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Die Vampirjaegerin - Till the End of Time

Die Vampirjaegerin - Till the End of Time

Titel: Die Vampirjaegerin - Till the End of Time Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Hellwich
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Köder.
    In der Masse der Menschen auf dem Wohltätigkeitsball befand sich ein zweiter Jäger, unauffällig und unsichtbar. Er hatte sie und den Vampir beobachtete, er würde es sein, der ihnen einst furchtbares Unheil bringen würde. Zunächst zog er sich jedoch zurück, er hatte genug gesehen.

    Schließlich war Sayura hineingegangen, direkt auf die Bar zugesteuert, hatte sich eine Flasche Sekt bestellt und diese mit sich genommen. Sie würde jetzt nach Hause gehen und ihre Gefühle im Alkohol ertränken.
    „Du wirst ihn ins Unglück stürzen!“, erklang plötzlich eine Stimme neben ihr. Als sie aufsah, erkannte sie Lena. Automatisch wich Sayura zurück.
    „Du weißt ja, das Neutralitätsgesetz! Ich fass dich schon nicht an!“, erklärte Lena müßig.
    „Ja, richtig. Wir sind in der Öffentlichkeit!“, rief sich nun auch Sayura ihr Wissen zurück in ihr Gedächtnis. Sie wirkte auf Lena ziemlich verwirrt, sie nahm an, dass dies sicher dem Alkohol zuzuschreiben war.
    „Lass einfach deine Finger von ihm und werde die widerliche Kriegerin von früher! Versuche, uns zu töten, und passe dich dem Gefüge an – oder glaubst du, deine Organisation ließe es durchgehen, dass du mit einem Vampir inniglich tanzt?“, erläuterte Lena kurz. Ihr Mund bewegte sich nicht. Ein derartiges Gespräch sollten die umstehenden Menschen nicht unbedingt mitbekommen
    „Du hast es gesehen?“ Sayuras Frage war überflüssig.
    „Natürlich, ich passe auf ihn auf, und ich bin es, die seine Launen ertragen muss, immer dann, wenn ihr euch getroffen oder gesehen habt. Er wird nicht in sein Gleichgewicht finden, wenn du ständig am Horizont auftauchst und ihn verwirrst. Du machst ihn als meinen Geliebten völlig untauglich, weil er mich nicht mehr umgarnt, sondern nur noch depressiv in der Ecke hockt. Eure Gefangenschaft mag euch verbunden haben, ja, das war bestimmt schlimm, aber ihr lebt in verschiedenen Welten. Erinnere dich endlich daran! Sonst, glaube ich, nein prophezeie ich, nimmt das kein gutes Ende, selbst für dich nicht! Außerdem ist er viel zu jung, noch zu unkontrolliert, wenn du verstehst, was ich meine. Hindere ihn nicht daran, ein vollkommener Vampir zu werden!“ Sie zweifelte nicht, dass die Jägerin verstanden hatte. Lena hatte in Sayuras Gedanken eine Gemeinsamkeit entdeckt: Auch sie hatte erkannt, welch ein großer Vampir Natzuya werden konnte und bereits war. Für Sayura hatte Lena plötzlich etwas Mütterliches, beinah schon Sympathisches angenommen. Auch sie registrierte ihre Gemeinsamkeit. Natürlich hatte Sayura sie verstanden: Lena meinte, dass Natzuya nicht vollständig Vampir werden könne, solange er noch mit Menschlichkeiten konfrontiert wäre; und obwohl er viele Fähigkeiten besaß, war er erst viel zu kurz ein Vampir, um über genügend Verständnis und Einsicht zu verfügen, wie wichtig es war, sein eigenes und das Menschsein anderer loszulassen. Aus diesem Grund hatte Lena ihn gebeten, mit seinen Verwandten und Freunden zu brechen. Er musste sie loslassen, und zwar für immer, um vollständig mit vampirischer Seele in Ewigkeit überleben zu können. Sie wusste aus eigener Erfahrung, dass dies eine der schwierigsten Aufgaben war, die es zu Beginn eines neuen Vampirlebens zu bewältigen gab. Man war noch zu sehr verwurzelt in seiner menschlichen Denkweise. Später, viel später begegnete man natürlich immer wieder Menschen, die ein Stück weit Wegbegleitung waren, aber ihr Dahinscheiden, ihr Verlust oder ein einfacher Abschied waren viel leichter zu bewältigen als der Abschied der Menschen aus dem eigenen Menschenleben. Diese Erinnerungen würde man stets bei sich tragen. Ein sauberer Schnitt war daher unumgänglich. Lena sah eine Gefahr in dieser aufkeimenden Liebe zwischen dem Menschenmädchen und Natzuya, ganz unabhängig davon, dass dieses Mädchen Jägerin war. Eine derartige Liebe war zum Scheitern verurteilt. Und dieses Scheitern würde für alle Beteiligten den Untergang bedeuten.
    Während Lenas Gedanken weiter abglitten, sinnierte auch Sayura über den Mangel der fehlenden Selbstkontrolle junger Vampire. Auf ihren Streifzügen und Kämpfen hatte Sayura oft junge Vampire gesehen, die sich leicht überschätzten, dadurch Fehler begingen und leichte Beute waren. Ob Natzuya damals die Kontrolle verloren oder sie doch ganz bewusst angegriffen hatte, vermochte sie daher nicht eindeutig einzuschätzen. Zwar stand er unter Lenas Einfluss, aber die Entscheidung, ihr Blut zu trinken, war seine. Und

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