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Die Verbannung

Titel: Die Verbannung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julianne Lee
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bald ein Ende bereiten würde.
    Als er sich dem Hogshead Inn näherte, hörte er das leise Knirschen von Stiefeln auf Stein hinter sich, fuhr herum und bemerkte eine schattenhafte Gestalt, die auf ihn zukam; gerade noch rechtzeitig duckte er sich, um einem genau auf sein Herz gerichteten Rapierstoß zu entgehen. Augenblicklich riss er Brigid aus der Scheide, wirbelte herum und führte einen machtvollen Hieb gegen die Beine seines Angreifers. Der stieß eine laute Verwünschung aus, als ihm die Klinge tief in den Oberschenkel drang. Dylan riss den Dolch zurück, wobei er seinem Gegner eine lange, tiefe Wunde beibrachte, verharrte in seiner gebückten Stellung und parierte einen weiteren tief angesetzten Hieb mit dem Rapier, dann richtete er sich auf, versetzte dem Unbekannten einen kräftigen Stoß und sprang zurück, um Raum zu gewinnen.
    Sein Angreifer achtete nicht auf seine stark blutende Wunde, sondern stürzte sich erneut auf Dylan. Dylan blinzelte. Im Mondlicht konnte er den Mann deutlich erkennen; es war Simpson, Ramsays ehemaliger einäugiger Türhüter. Er wich weiter bergab zurück, strebte auf das ebene Gelände am Ufer des Sees zu, wo er sich besser verteidigen konnte. Statt ihn mit mehreren rasch aufeinander folgenden Angriffen daran zu hindern, folgte ihm der Einäugige, suchte nach einer Lücke in seiner Deckung und versuchte, ihn mit leicht durchschaubaren Finten zu täuschen, was Dylan zu denken gab. Er ließ Brigid in die linke Hand gleiten und zog sein Breitschwert, bevor er fauchte: »Du bist zu Recht gefeuert worden, du elender Hundesohn!«
    Simpson erwiderte nichts darauf, und Dylan erkannte, dass es lange dauern würde, bis dieser Mann die Beherrschung verlor. Er wirkte kalt und berechnend, und obwohl er nur ein mittelmäßiger Fechter war, schien er zum Äußersten entschlossen zu sein. Dylan biss sich auf die Lippe und fragte sich, warum Simpson ihn ungehindert immer weiter zum Fuß des Hügels hin zurückweichen ließ. Offensichtlich wusste der Mann etwas, das er, Dylan, nicht wusste, und das bedeutete, dass er seine Taktik ändern musste. Er stieß einen gellenden Kriegsschrei aus, drang auf Simpson ein und trieb ihn mit wütenden Schwerthieben wieder hügelaufwärts. Da er sich in der ungünstigeren Position befand und noch dazu die größere, schwerer zu handhabende Waffe führte, kostete es ihn einiges an Kraft und erforderte geschickte Täuschungsmanöver, um den Gegner zurückzutreiben. Das harte Klirren der aufeinander prallenden Klingen hallte von den Mauern der umliegenden Gebäude wider. Dylan fletschte die Zähne und gab ein bedrohliches Knurren von sich, und tatsächlich gelang es ihm, Simpson dadurch einzuschüchtern. Der Mann wich unschlüssig zurück. Er schien nicht recht zu wissen, ob er den Kampf fortsetzen sollte oder lieber nicht.
    Plötzlich ertönte hinter ihm das typische zischende Geräusch, mit dem ein Schwert aus der Scheide gezogen wurde. Dylan parierte mit Brigid einen tief angesetzten Angriff seines Gegners, wirbelte herum und sah gerade noch rechtzeitig eine Klinge aufblitzen. Er wehrte den Hieb mit seinem Schwert ab, fuhr sofort herum, um eine Attacke Simpsons zu parieren, und sprang dann mit einem Satz auf seinen neuen Feind zu. Ein kräftiger Tritt in die Seite ließ den Mann zu Boden taumeln.
    Wieder drehte sich Dylan blitzschnell um die eigene Achse und wehrte Simpsons Rapier mit Brigid ab. Dann schlug er einen Bogen um den Einäugigen und rannte ein Stück die Straße hinauf. Simpson folgte ihm, kam aber mit seinem verletzten Bein nicht schnell genug voran und blieb stehen, was sich als Fehler erwies, denn nun fand er sich plötzlich in der ungünstigeren Kampfposition wieder. Dylan näherte sich ihm und ließ sein Schwert drohend durch die Luft wirbeln. Der Einäugige blickte sich wie ein gehetztes Tier um und stellte fest, dass sein Gefährte es offenbar mit der Angst zu tun bekommen und die Flucht ergriffen hatte. Dann schaute er auf seine blutdurchtränkte Hose, bevor er humpelnd den Rückzug antrat. Dylan ließ sein Schwert sinken und rang keuchend nach Luft. Sein Atem bildete kleine Wölkchen vor seinem Mund. Flüchtig erwog er, Simpson zu verfolgen, entschied sich dann aber dafür, den Kerl laufen zu lassen, um unnötiges Blutvergießen zu vermeiden. Er wartete eine Weile, bis er sicher war, dass seine beiden Angreifer verschwunden waren, dann setzte er seinen Heimweg fort. Dabei blickte er sich immer wieder nach allen Seiten um, weil er sichergehen

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