Die Verborgenen
rechten Arm und gab mit der linken Hand eine Nummer ein, während er sich, die Glock im Anschlag, weiter umsah.
Er blieb stehen, als der Lichtstrahl auf eine offene Tür fiel.
Hinter der Tür führte eine Treppe nach unten.
Das Handy klingelte nur zweimal, bevor sich Black Mr. Burns meldete. »Ich bin hier, Mann, aber ich drehe fast durch«, sagte er. »Verdammt, wo bist du?«
»Innen.«
»Willst du, dass ich reinkomme?«
»Noch nicht«, sagte Pookie. »Geh hoch zum Portikus und bleib da. Lass niemanden rein, nicht mal Cops. Ich rufe dich wieder an, wenn ich dich brauche.«
Pookie beendete die Verbindung. Er musste darauf vertrauen, dass John mit seiner Angst ebenso zurechtkam wie mit allem, was sich da draußen abspielen mochte. Pookie holte tief Luft und begann dann, die Treppe hinunterzugehen.
Schritte. Schwere Schritte. Bryan schaltete die Taschenlampe aus. Er zielte mit seiner Sig Sauer nach hinten durch den Ballsaal auf den Fuß der Treppe. Er sah, wie sich der immer wieder nach allen Seiten gerichtete Strahl einer Taschenlampe über die Treppe nach unten senkte. Schließlich folgten Beine und dann ein stattlicher, von einem schwarzen Pullover bedeckter Bauch, der nur einem einzigen Menschen gehören konnte.
Der Strahl der Taschenlampe streifte über die Wände und landete direkt in Bryans Augen.
Bryan blinzelte und hob die Hand, um das Licht abzuschirmen. »Pooks, wenn ich bitten dürfte.«
Der Strahl senkte sich auf Bryans Füße.
»Clauser. Du bringst meinen Arsch wirklich mächtig ins Schwitzen. Komm schon, Mann, wir müssen von hier verschwinden. Sofort. «
Bryan drehte Pookie den Rücken zu und ließ seinen eigenen Lichtstrahl über das mattierte Messingschild gleiten. Die Buchstaben des Wortes SPIELZIMMER schimmerten und tanzten.
»Hier durch«, sagte er.
»Bryan, nein . Komm schon, Kumpel, das Spiel ist aus, und wir haben verloren. Wenn wir hier geschnappt werden, sind wir absolut am Arsch.«
»Ich werde nicht gehen, bevor ich das geklärt habe. Also kannst du mir genauso gut helfen.«
Pookie seufzte, ging nach vorn und trat rechts neben Bryan.
»Clauser, du bist so ein A-D-M-N-U-W.«
»Ist das neu?«
»Ja, ich habe es gerade erst erfunden. Es bedeutet Arschloch, das mich noch umbringen wird .« Pookie ließ den Strahl seiner Taschenlampe über den schimmernden Lack der Holztür gleiten, bis er den komplizierten Messinggriff erreicht hatte. »Bryan, sag mir eines. Ist es die Sache wert, wenn du deswegen ins Gefängnis musst?«
»Ja«, sagte Bryan.
»Und du hast auch das Memo bekommen, in dem beschrieben wird, was mit Cops im Gefängnis passiert?«
Bryan nickte. »Das ist es trotzdem wert.«
»Wahnsinn«, sagte Pookie. »Ich habe befürchtet, dass du das sagen würdest. Ich nehme nicht an, dass diese Tür offen ist?«
»Nein.«
»Doppelter Wahnsinn. Nun, ich vermute mal, dass wir zur Mordkommission Honolulu Aloha sagen können.«
Bryan schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Seine Karriere war beendet, das wusste er, aber er musste nicht auch noch Pookie bis zum Schluss mithineinziehen. »Pooks, vielleicht solltest du jetzt einfach gehen.«
»Das wäre ein bisschen spät, Bri-Bri. Ich bin bereits gefeuert, und du hast gerade gesagt, dass dir diese Sache so wichtig ist, dass du dafür ins Gefängnis gehen würdest. Ich werde diesen Job zu Ende bringen.«
Pookie war voll und ganz dabei. Es wäre sinnlos gewesen, darüber zu streiten. Bryan hätte genau dasselbe für ihn getan.
»Ich denke, wir müssen erfahren, was auf der anderen Seite ist«, sagte Bryan. »Wir sollten herausfinden, wie wir diese Tür öffnen können.«
Es war nicht das erste Mal, dass sie sein Haus angriffen. Etwa alle zehn Jahre waren ein oder zwei von ihnen dumm genug, zu vergessen, was mit den letzten beiden passiert war, die sich ihm in einem direkten Kampf stellten. Sie hatten immer gewusst, wo sein Haus stand. Sie brauchten nichts weiter zu tun, als zu kommen und zu versuchen, ihn umzubringen.
Sie hatten sich am Hintereingang zu schaffen gemacht, an den Fenstern und sogar am Dach. Im Lauf der Jahre hatte er all diese Zugänge versiegelt. Jedenfalls so gut er konnte, denn einige von ihnen waren so stark, dass es kaum etwas gab, mit dem er sie von seinem Grundstück fernhalten konnte. Ein fleißiges kleines Ungeheuer hatte sogar einen Tunnel gegraben und sich dabei tatsächlich durch den Beton des Kellerbodens gebohrt.
Er hatte sie alle getötet.
Den Tunnelbauer mochte er noch immer am liebsten.
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