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Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Titel: Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Panov
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Aufschwung, eine Blüte und einen Niedergang. Früher oder später fanden sie sich alle in der Verborgenen Stadt wieder. Schließlich traten wir Menschen auf den Plan. Unsere Vorfahren führten einen verbissenen Kampf um die Weltherrschaft und vernichteten die letzten Imperien nichtmenschlicher Völker.«
    Die alte Jungfer seufzte ergriffen.
    »Aber wir sind vom Thema abgekommen, meine Lieben«, bemerkte der Professor und gönnte sich abermals einen Schluck Wasser. »All dies wird bei den nächsten Vorträgen ausführlich zur Sprache kommen: das alte Griechenland, das alte Rom, Atlantis. Eben in jener Zeit errang die Menschheit den entscheidenden Sieg, dem sie ihre Vormachtstellung auf der Welt verdankt. Damals entfaltete sie ihre wahre Größe, und es wurden Heldentaten vollbracht, die uns heute als Mythen erscheinen.«
    »War es denn ein endgültiger Sieg?«, erkundigte sich
ein dürrer Brillenträger, der neben der Eingangtür saß. Er war zu spät gekommen und hatte sich sofort darangemacht, jede Verlautbarung des Professors mitzustenografieren.
    »Mitnichten! Wir hatten lediglich eine Atempause erreicht und konnten diese dazu nutzen, unsere Zivilisation zu begründen. Doch unsere Feinde gaben nicht auf. Schon im frühen Mittelalter unternahmen die nichtmenschlichen Völker den nächsten Versuch, ihre Machtpositionen zurückzuerobern. Der grassierende Analphabetismus und fortwährende Kriege hatten die Menschheit in eine Krise gestürzt, und unsere Feinde versuchten, sich dies zunutze zu machen. Die Wissenschaften wurden von Magie verdrängt und die Religion von Kulten, die gegen den Menschen gerichtet waren. Überall tauchten Hexen und Zauberer auf, die ganze Landstriche unter ihre Kontrolle brachten. Doch diese teuflischen Aktivitäten provozierten auch eine Gegenreaktion: die Heilige Inquisition. Dieser machtvollen Bewegung gelang es, wenn auch mit umstrittenen Methoden, den bedrohlichen Brandherd zu ersticken. Die nichtmenschlichen Völker mussten eine weitere Niederlage einstecken, die jedoch auch diesmal nicht endgültig war!
    Im Verlauf der Vortragsreihe werde ich Ihnen Beweise dafür liefern, dass bis in unsere Gegenwart feindliche Aktivitäten im Gange sind. Die Nawen, Assuren und wie sie alle heißen, sind mitten unter uns! Sie warten nur auf einen günstigen Moment! Seien wir auf der Hut!!!«
    Die Heilige Inquisition. Artjom blickte mitleidig auf
die Zuhörerschaft: Sie waren offenbar zu spät geboren worden.
    »Faszinierend, oder?«, flüsterte Lusja.
    »Und wie, Schatz!«, log Artjom mit großen Kulleraugen, um seine Freundin nicht zu kränken.
    »Die Inquisition war aber der Meinung, dass ihre Feinde Ausgeburten des Teufels und erst nach den Menschen auf der Welt erschienen seien«, schaltete sich erneut der Brillenträger ein. »Das widerspricht Ihrer Theorie.«
    Der Professor schenkte sich das restliche Wasser aus der Karaffe ein und schüttelte missbilligend den Kopf.
    »Erstens: Die Inquisition verfolgte das konkrete Ziel, die Welt von böswilligen Subjekten zu säubern. Die Menschen in der Umgebung der Heiligen Väter waren ungebildet und nicht wenige von ihnen standen unter dem Einfluss feindlicher Kräfte. Deshalb griffen die Kirchenmänner zu fragwürdigen, aber eingängigen Theorien, um die Massen auf ihre Seite zu ziehen.
    Zweitens: Als die Inquisitoren ihre Mission begannen, wussten sie nur sehr wenig über den Feind, den es zu bekämpfen galt. Die Bibliothek von Alexandria, die einen reichen Wissensschatz über die früheren Etappen unseres Existenzkampfes enthielt, war vernichtet worden. Dahinter steckten nichtmenschliche Völker, genauso wie hinter dem Verschwinden der Bibliothek Iwan des Schrecklichen und vieler anderer unschätzbarer Werke. Unter diesen schwierigen Umständen schuf die Kirche ein neues Feindbild, das den historischen Gegebenheiten am ehesten entsprach. Entscheidend war, dass man
einen weiteren Sieg errang und die Menschheit einen neuen Aufschwung erlebte.«
    »Einen weiteren, aber keinen endgültigen Sieg«, präzisierte der Brillenträger.
    »So ist es, leider.«
    »Was meinen Sie, ist es den alten Zivilisationen gelungen, ihr Wissen über diese Zeit der Katastrophen und Niederlagen hinweg zu retten?«
    Artjom wandte sich augenblicklich nach der Quelle dieser angenehmen Frauenstimme um. Eine attraktive Schwarzhaarige mit hinreißend blauen Augen und einer entzückenden kleinen Nase hatte höflich die Hand gehoben. Sie trug ein knappes schwarzes Top, das ihre

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