrat.
    „Hier meine Einladung, aber der ganze Medienhype da vorne ist mir echt zuviel!“, erklärte sie ihm detailreich und streckte ihm ihre Karte entgegen.
    „Gehen Sie nur rein!“, nuschelte der Junge, ihre Schönheit blendete ihn. Er konnte sich nicht an ihr Gesicht erinnern, konnte nicht sagen, welche Berühmtheit sie war, aber zweifelsohne ein Model. Durch die Küche betrat Sayura schließlich den Festsaal.
    Überall standen Stehtische. In der Mitte war eine große Tanzfläche, die derzeit noch leer war. Der Raum war groß, bunt, aber dezent geschmückt. Am anderen Ende des Raumes befand sich eine lange Theke. Mehrere Barkeeper in glitzernden Outfits und mehrere Servicekräfte waren emsig dabei, letzte Vorbereitungen zu treffen. Aus dem Nebensaal, dessen breite vergoldete Flügeltüren geöffnet waren, tönte eine angenehme, aber laute Mikrofonstimme und faselte etwas davon, dass der Erlös ein weiteres Bild eines, zumindest Sayura unbekannten Künstlers an eine Tierschutzorganisation gehen würde. Dies sei dann auch die letzte Versteigerung und das Büfett wäre nun eröffnet.
    Sayura beschloss, im großen Festsaal zu warten. Sie postierte sich in der hintersten Ecke des Saales, von der aus sie die große Tür im Blick hatte. Während sie wartete, genoss sie die auf dem Tisch angerichteten kleinen Leckereien: feinste Schokolade, süße Fruchtspießchen und Bonbons. Nach und nach betraten die ersten Gäste den Festsaal und verteilten sich auf die Stehtische. Leise Fahrstuhlmusik lief im Hintergrund, die Anwesenden unterhielten sich angeregt. Bisher war Natzuya nicht dabei gewesen. Sayura sah sich weiter um. Sie erkannte viele Prominente aus den Medien. Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte sie sich vielleicht etwas darüber gefreut, aber nicht heute Abend, nicht mit dieser Mission. Neben der Bar führte eine Treppe in das obere Stockwerk. Dort standen weiche Sessel und Sofas, vermutlich so eine Art Ruhebereich. Das viele Trinken und Geldausgeben erschöpfte die Anwesenden sicherlich ungemein. Sayura war verbittert.
    Es war lange nach Mitternacht, und Sayura zog wiederholt ihre Runden. Sie war ein gefragter Blickpunkt. Ihre Maske hatte sie bereits zu Hause verlegt. Sie war aufgrund ihres bevorstehenden Tötungsauftrags derart gedanklich belastet, dass sie keinerlei Aufwand betrieb die Maske zu suchen. So hatte sie schließlich ohne sie das Haus verlassen. Die weiblichen Gäste waren ähnlich gekleidet wie Sayura. Alle Frauen trugen wunderschöne und farbige Ballkleider, bunte Masken, Federn in ihren schönen Hochsteckfrisuren und Fächer in den Händen. Die Männer trugen schwarze oder weiße Anzüge, Masken, Umhänge. Manche von ihnen erinnerten Sayura an alte Vampire. „Hier würde Natzuya gar nicht auffallen“, dachte sie beinahe liebevoll.
    Sayura gewann im Verlauf des Abends mehr und mehr die Erkenntnis und damit an Zuversicht, dass er gar nicht hier war und auch nicht mehr kommen würde. Was sollte er schließlich auch an einem Ort wie diesem? Gerade hatte sie einem netten Mann die Bitte abgeschlagen, mit ihr zu tanzen. Er war einer von vielen. Das schmeichelte ihr. Sie begann sich zu entspannen und wohlzufühlen in ihrem tollen und atemberaubenden Dress.
    Die Musik war angenehm. Der DJ am anderen Ende des Saales hinter seinem Pult gegenüber der großen Bar spielte abwechslungsreiche Musik, die ein Kompliment für die Ohren war. Er fand stets die passenden musikalischen Übergänge, und das war Beweis für sein Können. Er wechselte ganz geschickt von Liedern aus den Charts hin zu alten

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