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Die Verbannung

Titel: Die Verbannung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julianne Lee
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solange er da war, um sie zu beschützen.
    Später im Bett, als Cait den Kopf an seine Schulter legte und die Augen schloss, drehte er sich zu ihr um, und sie legte schläfrig einen Arm um ihn. Leise flüsterte er ins Dunkel: »Bist du eigentlich glücklich, Cait?«
    Cait schnalzte leise mit der Zunge. »Warum sollte ich denn unglücklich sein?«
    Er gab ein unverbindliches Knurren von sich. »Ich habe mich nur gefragt, ob du es je bereut hast, mich geheiratet zu haben.«
    »Och, nein. Du kannst vielleicht dumme Fragen stellen. Ich bin rundum zufrieden. Ich liebe meinen Mann mehr, als es vielen anderen Frauen vergönnt ist, und daher finde ich, dass ich großes Glück hatte. Ich möchte nur wissen, wie du auf einmal auf so etwas kommst.« Sie stützte sich auf einen Ellbogen. »Bereust du vielleicht deine Entscheidung?«
    »Nein.« Er wollte noch etwas dazu sagen, aber ihm fehlten plötzlich die Worte. Seine Kehle schien wie zugeschnürt. Endlich räusperte er sich und erklärte schlicht: »Nein. Ich liebe dich. Das ist das Einzige, was zählt.«
    Sie kuschelte sich zufrieden in seine Arme. »Gut. Dann schlaf jetzt.«
    Doch Dylan lag noch lange wach und schlug sich mit Zweifeln herum.
    Am nächsten Morgen teilte er Cait mit, dass er die Schafe beim Haus weiden lassen würde, weil er einige Reparaturen auszuführen hätte.
    »Ohne den Hund sind sie sofort im Haferfeld.« Cait trug Sile auf der Hüfte und hielt den Wassereimer in der Hand.
    Dylan zuckte die Schultern. »Ich kann es nicht ändern. Vielleicht leiht mir Iain seinen Hütehund Dileas für eine Weile, aber bis ich dazu komme, ihn zu fragen, kann ich die Schafe nicht auf die Weide treiben. Und wir haben nicht genug Futter, um sie im Pferch zu halten.«
    »Aber warum ...«
    »Cait, hör auf. Bitte.«
    Sie verstummte und sah ihn stirnrunzelnd an. >Bitte< - mit diesem Wort gab er ihr immer zu verstehen, dass eine Angelegenheit für ihn erledigt und Widerspruch zwecklos war. Sie wusste, er würde sie nie schlagen, aber sie wusste auch, dass er sich nicht weiter mit ihr auseinander setzen wollte, wenn er sie einmal höflich gebeten hatte, ruhig zu sein. »Na schön«, seufzte sie. »Dann kümmere dich bitte um deine Tochter, wenn du schon den ganzen Tag hier herumlungern willst. Ich gehe jetzt Wasser holen.« Sie reichte ihm Sile und ging zur Tür hinaus.
    Dylan griff nach seinem Stab, rief Ciaran zu, er solle mitkommen, und folgte ihr. Der Dreijährige rannte seinem Vater hinterher. Draußen setzte Dylan Sile ab, damit sie mit ihrem Bruder spielen konnte, sah Cait lange nach und ging dann zum Pferch, um die Schafe herauszulassen. Dabei blickte er sich wachsam nach allen Seiten um. Wenn doch Codys Warnung nur etwas präziser gewesen wäre! Könnte eine Musketenkugel Cait treffen? Oder ein Pfeil? Oder würde sie einen Unfall erleiden?
    Die Schafe warteten bereits hungrig blökend am Gatter. Dylan ließ sie heraus und trieb sie mit seinem Stab zur Vorderseite des Hauses. Ohne den Hund würden sie sich in alle Himmelsrichtungen verstreuen, aber sie würden nicht allzu weit weglaufen. Nicht, wenn sie ganz in der Nähe genug Futter fanden.
    »Ciaran!«, rief er seinem Sohn zu. »Möchtest du einmal versuchen, die Schafe vom Haferfeld fern zu halten?« Bis jetzt schienen sie sich noch damit zufrieden zu geben, vor der Tür zu grasen.
    Ciaran war begeistert, die Schafe jagen zu dürfen, und baute sich stolz zwischen Herde und Haferfeld auf. Keines der Schafe schien Notiz von ihm oder von dem Hafer zu nehmen, Wieder blickte sich Dylan um. Cait kehrte gerade mit dem Wasser für den Frühstücksbrei zum Haus zurück.
    Plötzlich ertönte vom Pfad von Ciorram her Hufgetrommel. Alle drehten sich um und sahen fünf Dragoner in das kleine Tal reiten. Leutnant MacCorkindale aus Skye führte sie an. Sein Gesicht wirkte ernst, seine Wangen leuchteten hochrot. Alle fünf zügelten kurz vor Dylan ihre Pferde. Der Leutnant sagte auf Englisch: »Kommt mit, Matheson.«
    Dylan schlug das Herz auf einmal bis zum Hals. Er biss die Zähne zusammen und schloss die Hand fester um seinen Stab. Dann fragte er auf Englisch, damit die Kinder ihn nicht verstanden: »Tut mir Leid, ich kann jetzt nicht.«
    Der Leutnant schnaubte abfällig. »Ihr könnt, und Ihr werdet.« Ein eisiger Ring schloss sich um Dylans Brust, als ihm seine erste Verhaftung wieder einfiel.
    »Wieso denn? Ich habe nichts verbrochen.«
    »Nehmt ihn fest.« Der Leutnant gab zwei von seinen Männernein Zeichen. Sie stiegen ab

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