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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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einzigartige Weise intensiv und unverwechselbar.
    Er hatte jemanden getreten .
    Zum ersten Mal in seinem Leben hatte Rex sich gewehrt .

Black Mr. Burns
    J ohn Smith konzentrierte sich auf seinen Computerbildschirm und fuhr mit einem Stift die Linien eines Fotos von einem neuen Graffito ab, das man im Stadtteil Western Addition entdeckt hatte. Spontan konnte er nicht erkennen, von welchem Künstler die Arbeit stammte; möglicherweise handelte es sich um das Zeichen einer bereits existierenden Gang, vielleicht aber auch – und das war wahrscheinlicher – von einer völlig neuen. John war so eifrig damit beschäftigt, das Bild zu erfassen, dass er nicht hörte, wie sich die Tür zu seinem Büro öffnete. Er bemerkte erst, dass jemand hereingekommen war, als dieser Jemand zu sprechen begann.
    »Black Mister Burns«, sagte Pookie Chang. »Wie ist das Leben denn so, wenn man ständig am Siliziumarsch eines digitalen Hundes schnüffelt?«
    John drehte sich um und lächelte seinen früheren Partner an. »Die Computerarbeit läuft wunderbar, vielen Dank.«
    John schüttelte Pookies Hand, der deswegen seinen schwankenden Berg aus Aktenheftern neu ausbalancieren musste, den er ständig mit sich führte. Einige Dinge änderten sich nie.
    Vor Jahren hatte Pookie den ungewöhnlichen Spitznamen benutzt, um John ein wenig auf den Arm zu nehmen, denn für die meisten Menschen wäre es keineswegs schmeichelhaft gewesen, mit einer Figur aus den Simpsons verglichen zu werden. Für die meisten Menschen, gewiss, aber nicht für jemanden, der den häufigsten Namen in Amerika und England trug.
    John liebte seine Mutter, doch während andere Schwarze ihre Kinder Marquis, Jermaine, André, Deshon nannten oder ihnen sogar so verrückte Namen wie X-Ray gaben, hatte sie sich vollkommen originalitätsfern für John entschieden.
    Als Pookie ihn Black Mister Burns zu nennen begann, machte das John überhaupt nichts aus. Kurz darauf übernahmen auch die anderen Polizisten diesen Spitznamen und lachten darüber, wie sehr John mit seinem Überbiss, seiner langen Nase und seiner fleckigen Glatze tatsächlich einem schwarzen Mr. Burns ähnelte.
    John hatte es geliebt.
    Das war etwas, woran sich die Leute erinnerten. Ein Name, den er nicht mit einer halben Million amerikanischer Männer teilte. Und deshalb zauberte der Anblick Pookies immer ein Lächeln auf Johns Gesicht.
    »Burns, du siehst gut aus«, sagte Pookie. »Nur ein ganz klein wenig magersüchtig diesmal. Wie weit hast du deine Harley hergerichtet? Eine achtundachtziger Softail, stimmt’s?«
    Johns Miene verdüsterte sich, doch er zwang sich dazu, gleich wieder zu lächeln. »Ist vor zwei Jahren fertig geworden.«
    Pookie zuckte zusammen. »Verdammt. Ich hab’s gewusst. Tut mir leid.«
    Pookie Chang erinnerte sich an die entlegensten Dinge. Dass er vergessen hatte, wie es mit Johns Projekt stand, verriet, wie weit sich ihre Lebenswege während der letzten sechs Jahre voneinander entfernt hatten.
    »Wir haben etwas für dich«, sagte Pookie. »Wir könnten deine Hilfe gebrauchen.«
    »Klasse«, sagte John. »Wo ist der Terminator?«
    John war immer noch ein wenig eifersüchtig darauf, dass sich Pookies Karriere mit einem neuen Partner nicht nur fortgesetzt, sondern sogar noch dramatisch an Fahrt gewonnen hatte. Es gelang ihm allerdings nicht, Bryan Clauser diesen Erfolg übel zu nehmen, denn der Terminator hatte ihm das Leben gerettet.
    »Bryan ist zu Hause«, sagte Pookie. »Er fühlt sich nicht gut.«
    » Bryan ist krank?«
    Pookie zuckte mit den Schultern. »Ja. Ich denke, für alles gibt es ein erstes Mal.«
    »Dann komm mir bloß nicht zu nah«, sagte John. »Ich kann mir gut vorstellen, wie ihr beide auf dem Rücksitz des Buick euren Speichel ausgetauscht und eure Bäuche aneinander gerieben habt.«
    »Typen zu küssen ist mein Geschäft, und meine Geschäfte laufen gut. Also, wenn du mir genug Hiebe mit deinem messerscharfen Witz versetzt hast, könntest du anfangen, mir zu helfen.«
    »Hat das mit der Leiche in der Meacham heute Morgen zu tun?«
    Pookie nickte und suchte nach einem Platz, um seine Hefter abzulegen. John räumte ihm eine Stelle frei. Pookie setzte den Stapel ab, öffnete die oberste Akte und reichte John mehrere Ausdrucke der Tatortfotos.
    John griff danach und schüttelte sie mit großer Geste, sodass das Papier in der Luft raschelte. »Pooks, dir ist schon klar, dass du mir das Zeug per Mail schicken kannst?«
    »Elektronen sind das Werk des Teufels«, sagte

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