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Die verborgenen Bande des Herzens

Die verborgenen Bande des Herzens

Titel: Die verborgenen Bande des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Deveney
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Wenn wir jetzt miteinander schlafen, schauen wir einander nicht in die Augen, als würden wir uns unseres Handelns leise schämen.
    Als ich ihn berühre, höre ich, wie sein Atem schneller geht. Dem ganzen Akt haftet eine traurige Dringlichkeit an, die Art, wie seine Zunge in meinen Mund dringt, wie seine Hände mich hektisch an ihn ziehen. Selbst auf dem Höhepunkt ist mir bewusst, dass mein Geist sich von dem Rest meiner Person absondert; mein Körper braucht Alex, und dennoch bekommt er nicht alles von mir, im Gegensatz zu früher. Und ich bekomme sogar noch weniger von ihm als früher. Eine Art Verzweiflung überkommt mich, als er in mir drinnen ist, Verzweiflung über meine Einsamkeit, den Verlust, der mir bevorsteht, die Erkenntnis, dass das, was wir hier tun, nicht das ist, was es sein sollte. Nachher spüre ich, wie mir eine einzelne kalte Träne aus dem Augenwinkel rinnt und langsam in meinem Haaransatz versickert.
    Die Einsamkeit ist nachher noch schlimmer als zuvor.
    Ich rücke ein kleines Stück auf meine Seite zurück, und Alex greift zögernd, verlegen, nach meiner Hand. Eine ganze Weile liegen wir so da, meine Hand auf seiner, eine halbherzige Geste der Versöhnung.
    »Alex?«
    »Hmm?«
    Er ist also noch wach. Gewöhnlich schläft er nachher ganz schnell ein. Ich habe das Bedürfnis, aus dem, was gerade zwischen uns passiert ist, etwas aufzubauen, ihm wieder näherzukommen, zu einem Einvernehmen zu finden.
    Ich habe die Augen offen, lege den Kopf an seinen Oberarm, und ich wünschte, mir fielen die richtigen Worte ein. Eine Minute lang starre ich in die Dunkelheit.
    »Alex, die Zeit, die wir beide jetzt durchmachen, ist so entsetzlich schwer«, sage ich schließlich. »Das Schwerste, mit dem wir je konfrontiert worden sind. Und ich weiß, du bist wütend wegen der Behandlung, und du hast Zweifel, und ich verstehe das. Aber das ist nicht … ich schwöre dir, dass ich nicht bewusst versuche, deinen Willen zu untergraben … ich … ich … Alex, ich habe einfach so schreckliche Angst, Josie zu verlieren. Das ist die reine Wahrheit. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie es wäre wenn … und ich fürchte mich so schrecklich …«
    Es fällt mir unfassbar schwer, über mein Gefühlsleben zu sprechen. Ich habe immer Panik davor, Alex zu sagen, wie es tatsächlich in mir drinnen aussieht, weil ich nie den Eindruck habe, dass er mich wirklich ganz versteht. Und ziemlich oft wird das, was ich ihm gestanden habe, wieder aufgewärmt und in einer abgeänderten Version auf den Tisch gebracht und mir später bei einem Streit vorgeworfen. Und überhaupt wird mein gesamtes Innenleben derzeit nur von dieser einen, überwältigenden Angst bestimmt, für die ich keine Worte finde.
    »Ich habe in den letzten Tagen viel darüber nachgedacht, und ich verstehe, dass vielleicht … vielleicht deine Art stärker ist als meine, aber ich kann nun mal nicht stärker sein, als ich bin. Mehr ist nicht drinnen. Das ist alles, wozu ich fähig bin. Ich bin an meiner Grenze angelangt. Ich denke immer daran, wie Josie geboren wurde, dieses winzige zerbrechliche Wesen, und wie wir um sie kämpften und was wir uns für sie erhofften und … und wie sie einfach ausgehalten und allen bewiesen hat, dass sie unrecht hatten. Und ich denke, vielleicht schafft sie das noch einmal … vielleicht kann sie noch ein einziges Mal kämpfen …«
    Der Kloß in meiner Kehle wird immer dicker, ist hinderlich beim Sprechen, doch noch ist meine Stimme nicht tränenerstickt. Weil das, was ich ihm jetzt sagen will, so wichtig ist. Es ist alles, was ich ihm je sagen kann, es ist gleichzeitig so viel und so wenig. »Alex, es tut mir leid, wenn sich herausstellen sollte, dass das, was ich da tue, das Falsche ist, aber … aber es ist die einzige Art, wie ich mit dieser ganzen Situation umgehen kann … ich darf nicht aufhören zu hoffen … nicht aufhören, es zu versuchen … ich schaffe es einfach nicht, loszulassen. Dazu fehlt mir der Mut. Verstehst du, was ich dir da sagen will?«
    Der Druck seiner Hand wird nicht fester. Sie fühlt sich weiterhin schlaff an, unsere Finger sind lose ineinander verschlungen. Ich verliere jede Hoffnung. Er versteht mich nicht.
    »Alex, ich …«, doch aus irgendeinem Grund halte ich plötzlich inne.
    »Alex?«
    Ich höre ihn atmen, langsam und gleichmäßig, ein leises Schnarchen dringt aus seinem leicht geöffneten Mund, wie eine Dissonanz.

33. Kapitel
    Karen
    E s ist ein Wagnis. Mein Mund auf seinem. Seine Finger an

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