Die verborgenen Fruechte
hinabgleiten und es ihr, wie eine Peitsche, von hinten besorgen können. Ich hätte es liebend gern getan. Noch lieber vielleicht hätte ich ihre Brüste geknetet, bis die ganze Farbe ab war, sie so saubergestreichelt, daß ich sie hätte küssen können… Aber ich hielt mich zurück und verwandelte sie malend in eine Wilde.
Wenn sie sich bewegte, bewegten sich jetzt die leuchtend bunten Muster mit ihr wie eine öligschwere See mit Unterströmungen. Unter der Berührung des Pinsels waren ihre Brustwarzen hart wie Beeren geworden. Jede Rundung verursachte mir Vergnügen. Ich öffnete meine Hose. Ich ließ meinen Penis frei. Sie gönnte mir keinen Blick. Sie stand da, ohne sich zu rühren. Als ich die Hüften und anschließend das Tal bemalte, das zum Schamhaar hinabführte, merkte sie, daß ich nicht in der Lage war, das Werk zu vollenden. ›Wenn du mich berührst, wirst du alles verwischen‹ sagte sie. ›Du darfst mich auf keinen Fall berühren. Aber wenn alles trocken ist, bist du der erste. Ich werde beim Fest auf dich warten. Aber nicht jetzt.‹ Dabei lächelte sie mich an.
Ihr Geschlecht blieb natürlich unbemalt. Bis auf die Andeutung eines Feigenblattes ging Bijou vollkommen nackt. Ich durfte ihr unbemaltes Geschlecht küssen – vorsichtig, sonst hätte ich Jadegrün und Chinesischrot geschluckt. Dabei war Bijou so stolz auf ihr afrikanisches Tätowiermuster! Sie sah jetzt aus wie die Königin der Wüste. Ihre Augen besaßen einen harten, gelackten Glanz. Sie schüttelte ihre Ohrringe, lachte, bedeckte sich mit einem Cape und ging. Ich war in einem solchen Zustand, daß es Stunden dauerte, bis ich mich für das Fest zurechtgemacht hatte – mit einer Schicht brauner Farbe.
Wie ich schon sagte, war Bijou treulos. Sie wartete nicht einmal, bis die Farbe getrocknet war. Als ich kam, sah ich, daß mehr als ein Mann sich der Gefahr, sich mit Bijous Muster zu beschmieren, ausgesetzt hatte. Die Tätowierungen waren völlig verschmiert. Das Fest war auf dem Höhepunkt. Die Logen waren mit eng umschlungenen Pärchen besetzt. Es war ein kollektiver Orgasmus. Und Bijou hatte nicht auf mich gewartet. Wenn sie umherging, hinterließ sie eine winzige Spur von Sperma, der ich mühelos überall hin hätte folgen können.«
Safran
Fay war in New Orleans geboren. Als sie sechzehn Jahre alt war, machte ihr ein vierzigjähriger Mann den Hof, der ihr wegen seines Adels und seiner vornehmen Würde schon immer gut gefallen hatte. Fay war arm. Alberts Besuche waren große Ereignisse für ihre Familie. Für ihn wurde ihre Armut jedesmal hastig kaschiert. Er kam wie ein Befreier, erzählte von einem Leben, das Fay nie kennengelernt hatte, von einem Leben am anderen Ende der Stadt.
Als sie verheiratet waren, wurde Fay in seinem Haus, das tief versteckt in einem riesigen Park lag, wie eine Prinzessin behandelt. Hübsche farbige Frauen bedienten sie. Albert behandelte sie mit äußerstem Zartgefühl. In der ersten Nacht nahm er sie nicht. Er behauptete, es sei ein Beweis seiner Liebe, daß er sich seiner Frau nicht aufdränge, sondern sie langsam und mit Bedacht zu gewinnen suche, bis sie bereit und willens sei, sich in Besitz nehmen zu lassen.
Er kam in ihr Zimmer, liebkoste sie aber nur. Unter dem weißen Moskitonetz lagen sie wie unter einem Brautschleier, lagen in der heißen Nacht und streichelten und küßten einander. Fay fühlte sich träge und wie betäubt. Mit jedem Kuß weckte er eine neue Frau, löste er eine neue Empfindung aus. Später, als er sie verließ, warf sie sich unruhig hin und her und konnte nicht schlafen. Es war, als hätte er winzige Brände unter ihrer Haut entzündet, winzige Ströme, die sie nicht schlafen ließen. Mehrere Nächte hindurch litt sie diese heftigen Qualen. Da sie unerfahren war, versuchte sie nicht, zu einer richtigen Umarmung zu kommen. Sie überließ sich seinen zahllosen Küssen auf ihr Haar, ihren Hals, ihre Schultern und Arme, auf ihren Rücken und auf ihre Beine… Albert genoß es, sie zu küssen, bis sie stöhnte, als wäre er dann erst sicher, einen bestimmten Teil ihres Körpers geweckt zu haben. Anschließend wanderten seine Lippen weiter.
Er entdeckte die bebende Empfindsamkeit unter ihrem Arm, am Ansatz der Brüste, die Vibrationen, die die Brustwarzen mit dem Geschlecht, die feuchte Öffnung mit den Lippen verbanden, alle geheimnisvollen Koppelungen, durch die andere Stellen als die geküßten erregt und gereizt wurden, Strömungen, die von den Haarwurzeln bis zu
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