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Die Vampirjaegerin - Till the End of Time

Die Vampirjaegerin - Till the End of Time

Titel: Die Vampirjaegerin - Till the End of Time Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Hellwich
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Klassikern über ruhige Loungeklänge, belebende Elektrobeats zu Kuschelsongs bis hin zu klassischen Stücken wie etwa dem Walzer.
    Ihr Glas mit Scotch war beinahe leer. Nachdem sie frische Luft geschnappt hätte, würde sie sich an einem Cocktail festhalten. Eigentlich sollte sie ihre Sinne nicht mit Alkohol benebeln, nicht, wenn sie doch eigentlich als Jägerin hier war und noch einen Kampf vor sich hatte. Aber irgendwie war ihr die Disziplin abhandengekommen, zumal der Alkohol einen Schleier über die Tragweite ihrer Mission gelegt hatte und sie es leichter ertragen konnte, Natzuya töten zu müssen. Da gab es nun eigentlich keine Option, keine Ausrede mehr, es stand unumstößlich fest.
    Bei ihren Rundgängen hatte sie irgendwann die weitläufige Terrasse, mit Blick auf einen Garten, entdeckt. Zielstrebig trat sie hinaus in die Nacht. Tatsächlich fühlte sie sich erleichtert: Heute würde sie ihn ganz gewiss nicht töten müssen. Sie ging bis zur steinernen Brüstung und sah in den Nachthimmel. Erleichtert atmete sie tief ein und aus.
    Leise drang die Musik in die Nacht hinaus. Aus dem Hintergrund drang das angenehme und beruhigende Geplauder der Gäste, deren oberflächliche Gespräche sich doch nur um Geld, neue Anschaffungen, Autos, Prestige und Besitztümer drehten. Reiche unter sich. Was wären all diese Menschen ohne ihr Geld? Was waren sie mit ihm? Waren sie nicht am Ende genauso einsam wie Sayura?

    „Du bist wunderschön!“, flüsterte ihr eine männliche raue Stimme leise ins Ohr. Eine wohlige Gänsehaut überzog ihre Haut. Natzuya stand dicht hinter ihr.

    Lena wollte immer an diesen Veranstaltungen teilnehmen, sie versuchte etwas Abwechslung in die Tristesse ihres langen Vampirlebens zu bringen. Hier ließen sich die Leute zudem finanziell ausnehmen wie Schlachtgänse. Ihm behagten diese Veranstaltungen nicht. Es war ihm zu öffentlich. Es war viel Presse da, es wurden viele Fotos geschossen, er wollte vermeiden, in die hiesigen Klatschblätter zu gelangen, auch wenn es ein Lebenszeichen für seine Eltern oder Freunde bedeutet hätte.
    Er hatte schließlich Lena zu dieser Thematik um Rat befragt, und sie hatte ihm schlicht geraten, unter sein altes Leben einen Schlussstrich zu ziehen, möglichst unfreundlich und einfach. Also hatte er mehrere Briefe geschrieben. An seine Eltern hatte er geschrieben, dass er einen Neuanfang in einer anderen Stadt suchen wolle, er müsse sich selbst finden. Seiner Freundin, jetzt Ex, Francesca hatte er geschrieben, dass es ihm leidtue, aber er sich in eine andere Frau verliebt hätte und jetzt mit dieser zusammenlebte. Es war kurz und prägnant formuliert. Er hatte auch nur bedingt gelogen. Seine alte Wohnung hatte er gekündigt, alle darin befindlichen Gegenstände und Erinnerungen an sein menschliches Leben gespendet, seinen Job gekündigt und das Studium aufgegeben. Das waren schwierige Wochen, er hatte viel geweint, geschrien, war wütend, hatte viel Kraft verloren und sich dann schließlich frei gefühlt. Lena bestand darauf, dass er zu ihr ziehen sollte, bis er diese Phase wirklich annehmen konnte und wieder stabil war. Er könne sich natürlich jederzeit ein eigenes Domizil suchen, aber sie wolle ihm Beistand leisten. Mit den Jahren würde es einfacher werden, hatte sie ihm beruhigend ins Ohr geflüstert. Er wohnte noch immer bei ihr, und dabei würde er es zunächst auch belassen. Lena himmelte ihn an, sie begehrte ihn. Er erwiderte dies nur bedingt, ohne wirklich ein Gefühl der Verliebtheit zu empfinden. Er wusste allerdings nicht, ob er dazu überhaupt noch in der Lage war. Er nahm auch an, dass sich Lena über seinen Gefühlszustand im Klaren war, aber es schien sie nicht zu stören, dass er nicht mehr als enge freundschaftliche Gefühle für sie empfand. Sie half ihm, diese neuen, unbekannten und schmerzlichen Situationen zu meistern und zu überstehen, da war Natzuya gerne bereit, ihr zu geben, wonach sie verlangte: seinen Körper.
    Die vampirische Liebe war nicht anders als die menschliche: Man küsste sich, man zog sich aus und berührt sich intim. Auf die Vereinigung der Geschlechtsteile verzichteten Vampire zur Gänze, sie bissen sich stattdessen gegenseitig und tranken das Blut des Partners – in der Welt der Vampire an sich streng verboten. So war auch hier Intimität durchaus ein Tabuthema, aber auf anderen Ebenen. Lena und er hatten eine große Auseinandersetzung gehabt, in der es auch um Sayura ging. Diese hatten sie überwunden, und dies

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