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Die verborgene Seite des Mondes

Die verborgene Seite des Mondes

Titel: Die verborgene Seite des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Babendererde
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er zu ru fen. »He, Schwesterherz, komm raus, ich habe dir etwas zu sagen.«
    Als sich nichts rührte, lief er ein wenig herum, inspizierte Tommys Truck und ließ seinen Blick noch einmal über den Vorplatz kreisen. Schließlich öffnete er das kleine Tor und lief zum Haus.
    Das war der Moment, auf den Simon gewartet hatte. Mit seinem Messer in der Hand verließ er sein Versteck, flitzte gebückt zu Ja sons Zweisitzer, um die Reifen zu durchstechen. So etwas hatte er noch nie getan und es war schwieriger, als er angenommen hatte. Er musste all seine Kraft aufwenden, um die Klinge in den Reifen zu treiben. Endlich zischte es.
    Simon hörte Jason an die verschlossene Tür des Ranchhauses hämmern.
    »Macht auf, verdammt noch mal, ich weiß, dass ihr da drin seid.«
    Der zweite Reifen .
    Es zischte.
    Nummer drei.
    Schritte auf dem Brettersteg. Jason kam zurück und Simon hätte längst auf dem Weg zu Julia sein müssen.
    Reifen Nummer vier . Endlich.
    Da entdeckte Jason ihn.
    »Was zum Teufel . . .«, brüllte er wutentbrannt und rannte auf Si mon zu.
    Simon hechtete hinter das Schrottauto neben Tommys Truck.
    »Was willst du, Jason?«, rief er.
    » Dich , du verdammter Hurensohn. Es ist vorbei, Romeo. Hast du das immer noch nicht begriffen?«
    Plötzlich hörte Simon einen Knall und gleich darauf ein Pfeifen in der Luft. Die Kugel traf neben ihm auf das Blech des Wagens und durchschlug es. »Fuck«, stieß er erschrocken hervor und duckte sich weg. Jason hatte eine Waffe. Sein Instinkt hätte ihn warnen müssen.
    »Ich werde von der Ranch verschwinden«, rief Simon. »Lass uns re den, okay?«
    »Zu spät, Stotterheini. Ich bin nicht hier, um blödes Zeug zu quat schen.«
    Simon überlegte fieberhaft, was er noch sagen konnte, um Jason hinzuhalten. In diesem Augenblick hörte er, wie hinter dem Schup pen der Motor des Jeeps ansprang. Na, endlich!
    Doch kurz darauf war es wieder still.
    Abgewürgt, dachte Simon verzweifelt. Verdammt, Julia, du kannst es.
    Er hob den Kopf und sah, dass auch Jason lauschte. Da knallte es ein zweites Mal und Simon drückte sich tief auf den Boden. Die Ku gel schlug über ihm ins Fenster des alten Lieferwagens. Glas split terte.
    Dann sah er Jason rennen. Er lief hinter die Scheune, wo Julia im mer noch vergeblich versuchte, den Jeep zu starten. Und er war er staunlich schnell.
    Simon hörte den Motor aufheulen. Dann fuhr der Jeep.
    Er verließ seine Deckung und begann zu laufen.
    Als Julia den Schuss hörte, geriet sie in helle Panik. Hatte Simon die Pistole zu Ada gebracht, wie er es versprochen hatte, oder hatte er sie behalten? Was ging da vor?
    Sie blickte auf ihre Armbanduhr. Noch zwei Minuten. Warum kam Simon nicht? Ein zweiter Schuss ertönte und mit fahrigen Händen versuchte sie den Motor zu starten. Tommy packte sie von hinten an der Schulter und erwischte dabei ihre offenen Haare. Er kreisch te vor Angst. Der Anlasser drehte durch und Julia wurde immer pa nischer. Sie versuchte, sich Tommys Griff zu entwinden und gleich zeitig den Motor zu starten. Endlich gelang es ihr.
    »Lass mich los, Tommy«, schrie sie und entriss ihm eine Haarsträh ne. Sie schob den Hebel der Automatikschaltung auf D und gab Gas.
    Die Hinterreifen drehten durch, dann schoss der Jeep nach vorn. Tommy wurde zurückgeschleudert und Julia hielt krampfhaft das Lenkrad umklammert.
    Mehr Gas, der Jeep wurde schneller. Im Rückspiegel entdeckte sie Jason mit einer Waffe in der Hand. Er stand da und sah ihr nach, einen Ausdruck von Verwunderung im Gesicht. Wo zum Teufel war Simon?
    Julia fuhr den Weg hinter dem Schuppen und dem Trailer entlang, bis sie auf der Zufahrt zur Ranch war. Tommy kreischte, aber er blieb auf dem Rücksitz.
    Noch bevor Julia die Kurve am Camp erreicht hatte, sah sie, dass Simon ihr auf dem Parallelweg mit dem Fourwheeler folgte. Jason rannte ihm hinterher, zielte und schoss. Aber auch wenn der Fourwheeler nicht wirklich schnell war, zu Fuß die Verfolgung auf zunehmen schien Jason aussichtslos und bald gab er auf.
    Als Simon das Ende des grasbewachsenen Parallelweges erreicht hatte, sprang er vom Fourwheeler und rannte das letzte Stück zum Zaun. Der Jeep ratterte über das Viehgitter. Simon setzte über den Zaun, riss die Beifahrertür auf und sprang in den Jeep.
    »Fahr los!«
    Julia gab Gas, unendlich erleichtert darüber, dass Simon endlich neben ihr saß. Sein Atem ging in raschen Stößen, aber er schien un versehrt zu sein. Sie hatte schreckliche Angst um ihn gehabt.
    »Ein bisschen

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