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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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seinem Hintern ziehen und die viel näher liegende Antwort akzeptieren – dass Bryan Clauser letzte Nacht seine Wohnung verlassen und Oscar Woody abgeschlachtet hatte.
    Unmöglich. Ich kenne diesen Menschen seit sechs Jahren. UNMÖGLICH.
    Wie ein Echo hallte dieser Gedanke durch Pookies Kopf, wo er gegen den Satz ankämpfte: Aber er hat doch bereits FÜNF Menschen umgebracht. Doch letztlich kam es nur auf eines an: Pookie verdankte Bryan Clauser sein Leben. Black Mr. Burns ebenso. Deshalb galt für Bryan die Unschuldsvermutung. So unwahrscheinlich das Ganze auch war, es konnte immer noch einen vernünftigen Grund geben, warum Bryan all die Details vertraut gewesen waren, die sie am Tatort vorgefunden hatten. Um diesen Grund zu finden, musste Pookie seine Arbeit erledigen, und die begann mit Kyle Souller, dem Rektor der Galileo High.
    »Rektor Souller, wir würden gerne wissen, ob es jemanden gab, mit dem Oscar Woody Probleme hatte.«
    Souller hatte den müden Blick eines Menschen, der wusste, dass er sein ganzes Berufsleben lang eine Schlacht schlagen würde, die er nicht gewinnen konnte. Sein Anzug schien ihm wie Sträflingskleidung von den Schultern zu hängen.
    Souller legte die verschränkten Hände auf seinen Schreibtisch. »Sie glauben, dass ein Schüler für diese Tat verantwortlich ist?« Er sagte das weder schockiert noch ungläubig, eher resigniert. »Es kommt hier immer wieder zu Gewalttätigkeiten, wie an jeder Schule. Aber das hier ist eine völlig andere Ebene.«
    »Aber es könnte trotzdem ein Schüler gewesen sein«, entgegnete Pookie. »Die wahrscheinlichere Möglichkeit wäre allerdings, dass einer der Schüler jemanden angeheuert hat. Unseres Wissens war Oscar in diverse Auseinandersetzungen verwickelt, oder?«
    Souller stieß ein einzelnes, trauriges Lachen aus. »Ja. Kann man wohl sagen. Hier an der Galileo haben wir keine größeren Probleme mit Gangs. Was bedeutet, dass so lächerliche Gestalten wie die Mitglieder der BoyCo das Sagen haben. Sie setzen einer ganzen Reihe von Schülern zu.«
    »Welchen Schülern?«, fragte Bryan. »Wir brauchen Namen.«
    Souller lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Inspektor, ich kann Ihnen nicht einfach den Namen von jedem jungen Menschen geben, der schon mal mit der BoyCo zusammengestoßen ist. Ich werde diese Kinder, die niemandem etwas getan haben, keinem polizeilichen Verhör unterwerfen.«
    Bryan wollte etwas darauf antworten, doch er zuckte zusammen, bevor er auch nur ein Wort herausbekam. Er räusperte sich – was ihm, seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, Schmerzen bereitete – und versuchte es dann noch einmal. »Lassen Sie mich mit dieser Bürgerrechts-Scheiße in Ruhe«, sagte er. »Wir brauchen irgendeinen Hinweis. Wir …«
    Die Stimme versagte ihm. Er schloss die Augen, lehnte sich zurück und rieb sich die Schläfen.
    Pookie streckte die Hand aus und drückte Bryan ermutigend die Schulter. »Bist du okay, Mann?«
    Langsam schüttelte Bryan den Kopf. »Ja, ich … habe nur Kopfschmerzen. Ist es heiß hier drin?«
    Souller deutete auf die Tür zu seinem Büro. »Im Flur steht ein Wasserspender. Das Wasser dort ist ziemlich kühl.«
    Bryan nickte. »Das wäre gut. Pooks, hast du etwas dagegen?«
    »Nein, alles klar«, sagte Pookie.
    Bryan stand auf und ging nach draußen. Er bewegte sich langsam und schwankte nicht allzu sehr. Vielleicht kam jetzt seine gespaltene Persönlichkeit zum Ausdruck. Vielleicht würde er jemandem einen Arm ausreißen, ein Auge ausdrücken, die Därme aus dem Bauch zerren und wieder zurückstopfen …
    Pookie schüttelte heftig den Kopf, als wollte er diese Gedanken verjagen.
    Bryan schloss die Tür hinter sich.
    Pookie wandte sich wieder an Rektor Souller, der überhaupt nicht glücklich wirkte.
    »Bürgerrechts-Scheiße?«, sagte Souller. »Sie gehen überaus subtil vor.«
    Pookie zuckte mit den Schultern. »Sie dürfen bei ihm nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Der Zustand von Oscars Leiche hat ihn wirklich schockiert.«
    Souller seufzte und nickte. »Ja. Ich vermute, dass so etwas jedem nahegeht. Aber ich kann Ihnen trotzdem nicht einfach eine Namensliste geben.«
    »Rektor Souller, wir fürchten, dass andere Mitglieder der BoyCo in Schwierigkeiten stecken könnten. Alex Panos, Issac Moses und Jay Parlar verdienen unseren Schutz.«
    Soullers Augenbrauen hoben sich. »Sie kennen bereits ihre Namen? Wie nett. Wollen Sie wirklich behaupten, dass Ihnen ein paar Schlägertypen am Herzen liegen?«
    »Das ist

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