Die verbotene Geschichte: Roman (German Edition)
Beifahrertür hing, ihm den Arm um den Hals gelegt hatte und fest gegen seine Kehle gepresst hielt. Mit einer Hand tastete Lambert unter dem Sitz nach dem Wagenheber, bekam ihn endlich zu fassen und schlug dem Angreifer mit dem Eisen so hart gegen die Schulter, dass er von ihm abließ und mit ein wenig Nachhilfe seitens Lambert vom Wagen fiel. Katja hörte mehr, als dass sie sah, was sich neben ihr abspielte. Ihr Adrenalinspiegel sorgte dafür, dass ihre Angst nicht überhandnahm oder sich gar zur Panik steigerte. Sie konzentrierte sich voll auf die Straßensperre, die jetzt unmittelbar vor ihnen lag und hinter der es steil bergauf ging. Sie schaltete einen Gang runter, gab Vollgas. Der Motor jaulte auf. Sie biss sich auf die Unterlippe, als sie den Pick-up der Bande passierten. Dann nahm sie den Fuß vom Gaspedal und schlängelte sich zwischen dem zweiten Fahrzeug und den Männern hindurch. Sie hörte, wie Lambert die Tür zuschlug, wagte zum ersten Mal seit dem Überfall einen schnellen Blick zur Beifahrerseite. Sie sah Lambert und das Blut auf seinem hellen T-Shirt. Entschlossen wandte sie ihren Blick nach vorne und trat das Gaspedal wieder durch. Schlitternd schoss der SUV nach vorne, weg von der Raskolgang, hinein in die Dunkelheit.
Katjas Brust bebte, das Adrenalin jagte noch immer durch ihren Körper und sorgte dafür, dass sie trotz Anspannung und Angst hellwach war.
»Bist du okay?«, fragte sie. Es war dunkel geworden, und die Strecke erforderte ihre ganze Aufmerksamkeit.
»Ja, nur ein paar Schürfwunden, mach dir wegen mir keine Gedanken, fahr einfach weiter!« Gott sei Dank, Lambert hörte sich an, als sei er in Ordnung. Katja schluckte und schaute mit halb zusammengekniffenen Augen auf den Weg vor ihr. Die Lichtkegel ihrer Scheinwerfer tanzten auf und nieder, erhellten für einen kurzen Moment, was in ihren Radius fiel, um dann einen anderen Ausschnitt aufscheinen zu lassen.
Noch waren sie nicht außer Gefahr. Katja blickte in den Rückspiegel. Sie wurden vom SUV der anderen verfolgt, der mit durchdrehenden Reifen langsam aufholte. Katja umklammerte das Lenkrad und versuchte mit aller Macht, sich aufs Fahren zu konzentrieren.
»Gut machst du das. Lass den Schweinehund nur nicht zu nahe rankommen!«, ermutigte Lambert sie und schnallte sich an.
Das Klopfen in ihren Schläfen verstärkte sich. Sie atmete flach und zwang sich, ruhig zu bleiben . Du schaffst das, du schaffst das!
Die grellen Scheinwerfer des Verfolgers waren jetzt direkt hinter ihnen. Lambert fingerte nach seinem Handy und wählte die Nummer der Polizei in Rabaul. Er kannte dort beinahe jeden der diensthabenden Beamten.
»Geht endlich an den Apparat, ihr nichtsnutzigen Faulpelze!«, beschwor er sie aus der Ferne, doch niemand nahm ab. Lambert hielt sich ungläubig das Handy vom Ohr weg und starrte es kopfschüttelnd an, als der Anrufbeantworter ansprang. »Was zum Teufel …? Das war der Notruf!«
»Ruf Takari an! Er wird uns helfen. Hier, falls du seine Nummer nicht hast.« Sie warf ihm ihr Handy in den Schoß. »Schau in meinen Kontakten unter F nach.«
»Unter F? «
»Ja, wie Fuzzy Wuzzy. «
Im selben Moment rammte ihr Verfolger sie mit dem Bullenfänger, und ihr Wagen brach aus. Die Straße wurde schmaler und wand sich in kurzer Folge mal nach rechts, mal nach links. Katja presste die Zähne aufeinander. Die Bodenwellen ließen den schweren Wagen erzittern, und es kostete sie Mühe, ihn auf Kurs zu halten. Ihr war bewusst, dass sie viel zu schnell fuhr, um alles unter Kontrolle zu haben, doch hinter ihr schickten sich die Raskols an, sie ein weiteres Mal zu rammen.
Sie hörte Lambert zu, der mit Takari sprach. Er unterbrach das Telefonat, zeigte mit dem Finger nach links. »Gleich kommen wir an eine Kreuzung. Bieg links ab! Wir fahren Richtung Rabaul.«
»Okay.« Im Rückspiegel sah Katja mit Schrecken, dass sie nun von beiden Wagen verfolgt wurden. Der Pick-up hatte aufgeholt und fuhr mit Fernlicht hinter dem SUV. Was hatten diese Typen nur vor? Als sie sich der Kreuzung näherten, setzte sie aus purer Gewohnheit den Blinker und bog scharf nach links. Lambert drehte sich nach den Verfolgern um. Einer der Wagen war ins Schlittern geraten und musste erst zurücksetzen, bevor er die Verfolgung wieder aufnehmen konnte, doch der SUV hing nach wie vor an ihrer Stoßstange.
Die Straße nach Rabaul war breiter, und der Feind an ihrer Stoßstange schien entschlossen, sie auf der einen oder anderen Seite zu überholen.
»Gib Gas,
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