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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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hier, wo ich bin«, sagte der alte Mann. »Wer sind Sie?«
    Scheiße. Sollte John lügen? Nein, dazu war es zu spät. »Officer John Smith, San Francisco Police Department.«
    »Bitte zeigen Sie mir Ihren Dienstausweis.«
    Scheiße. Scheiße-Scheiße-Scheiße. Verdammt, Pookie, komm endlich da raus.
    John hob die Marke, die ihm um den Hals bis auf die Brust hing. »Sehen Sie das, Sir? Das ist eine Dienstmarke.«
    Erickson streckte die Hand aus. »Werfen Sie mir Ihre Marke rüber, Officer. Ich weiß nicht, ob Sie wirklich Polizist sind oder sich nur als Polizist ausgeben. Also bleiben Sie bitte auf Distanz zu mir.«
    Jemand war in das Haus des alten Mannes eingebrochen, und doch brachte ihn das nicht im Geringsten aus der Ruhe. Er strahlte Selbstbewusstsein aus. Und er hatte jedes Recht, eine Identifikation zu verlangen.
    John zog sich die Dienstmarke vom Hals und warf sie Erickson vorsichtig zu. Der alte Mann fing sie auf. Er musterte sie sorgfältig und begann dann, die restlichen Treppenstufen hinaufzugehen.
    John hob die Sig Sauer, die er in seiner rechten Hand hielt, gerade so weit an, um deutlich zu machen, dass er es ernst meinte. »Bleiben Sie, wo Sie sind!«
    Erickson blieb stehen. Er sah auf die Pistole und dann wieder hoch zu John. Der alte Mann lächelte und warf John die Marke wieder zu.
    Wieder hängte John sie sich um den Hals. Er musste die Dinge hinauszögern, um Pookie und Bryan so viel Zeit wie möglich zu verschaffen, damit sie zu Ende bringen konnten, womit auch immer sie beschäftigt waren. »Und jetzt, Sir, würde ich Sie gern bitten, mir den gleichen Gefallen zu tun. Bitte weisen Sie sich aus.«
    »Ich verfüge über nichts, womit ich mich ausweisen könnte«, sagte Erickson. »Sind noch mehr Polizisten in meinem Haus?«
    Scheiße-Scheiße-Scheiße. »Ja.«
    »Dann schaffen Sie sie unverzüglich raus. Die Polizeichefin und ich sind befreundet, und wenn Ihre Kollegen mein Haus nicht sofort verlassen, wird diese Angelegenheit übel für sie ausgehen.«
    John nickte und zog das Handy aus der Tasche. Es war schwierig, mit dem linken Daumen eine Nummer einzugeben, doch er würde die Waffe unter keinen Umständen aus der rechten Hand nehmen. Etwas an diesem alten weißhaarigen Mann war zutiefst Furcht einflößend.
    Bryan drehte so lange an der radförmigen Vorrichtung, bis er hörte, wie mehrere Riegel in die dicke Sicherheitstür zurückglitten. Das Rad blieb stehen. Bryan zog heftig an der schweren Tür, die langsam in ihren gut geölten Angeln aufschwang.
    Er und Pookie traten in den Raum dahinter ein. Wände aus Eisen umschlossen einen Bereich von dreieinhalb Metern Länge und zweieinhalb Metern Breite. An einer dieser Wände hing ein Regal mit Messern, Sägen und anderen beunruhigenden Instrumenten. Regale voller Flaschen mit Chemikalien zogen sich entlang der anderen Wände, wodurch gerade noch so viel Platz blieb, dass man um den Edelstahltisch in der Mitte des Raums herumgehen konnte.
    Ein Edelstahltisch mit Abflussrinnen an den Rändern, genau wie die Tische in Robins Gerichtsmedizin.
    Auf dem Tisch eine weiße Decke über einer Leiche.
    Bryan roch etwas Neues, etwas, das er nicht identifizieren konnte. Er packte die Decke, wo sie die Zehen der Leiche bedeckte, und zog sie mit einem Ruck herab. Der Stoff zischte in der Luft.
    Plötzlich hörte Bryan ein fernes, gedämpftes Summen. Er wusste, dass es von Pookies Handy stammte, doch er und Pookie waren so verblüfft, dass sie nicht weiter darauf achteten.
    Die Leiche auf dem Tisch war nackt, schlank und muskulös. Die Hautfarbe wie purpurne Trauben. Der Bauch aufgeschnitten – ein offener Hohlraum, denn die inneren Organe waren entfernt worden. An einem Bein befanden sich fast gar keine Muskeln mehr, sodass die Knochen freilagen, an denen noch einzelne Fleischfetzen hingen.
    Und dann der Kopf der Leiche.
    Aber das konnte einfach nicht sein.
    Das Handy summte ununterbrochen.
    »Jesus«, sagte Pookie leise. »Heiliger Herr Jesus an Krücken, Bryan.«
    Der Kopf hatte einen mächtigen Unterkiefer, der so breit war wie die beiden nebeneinander gehaltenen Fäuste Bryans. Im offenen Mund saßen oben wie unten große dreieckige weiße Zähne.
    Zähne wie bei einem Hai.
    Pookie machte einen Schritt nach vorn. Er hob seine zitternde Hand, nahm einen der Zähne zwischen Daumen und Zeigefinger und zog vorsichtig daran. Der Zahn bewegte sich nicht. Pookie rüttelte heftiger daran, und diesmal bewegte sich der ganze Kopf im Rhythmus von Pookies

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