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Die verbotene Geliebte des Scheichs

Die verbotene Geliebte des Scheichs

Titel: Die verbotene Geliebte des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATE HEWITT
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Wüste hier drinnen haben.“
    Eifrig kramte Kalila in einer der Satteltaschen und förderte mit triumphierendem Blick eine Rolle reißfestes Klebeband hervor.
    Wenn möglich wurde Aarifs Mine noch grimmiger, als er es entgegennahm. „Sie haben sich offensichtlich auf alles vorbereitet.“
    Kalila zuckte mit den Schultern. „Ich habe oft genug in der Wüste gezeltet und weiß eben, was man dafür braucht.“
    Aarif deckte sorgfältig die offenen Stellen ab, und plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie jetzt eingesperrt waren. Gefangen! Natürlich konnte man das Klebeband leicht abreißen, trotzdem hatte sie das Gefühl, in einer Gefängniszelle zu sitzen, mit Aarif als ihrem Wärter.
    „Sie sehen nicht gerade glücklich aus, Prinzessin“, stellte Aarif kritisch fest, als er sich so weit wie möglich von ihr entfernt auf dem Boden lagerte.
    „Sie genauso!“, schoss sie gekränkt zurück.
    Er lachte hart auf. „Das ist doch kein Wunder, wenn ich gezwungen werde, mitten in einem Sandsturm durch die Wüste zu reiten.“
    „ Ich habe Sie nicht aufgefordert, mir zu folgen!“
    Aarif kniff die Augen zusammen und starrte sie in einer beunruhigenden Weise an, die Kalila heiße Röte ins Gesicht trieb. „Ist der Gedanke an Heirat für Sie wirklich so schrecklich?“, fragte er dann fast sanft.
    Kalila schluckte heftig. „Heirat mit einem Fremden, der mich nicht liebt … ja.“
    Aarif schüttelte den Kopf. „Seit Ihrem zwölften Lebensjahr wussten Sie, dass dieser Tag einmal kommen würde. Warum gerade jetzt dieser Aufstand?“
    „Bis jetzt habe ich nicht gewusst, wie es sich anfühlen würde“, gab sie ruhig zurück. „Erst gestern hat sich die Situation für mich geklärt. Das lange Warten und Hoffen … die Überzeugung, unter allen Umständen meine Pflicht tun zu müssen …“ Sie brach ab und zuckte hilflos mit den Schultern. „Alles löste sich plötzlich in Luft auf. Von einer Sekunde zur anderen war ich mir sicher, dass ich es nicht tun wollte.“
    „Das sind die Gedanken eines Kindes.“ Die Nachsicht in seiner Stimme ärgerte Kalila. Offenbar nahm der Prinz sie nicht ernst! „Hatten Sie etwa vor, in der Wüste mit den Beduinen zu leben? Dachten Sie etwa, man würde Sie nicht finden?“
    „So naiv bin ich nicht!“, wehrte sie sich. „Selbst in dem Moment, als ich losritt, war mir bewusst, dass es nur eine gestohlene Zeit sein würde. Ein Aufschub.“
    „Aber warum …?“
    „Ich wollte einfach frei sein! Können Sie das nicht verstehen?
    Frei … für eine Minute, eine Stunde, einen Tag …!“
    Aarif schob die dunklen Brauen zusammen. „Und dafür riskieren Sie Ihr Leben? Und politische Verwicklungen, die Sie offenbar nicht einmal abschätzen können? Was, wenn Ihr Vater es herausfindet? Oder Zakari …?“
    „Es ist doch gar nichts passiert“, wehrte Kalila sich gegen die Vorwürfe. „Wir sind hier völlig sicher.“
    „Für den Moment“, knurrte Aarif missgestimmt. „Nichts ist sicher …“
    Kalila seufzte gereizt. „Was sind Sie nur für ein Schwarzmaler, Aarif! Ständig sehen Sie Gespenster!“, warf sie ihm vor.
    Mürrisch zog er eine Feldflasche aus den Falten seines Gewandes, drehte den Verschluss auf und trank einen Schluck Wasser. Kalila vermochte den Blick nicht von seiner gebräunten Kehle zu nehmen und beobachtete fasziniert die Schluckbewegungen. Als er die Flasche wieder absetzte, liefen ein paar Tropfen über das feste Kinn herab. Unwillkürlich fuhr Kalila sich mit der Zungenspitze über die Unterlippe, und als sie ihren Blick höher wandern ließ, wurde sie von Aarifs dunklen Augen gefangen genommen.
    Was ihr daraus entgegenleuchtete, war eindeutig und gleichzeitig verstörend. Ob er ihre Sehnsucht und ihr Verlangen nach seiner Nähe ebenso leicht ablesen konnte? Sie schluckte heftig und wandte den Kopf ab. „Wir sollten etwas essen“, schlug sie vor und hörte selbst, wie gezwungen ihre Stimme klang. „Sie müssen hungrig sein.“
    Aarif sagte nichts, doch Kalila wagte nicht, ihn noch einmal anzuschauen. Ihre Hand zitterte erbärmlich, als sie Brot und Käse aus der Satteltasche holte und ihm davon anbot. Mit einem gemurmelten Dank nahm er das Essen entgegen, und während sie aßen, sprach keiner von ihnen, und niemand schaute den anderen an.
    Bildete sich Kalila das nur ein, oder nahm die Atmosphäre in ihrer kleinen engen Schutzhülle zunehmend bedrohlichere Ausmaße an als der draußen wütende Sturm, der an den Zeltwänden zerrte?
    Nie zuvor war sie sich der

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