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Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Titel: Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Panov
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Magier des Ordens auf dem Trockenen. Sie verfügen weder über Energie für sich selbst noch für ihre Artefakte.«
    »Sie müssen sie also woanders einkaufen«, schlussfolgerte Artjom messerscharf.

    »Das wäre schön für die Tschuden, es funktioniert aber nicht. Aufgrund der Unterschiede in der genetischen Disposition ist es unmöglich, die Energie einer fremden Quelle zu nutzen. Ein Tschud kann zum Beispiel keine Energie aus dem Regenbrunnen schöpfen – das ist die Magische Quelle des Grünen Hofs, die Luden können ihrerseits nichts mit dem Karthagischen Amulett anfangen.«
    »So sind auch die Herrscherhäuser entstanden«, ergänzte Cortes. »Um ein mächtiges Volk scharen sich Sippen mit ähnlicher genetischer Struktur und nutzen seine Magische Quelle. Vom Verlust des Karthagischen Amuletts ist also das gesamte Herrscherhaus betroffen: die Tschuden selbst und all ihre Vasallenvölker wie die Chwanen und die Daikinen. Das Herrscherhaus Tschud ist in seiner Existenz bedroht.«
    Artjom blies die Backen auf. Erst jetzt wurde ihm richtig bewusst, welch ein Juwel ihm mit dem kleinen schwarzen Rucksack in die Hände gefallen war. Er durfte gar nicht daran denken, wie er es in seiner Wohnung achtlos in die Ecke geworfen hatte.
    »Wieso haben die Tschuden nicht besser auf ihr Amulett aufgepasst?«
    »Das ist eine gute Frage.« Cortes schwenkte nachdenklich den Cognac in seinem Glas. »In einem gewöhnlichen Krieg werden die Magischen Quellen nicht angetastet. Denn erstens wird im Falle ihrer Zerstörung unkontrolliert Energie freigesetzt; das kann im schlimmsten Falle zur Vernichtung des gesamten Planeten führen. Und zweitens können Magier aus einer Quelle auch dann
Energie schöpfen, wenn sie geraubt wurde, da sie von einem Fremden nicht blockiert werden kann.«
    »Jedenfalls war das bis vor kurzem so«, präzisierte Jana. »Bis der Bote auftauchte.«
    »Genau, jetzt haben sich die Vorzeichen geändert.« Cortes trank seinen Cognac aus und stellte das Glas auf den Tisch. »Der Bote war dazu ausersehen, an die Spitze des Herrscherhauses Lud zu treten und die Macht in der Verborgenen Stadt an sich zu reißen. Er hat den Überfall der Rothauben auf die Burg angezettelt und das Amulett geraubt. Außerdem hat er es irgendwie geschafft, die Magische Quelle des Ordens zu deaktivieren und damit die Kriegsmagier der Tschuden langfristig außer Gefecht zu setzen. Die Nawen haben diese Entwicklung offenbar kommen sehen. Deshalb hat Santiago uns angeheuert, um die Burg zu überwachen. Als die Rothauben das Amulett in Sicherheit bringen wollten, haben Lebed und ich Hammer, den Führer des Odoro-Clans, überfallen und ihm die Beute abgejagt. Den Rest der Geschichte kennst du.«
    Artjom erinnerte sich an den demolierten Jeep, die zerbrochene Frontscheibe, den blutüberströmten Fahrer, den Sanitäter aus dem Wrack zogen, und an die Leichen der Rothauben, die an der Unfallstelle lagen. Cortes schenkte sich Cognac nach.
    »Und warum haben die Nawen den Überfall nicht selbst durchgeführt?«, fragte Artjom.
    »Weil ein Naw im Umfeld der Burg sofort bemerkt worden wäre«, erläuterte Jana. »Wenn ein Naw einen Schritt tut, dann fühlt sich das für einen starken Zauberer
an wie ein Erdbeben. Der Bote ist ein sehr starker Zauberer. Und wenn er dahintergekommen wäre, dass Santiago die Finger im Spiel hat, hätte er seine Pläne sicher geändert und vorsichtiger agiert.«
    »Das Entscheidende ist, dass die Nawen es nicht auf die Magische Quelle abgesehen haben, sondern auf den Boten. Lubomir stellt für die Verborgene Stadt eine gefährliche Bedrohung dar, und die Nawen setzen alle Hebel in Bewegung, um ihm das Handwerk zu legen. In der Zwischenzeit müssen die Tschuden eben ohne ihr Amulett auskommen.«
    »Santiago wird entscheiden, wann sie es wiederbekommen. «
    »Können die Tschuden es denn wieder aktivieren?«, fragte Artjom.
    »Natürlich. Aber nur, wenn sie es wiederhaben.« Jana grinste. »Na, was sagst du nun?«
    »Ziemlich verwirrend, das Ganze«, gab Artjom zu.
    »So ist es nun mal.«
    »Was gehen uns Menschen eigentlich diese ganzen Intrigen an? Uns kann es doch egal sein, wie viele Herrscherhäuser es in einer Stadt gibt, von der wir eigentlich gar nichts wissen müssten, oder sehe ich das falsch?«
    »Das siehst du mit Verlaub vollkommen falsch«, erwiderte Cortes. »Der Bote würde sich nicht auf die Vernichtung der Herrscherhäuser beschränken, er hat Größeres vor. In ihm schlummern zerstörerische Kräfte von

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