Die Vampirjaegerin - Till the End of Time
peinlich.
„Verstehst du jetzt, was ich meine? Ihr bringt euch nur Unglück“, hörte Sayura Lenas Stimme erstmals in ihrem Kopf, als diese schon längst verschwunden war.
Als er wieder klar im Kopf war, nahm er sein Umfeld erstmals wahr. Als er sich umsah, erkannte er Lenas Schlafzimmer. Sie war gerade dabei, die Außenjalousie herunterzulassen, und sie war nackt. Natzuya richtet sich in dem zerwühlten Bett auf, berührte seinen Kopf, als hätte er einen Kater. Ähnlich fühlte er sich tatsächlich. Er schmeckte Blut in seinem Mund. Es war Lenas Blut.
Das Zimmer lag nun in völliger Dunkelheit. Hier würden sie den Tag zubringen, sicher und geschützt vor dem Tageslicht. Ihre Augen hatten sich der Dunkelheit angepasst, sie sahen gestochen scharf und deutlich.
„Was ist passiert?“, fragte er Lena. Als diese wieder zu ihm ins Bett kam, sah er zwar keine Wunden, aber Blut. Offenbar hatte er sie gebissen.
Sie lächelte zufrieden. „Nun, du hattest deinen ersten Blutrausch, herzlichen Glückwunsch!“, gratulierte sie ihm. „Das gehört dazu, aber du musst lernen, es unter Kontrolle zu kriegen!“ Sie setzte sich zu ihm. Nun stellte auch Natzuya fest, dass er nackt war.
„Lass mich raten: Du kannst dich an nichts erinnern?“, fragte Lena nach.
Natzuya nickte.
„Bis zu welchem Moment kannst du dich zurückerinnern?“
Natzuya überlegte und antwortete: „Wir waren auf dieser Veranstaltung, ich hab Sayura geküsst und bin beinahe über sie hergefallen. Dann kamst du, hast mich weggezerrt und beruhigend auf mich eingeredet, dann hab ich einen Filmriss!“
„Ja, das kommt ungefähr hin. Du bist stark, hast dich immer wieder losgerissen. Du bist kurz vor meiner Tür über mich hergefallen, aber ich nehme es dir nicht übel. Im Gegenteil, wir passen gut zusammen. Du warst sehr leidenschaftlich, ich hatte lange schon keinen Sex mehr, das aber war wirklich toll, so gewaltig!“, erklärte sie Natzuya, entsprach dies jedoch nicht ganz der Wahrheit.
In Natzuya war die Bestie Vampir erwacht, er war in einen Blutrausch geraten, hatte sich an Lena bedient, sie sehr oft gebissen, brutal und rücksichtslos, hatte ihr tiefe Fleischwunden zugefügt und ihr schließlich die Kleider vom Leib gerissen. Lena gefiel diese freigesetzte Kraft. Er war ein so schöner und starker Vampir, wie sehr wollte sie mit ihm die Ewigkeit verbringen! Seine Männlichkeit war beeindruckend, seine Art der leidenschaftlichen Liebe ebenso. Nicht aber, dass er ständig den Namen ihrer Feindin gesagt hatte. Er hatte zwar Lena geküsst, hatte sich in Lena bewegt, jedoch Sayura gemeint. Das trübte Lenas Genuss der Situation ungemein.
„Das muss aufhören, Lena. Wir sollten nicht mehr intim miteinander werden!“, bestimmte er, nachdem er ihre Erklärung sichtlich schockiert verdaut hatte.
Lena war verletzt.
„Nein, Natzuya, du solltest aufhören, dich dieser Jägerin anzunähern. Ihr habt keine gemeinsame Zukunft, ihr seid zu verschieden. Wenn ich heute nicht gewesen wäre, wärst du über sie hergefallen; und glaub mir: Deine Art der Liebe hätte sie nicht überlebt. Deine Bisse waren brutal, der Sex hart, und du hast Blut gesaugt, als wärst du am Verdursten. Ich bin froh, dass ich noch einige Kanister davon im Kühlschrank habe und über meine Selbstheilungskräfte verfüge!“, fuhr Lena ihn ungehalten an.
„Sieh mal“, fuhr sie in versöhnlichem Tonfall fort, „du und ich sind ein prima Gespann, wir profitieren voneinander, verstehen uns gut und werden ewig leben. Lass uns einfach einander Begleiter sein. Wir sind beide Vampire“, bat sie ihn.
„Ich kann nicht, Lena, nicht so, wie du es von mir erwartest. Ich bin dir dankbar für alles, hoffe auch, weiterhin viel von dir zu lernen. Ich hab es versucht, aber ich empfinde einfach nicht das, was ich für sie empfinde, verstehst du? Ich danke dir für deinen Rat in dieser Sache, aber das geht dich nichts an. Ich liebe dieses Mädchen, und zwar aus tiefster Seele!“ Die Worte brannten wie Feuer in Lena, aber auch in Natzuya selbst.
„Deine Seele ist schwarz und verflucht, du bist tot. Du hast ihr nichts zu bieten, gar nichts. Glaubst du, du kannst ihr ein sicheres Leben bieten? Wie stellst du dir euer gemeinsames Leben vor? Ihr wäret ständig auf der Flucht vor den Jägern, du schliefest tagsüber, und sie passte auf dich auf? Ihr begeht ein Verbrechen, wenn ihr euch zusammentut. Was, wenn sie einst Kinder will? Du magst vielleicht einen hochkriegen, aber das ist auch schon
Weitere Kostenlose Bücher