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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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meisten Polizisten .
    »Ich lege Wert darauf«, sagte Bryan. »Ein Typ von irgendeiner irren Bürgerwehr bringt Menschen um, und wir werden ihn schnappen.«
    Metz gab einige Befehle über den Touchscreen des RapScan ein. Bryan sah, wie ein Karyogramm nach dem anderen auf dem Monitor erschien und verschwand. Metz löschte die Informationen.
    Zou stützte sich mit den Knöcheln ihrer Fäuste auf den Rand des Porzellantischs. »Bryan, das ist der sechste Mensch, den Sie im Dienst getötet haben. Und, wie ich hinzufügen darf, der zweite innerhalb einer Woche.«
    Er starrte sie an und wusste nicht, was er sagen sollte. Worauf wollte sie hinaus? »Aber ich habe diesen Typen doch gar nicht umgebracht.«
    »Doch«, sagte Metz. »Das haben Sie. Und ich hoffe, Sie erhalten eine offizielle Belobigung dafür.«
    Zou lächelte und nickte. »Die soll er bekommen. Ebenso wie Inspektor Chang. Clauser, das Department braucht Sie. Sie sind zu gut, als dass wir es uns erlauben könnten, Sie zu verlieren. Sie werden sich der üblichen Untersuchung stellen und eine kurzzeitige psychologische Beratung in Anspruch nehmen müssen. Wenn man jedoch die Brutalität der Angriffe auf die Mitglieder der BoyCo in Betracht zieht, dann – so bin ich überzeugt – kann ich dafür sorgen, dass die Untersuchung zu einer reinen Formsache wird.« Ihr Lächeln verschwand. »Ich kann Sie natürlich auch suspendieren und für eine gründliche Untersuchung sorgen – eine Untersuchung, die für Sie nicht gut ausgehen wird, das versichere ich Ihnen. Angesichts der Tatsache, dass Sie sechs Menschen getötet haben, dürfte alles auf die Empfehlung hinauslaufen, Sie zu entlassen und auf Dauer vom Polizeidienst auszuschließen.«
    Sie würde verhindern, dass er jemals wieder als Cop arbeitete? Das musste ein Bluff sein. »Chief, dieser Bürgerwehr-Typ ist ein Mörder . Er muss bezahlen. Das müssen Sie doch einsehen!«
    Pookie verschränkte die Arme vor der Brust und schüttelte den Kopf. »Sie wissen, dass Oscar Woodys richtiger Mörder immer noch frei rumläuft. Das gilt ebenfalls für den Mörder von Jay Parlar und Susan Panos. Sie können uns doch nicht ernsthaft erzählen, dass Sie den Fall abschließen?«
    Zou beugte sich vor. Ihr Blick schien ein wenig sanfter zu werden. »Hören Sie, ich bitte Sie, die Sache ruhen zu lassen. Ich kann Ihnen nicht sagen, warum, aber das ist das Beste für die Stadt. Vertrauen Sie mir.«
    Bryan riss die Arme hoch. »Ihnen vertrauen? Damit Sie einen Fall, in dem diese merkwürdigen Symbole eine Rolle spielen, genauso behandeln wie die Sache mit dem Golden Gate Slasher?«
    Er bereute die Worte, kaum dass er sie ausgesprochen hatte. Auf diese Weise hatte er eine Karte ausgespielt, die er niemandem hätte zeigen dürfen.
    Plötzlich verschwand die Sanftheit aus Zous Blick, und sie setzte ihre übliche ausdruckslos-kalte Miene auf. »Die Untersuchungskommission könnte sich auch einige ältere Fälle genauer ansehen«, sagte sie. »Was wäre, wenn sich herausstellen würde, dass bei der Untersuchung einer früheren Schießerei Fehler gemacht wurden und erst jetzt neues Beweismaterial dazu aufgetaucht ist? In so einem Fall könnten Sie sogar im Gefängnis enden.«
    Gefängnis? Er sah sie an und wartete auf irgendeine Veränderung in ihrem Gesicht, doch ihre Miene blieb so regungslos wie zuvor. Zou meinte jedes Wort, das sie sagte.
    Es war, als hätten Bryan und Pookie die ganze Zeit über Dame gespielt und Zou Schach. Metz’ makellose Reputation würde Zou jeden Beweis verschaffen, den sie brauchte. Vor Gericht würde jeder Bezirksstaatsanwalt Bryan als machtbesessenen Cop darstellen, der willkürlich Leute umbrachte. Auch wenn das einer Jury nicht unbedingt genügen würde, um ihn hinter Gitter zu bringen, wäre Bryans Polizeikarriere beendet.
    Eine plötzliche Woge heißer Wut erfüllte ihn, wie er sie außerhalb seiner chaotischen Träume noch nie erlebt hatte. Natürlich hatte er Menschen schon früher Schmerzen zugefügt, aber er hatte ihnen diese Schmerzen nicht zufügen wollen . Doch jetzt empfand er den Drang, Zou das Gesicht zu zerschmettern, er wusste, wie gut es sich anfühlen würde, ihren Hals zu packen, zuzudrücken und …
    Von hinten umfasste Pookies mächtige Hand seinen rechten Oberarm, und seine Finger bohrten sich in Bryans Bizeps. Der Drang verschwand. Bryan blinzelte wie unter Schock. Hatte er diese schrecklichen Dinge wirklich gedacht?
    »Wir haben es kapiert«, sagte Pookie. »Sie haben Ihre Position

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