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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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Piepsen von sich.
    John öffnete ein virtuelles Fenster, um sich die Ergebnisse anzusehen. »Hmm. Nichts in San Francisco.«
    »Sonst irgendwo?«
    John sah die Liste durch. »Anscheinend haben wir einen Treffer in New York. Die Sache liegt schon ein paar Jahrzehnte zurück. Ein Serienkiller. Offensichtlich hat er vier Frauen und dann sich selbst umgebracht. Mehr steht da nicht. Ich bin sicher, dass es weitere Informationen gibt, aber dazu müssten wir uns mit dem NYPD in Verbindung setzen.«
    Als sich John die Zeilen genauer ansah, bemerkte er etwas Merkwürdiges. »Das ist seltsam.«
    »Was?«
    »Na ja, bei diesem alten Fall in New York. Man kann noch erkennen, dass es mehrere Links gibt, die zu ihm führen. Aber was mal am anderen Ende dieser Verbindungen stand, wurde aus unserem System gelöscht. Oh, sieh dir das an! Das ist eine lokale Anfrage. Sie ist alt. Sie muss noch aus den ersten Tagen der Computerisierung des SFPD stammen. Moment … das ist neunundzwanzig Jahre her. Aber es gibt keine Bilder, also können wir nicht wissen, ob auf die Anfrage eingegangen wurde.«
    Pookie kratzte sich geistesabwesend den Kiefer. »Warum sollte jemand Informationen über dieses Symbol löschen?«
    »Wahrscheinlich ein Fehler«, sagte John. »Es gibt Tausende von Leuten, die Zugang zu diesem Material haben. Verschiedene Systeme und verschiedene Arten von Software passen nicht zusammen, Datenbanken werden umstrukturiert, Einträge werden versehentlich gelöscht.«
    »Diese lokale Anfrage«, sagte Pookie. »Kannst du mir sagen, von wem sie kam?«
    John sah nach. Er folgte den Verbindungen der Datenbank, doch alles endete in einer Sackgasse. »Nein. Die entsprechenden Felder sind nicht mehr da. Die Information ist zu alt. Wahrscheinlich ist sie immer weiter von System zu System gewan dert, während das Department ständig modernisiert wurde. Aber ich kann weitersuchen. Gib mir ein paar Tage. Vielleicht finde ich was raus.«
    Pookie seufzte. Er sammelte seine Unterlagen und seine Fotos ein und schob sie wieder in seinen abgenutzten Aktenhefter. »Kannst du uns auch Einzelheiten zum Fall aus New York besorgen, wenn du schon dabei bist?«
    »Klar.«
    »Eine Bitte noch«, sagte Pookie. »Häng die Sache nicht an die große Glocke. Polyester-Rich hat möglicherweise einen ähn lichen Fall, und ich will beide Ermittlungen. Er braucht nicht zu wissen, dass du dir das Material ansiehst.«
    Pookies Rivalität mit Rich Verde stand noch immer in voller Blüte, wie es schien. »Kein Problem, Pooks.«
    Pookie öffnete die Tür und wollte gehen, drehte sich dann aber noch einmal mit einem breiten Grinsen im Gesicht um.
    »Komm schon«, sagte er. »Tu’s für mich. Nur einmal.«
    John lachte. Er verzog das Gesicht zu einem bösartigen Lächeln und hielt die Hände wie Klauen vor sich, wobei die linken Fingerspitzen die rechten berührten.
    »Exzellent, Smithers«, sagte John. »Exxxxxzellent.«
    Pookie nickte weise, als hätte John gerade die klügsten Worte der Welt geäußert. »Mister Burns hätte ein Schwarzer sein sollen.«
    »Aber das ist er doch. Die Fernsehsender haben seine Haut aufgehellt, weil Amerika einen reichen Schwarzen fürchten würde.«
    Pookie nickte und verließ den Raum, während sich John wieder den Symbolen zuwandte, die er in den Computer eingescannt hatte.

Pookies Flashback
    E s war jetzt fast zwei Jahrzehnte her, seit Pookie Chang seinen Highschool-Abschluss gemacht hatte, doch das Büro eines Rektors verursachte bei ihm noch immer Beklemmungen.
    Pookie hatte Bryan ein paar Stunden Ruhe verschafft, doch das war anscheinend keine große Hilfe gewesen, denn als Pookie seinen Partner abgeholt hatte, hatte dieser noch immer verwirrt, beunruhigt und krank wie ein Hund gewirkt. Wenigstens war Bryan nicht geflohen. Aber vielleicht wäre dann alles leichter gewesen. Pookie hätte nicht mehr selbst bestimmen können, wie er vorgehen wollte. Er hätte nicht mehr entscheiden müssen, ob er Bryan vertrauen würde oder nicht.
    Es war unmöglich, so viele Einzelheiten eines Tatorts zu träumen. Versuchte jemand, Bryan eine Falle zu stellen? Vielleicht, aber wie sollte das funktionieren? Hatte ihn jemand hypnotisiert? Ihn unter Drogen gesetzt, sich in seine Wohnung geschlichen und ihm süße Nichtigkeiten ins Ohr geflüstert? Wollte sich jemand, den Bryan hinter Gitter gebracht hatte, unter immensem organisatorischem Aufwand an ihm rächen?
    Möglicherweise, gewiss. Aber vielleicht sollte Pookie auch einfach nur den Kopf aus

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