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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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gegen das Foto von Frank Lanza. »Vielleicht hat Lanza Ablamowicz einen Deal angeboten. Und vielleicht hat Ablamowicz sein Angebot abgelehnt.«
    Robertson stand auf und strich seine Krawatte glatt. »Danke, Agent Tryon. Wir haben einiges in die Hand bekommen, das wir uns genauer ansehen müssen. Tryon hat für jeden von Ihnen Kopien der Fotos gemacht, und er war so freundlich, uns seine Erkenntnisse über die Adressen und die bevorzugten Aufenthaltsorte von Lanzas Leuten zur Verfügung zu stellen. Gebrüder Steve, Sie werden mit Paulie Caprise und Little Tommy Cosimo sprechen. Clauser und Chang, Sie werden sich anhören, ob Goldblum uns etwas zu sagen hat.«
    Die meisten verließen den Konferenzraum, doch Pookie blieb zurück. Auch Bryan wartete, um zu hören, was sein Partner wollte.
    »Hey, Assistant Chief«, sagte Pookie. »Haben Sie einen Augenblick Zeit?«
    Robertson nickte, dann schüttelte er Tryon die Hand. Tryon ging nach draußen, sodass Robertson mit Bryan und Pookie alleine war.
    »Was ist los, Pooks? Haben Sie über Lanza nachgedacht?«
    »Nein«, sagte Pookie. »Wir haben über Paul Maloney nachgedacht.«
    Robertson nickte und schob seine Brille die Nase hinauf. »Ah, ich hätte es wissen müssen.«
    Bryans Hals fühlte sich rau und trocken an. Er brauchte etwas Wasser. Hoffentlich würden sich Pookies Klagen nicht allzu lange hinziehen.
    »Wir wollen diesen Fall«, sagte Bryan. »Kommen Sie, Mann, die Sache hat sich mitten in der Nacht ereignet. Der Fall gehört uns .«
    Robertson schüttelte den Kopf. »Keine Chance, Gentlemen. Es ist Verdes Fall.«
    Pookie hob die Arme, die Handflächen nach außen gerichtet. »Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich mag Rich Verde. Ich mag auch meinen Großvater. Meinem Großvater läuft der Speichel aus dem Mund, und er macht sich häufig in die Hose. Was keine Anspielung auf Richs Alter sein soll, wie ich betonen möchte.«
    Robertson lachte, aber schüttelte erneut den Kopf. »Dass Chief Zou Sie beide auf den Ablamowicz-Fall angesetzt hat, ist ein Kompliment für Ihre Fähigkeiten. Akzeptieren Sie’s. Und jetzt los, reden Sie mit Goldblum. Liefern Sie mir etwas.«
    Robertson verließ den Konferenzraum.
    Pookie schüttelte den Kopf. »Ich hasse dieses L-S-D-S-R.«
    »L-S-D-S-R?«
    »Lassen Sie diesen Scheiß ruhen«, sagte Pookie. »Die Leute, die den Fall eigentlich übernehmen sollten, werden ganz bewusst davon abgehalten? Einem Gerichtsmediziner, der seit fünf Jahren sein Büro nicht mehr verlassen hat, wird die Leiche zugeteilt? Seltsame Dinge geschehen in den inneren Kreisen der Macht, Bri-Bri.«
    Pookie hatte recht, aber seltsam und Verschwörung waren zwei verschiedene Dinge. Manchmal trafen die hohen Tiere eben Entscheidungen, die nicht zu dem passten, was man selbst geplant hatte.
    »Vergiss es«, sagte Bryan. »Komm. Je eher wir Goldblum finden, umso schneller bekommen wir wieder die Nachtschicht.«

Robin-Robin Bo-Bobbin
    R obin Hudson stellte ihr Motorrad, eine Honda, auf dem schmalen Parkstreifen an der Harriet Street ab, der sich unmittelbar vor dem Gebäude der Gerichtsmedizin von San Francisco befand. Mehrere Motorräder, von denen einige ihren Kollegen gehörten, standen bereits dort. Die Männer hatten 1200er und die Frauen meistens Motorroller, sodass Robin mit ihrer 745er genau in der Mitte lag.
    Der Transporter der Gerichtsmedizin war bereits rückwärts an die Laderampe herangefahren. In der Nacht war offenbar einiges los gewesen. Sie ging an dem »Nur-für-Ambulanzen«-Schild vorbei zur Laderampe hinauf, denn sie begann ihren Tag am liebsten damit, denselben Weg zu nehmen wie ihre Arbeit – durch die Türen, wodurch die Toten in die Leichenhalle transportiert wurden.
    Überrascht sah sie, wie ihr Vorgesetzter vorsichtig aus dem Van kletterte.
    »Doktor Metz! Wie geht es Ihnen heute Morgen?«
    Metz blieb stehen und sah sie an. Er begrüßte sie mit jenem einzelnen, langsamen Nicken, das für ihn typisch war. »Guten Morgen, Robin.«
    »Waren Sie an einem Tatort?« Als sie hier vor sieben Jahren zu arbeiten angefangen hatte, war Metz drei- oder viermal pro Woche zu Tatorten hinausgefahren, wenn das Verbrechen besonders übel war oder die Leiche irgendetwas Ungewöhnliches oder Interessantes an sich hatte. Doch mit der Zeit kam das immer seltener vor. Inzwischen verließ er das Büro kaum mehr, obwohl er die Abteilung noch immer leitete und ein anspruchsvoller Vorgesetzter war, der von seinen Leuten denselben Einsatz und dieselbe Sorgfalt

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