Die Verborgenen
Hand.
»Das ist keine Fälschung«, sagte er. »Heilige Scheiße, Mann, das kann unmöglich eine Fälschung sein. Sieh dir das an!«
Bryan sah es sich bereits an. Er sah es nicht nur, sondern erkannte es wieder. Diese Zähne und diese Haut waren dieselben wie in seinen Träumen.
»Dieser Typ ist echt«, sagte Pookie. »Und wenn er echt ist, dann vermute ich mal, dass die übrigen im anderen Zimmer genauso echt sind. Was ist denn das nur für eine Scheiße, Bryan?«
Sie schwiegen. Das summende Handy verlangte ihre Aufmerksamkeit. Endlich schien Pookie es zu hören. Er zog es aus der Tasche.
»Ich höre, Burns.«
Eine Pause.
»Scheiße«, sagte Pookie. »Die Vorstellung ist zu Ende, Bri-Bri. Erickson ist hier.«
Pookie stieg die Treppe hinauf und wandte sich der zerstörten Eingangstür zu. Er sah Black Mr. Burns, der, die Waffe in der Hand, im Türrahmen stand und den Zugang blockierte. Vor ihm stand ein alter Mann im Portikus.
Das muss Erickson sein. Wenigstens ist er ein siebzig Jahre alter Mann und nicht der Bogenschütze.
»Officer Smith«, sagte Pookie, als er sich den beiden näherte. »Es scheint niemand im Haus zu sein.«
John trat zur Seite und deutete auf den alten Mann. »Das ist Jebediah Erickson. Er behauptet, dass das sein Haus ist, aber er verfügt über keinerlei Mittel, sich auszuweisen.«
Unabhängig von allem, was jetzt noch passieren mochte, wusste Pookie, dass Bryan, er selbst und vielleicht auch Black Mr. Burns in gewaltigen Schwierigkeiten steckten. Warum hatte Bryan sich nicht zurückhalten können? Verdammt, sie hatten versucht, die ganze Sache zu klären, hatten es so sehr versucht, und jetzt war Pookies Karriere wahrscheinlich für alle Zeiten beendet. Seine einzige Hoffnung bestand darin, irgendwelchen einschüchternden Schwachsinn zu erzählen, um sich irgendwie rauszuwinden. Die Chance, dass das funktionierte, war zwar nicht besonders groß, aber er musste es wenigstens versuchen.
»Ich bin Inspektor Chang«, sagte Pookie. »Es ist spät. Würden Sie uns bitte erklären, warum Sie zu dieser Stunde Ihr Haus verlassen haben, ohne sich irgendwie ausweisen zu können?«
»Nein, das werde ich Ihnen nicht erklären«, sagte Erickson. »Ich brauche nichts zu meiner Identifizierung bei mir zu führen, wenn ich mein Haus verlassen will. Sind da noch andere drin?«
»Sir«, sagte Pookie und wies mit schwungvoller Geste auf die Treppe, die zum Portikus führte, »warum gehen wir nicht ein paar Schritte?«
Erickson deutete auf die zerstörte Eingangstür. »Schaffen Sie die Leute raus, die da noch drin sind, sofort , oder ich rufe Amy an.«
Amy. Der Typ duzte Chief Zou. Ja, sie waren wirklich am Arsch.
Erickson starrte Pookie an. Er legte die Hände auf die Hüften. »Sie haben meine Geduld jetzt lange genug strapaziert, Officer. Wenn Sie nicht …«
Seine Stimme verklang. Er wandte sich von Pookie ab und starrte in das Innere des Hauses. Bryan Clauser stand kaum einen halben Meter entfernt hinter dem Eingang. Bryans Mund hing vor Überraschung halb offen. Es war, als sähe er etwas, das er nicht verstehen und kaum glauben konnte.
Ericksons Miene wechselte von angewiderter Verärgerung zu dünnlippiger konzentrierter Wut.
Eine verschwommene Bewegung – und etwas traf Pookie in den Bauch. Sein Rücken krachte gegen das dicke Holzgeländer des Vorbaus.
Pookie sah, wie John die Waffe hob, doch Erickson war wahnsinnig schnell . Der alte Mann wirbelte herum und rammte seinen Absatz gegen Johns Schläfe. John sackte an der Hauswand zusammen. Erickson riss John die Pistole aus der Hand, noch bevor John den Boden erreicht hatte.
Bryan stürmte aus der Tür. Erickson schwang die Waffe nach oben und schaffte es gerade noch, einen Schuss abzugeben, bevor Bryan seine Schulter in den Bauch des alten Mannes grub. Die beiden krachten gegen das Geländer des Portikus, durchbrachen es in einem Wirbel aus fliegenden Körpern und Holzsplittern und stürzten viereinhalb Meter tief auf den Bürgersteig hinab. Erickson landete auf dem Rücken, Bryan auf ihm.
Bryan richtete sich auf, um zu einem Schlag auszuholen, doch Erickson riss die Füße hoch, verhakte die schwarzen Schuhe hinter Bryans Kopf und legte seine Schienbeine wie eine Schere um Bryans Hals. Bryan packte Ericksons Beine. Der alte Mann rollte sich scharf nach links und drückte Bryans Gesicht auf den Bürgersteig.
Pookie wollte nach Luft schnappen, doch sein Bauch reagierte nicht. Wo war seine Waffe? Seine tastende Hand fand sie, und
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