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Die verbotene Geschichte: Roman (German Edition)

Die verbotene Geschichte: Roman (German Edition)

Titel: Die verbotene Geschichte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Dutton
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weitere Informationen über den unbekannten Besucher. Stattdessen ergriff Lionel, der Aborigine, das Wort, und was er zu sagen hatte, brachte alle zum Schweigen:
    »Er ist verflucht, Boss.«

    Am folgenden Tag blieben George und Lionel auf der Farm, während James mit seiner Familie zu einem Rodeo in die Stadt fuhr. Die beiden Männer hatten alle Hände voll zu tun, aber Lionel stellte sicher, dass er stets in Farmnähe blieb, während der Alte sich wie meistens bei den Pferden aufhielt. Lionel beobachtete aufmerksam die Hunde, die ungewohnte Bewegungen ums Haus herum immer als Erste wahrnahmen.
    Als James bei ihrer Rückkehr einen Holden am Straßenrand nahe der Abfahrt zur Farm geparkt sah, war er überrascht und beunruhigt. War das nicht das Auto von Magnus Friedrich? Er fuhr nun schneller den Weg zum Haus hinauf. Plötzlich sah er, wie der Aborigine ihm entgegengelaufen kam. Er war völlig außer Atem, als James neben ihm anhielt und das Fenster runterkurbelte, und sah ihn aus weit aufgerissenen Augen an.
    » Jeez, Lionel. Was ist denn mit dir los?«
    Der Aborigine keuchte.
    »Ich hab ihn.«
    »Du hast wen?«
    »Den Verfluchten. Ich hab ihn. Onkel Tommy war damals nicht schnell genug, aber jetzt hab ich ihn erwischt.« James jüngste Tochter begann zu weinen, und Patsy nahm sie auf den Schoß.
    »Was zum Teufel faselst du denn da bloß?«, fragte James.
    Lionel schnaufte, seine Hand, mit der er sich am Fensterrahmen aufgestützt hatte, zitterte.
    »Ein anderer Mann, derselbe Teufel, und ich hab ihn mit dem Speer getroffen.«
    James verstand nur die Hälfte von dem, was der Aborigine ihm zu sagen versuchte, doch er war sicher, dass dieser von Magnus sprach.
    »Wo ist er?«
    »Ich weiß nicht. Er ist weggelaufen. Da hinunter.«
    Er zeigte zur Straße.
    »Verdammt. Los, komm schon! Und alle anderen steigen aus. Sofort!«
    Ehe Patsy Widerspruch einlegen konnte, öffnete Lionel schon die Türen. Nachdem die Familie ausgestiegen war, kletterte Lionel auf den Beifahrersitz. James legte den Rückwärtsgang ein und wendete den Truck. Die Räder drehten durch, als er anfuhr. An der Abbiegung angelangt, sah er rechts den Holden unter Vollgas im Staub davonschlittern. James fuhr ihm eine Weile nach, dann gab er auf. Seine Rostlaube konnte mit dem chromglänzenden Holden nicht mithalten. Er schaute der kleiner werdenden Wolke nach, dann drehte er um und fuhr, so schnell er konnte, zurück zur Farm. George, Patsy und die Kinder erwarteten sie bereits auf der Veranda. Alle waren in heller Aufregung, und erst als James seinen Vater zur Seite zog, verstand er, was in seiner Abwesenheit vorgefallen war.
    Magnus war zu Fuß gekommen und hatte sich von Lionel nicht davon abhalten lassen, ins Haus einzudringen. Zielstrebig hatte er den Schubladeninhalt in seine Tasche geleert und war gerade im Begriff, sich aus dem Staub zu machen, als Lionel ihn mit dem Speer am Oberschenkel erwischte. Voller Wut musste er Lionel einen solchen Schlag verpasst haben, dass der Aborigine für zwei, drei Minuten außer Gefecht am Boden lag. So hatte ihn George gefunden. Die Pferde waren im Stall – zu weit weg, um Magnus schnell nachzusetzen. Also versuchte Lionel, als er sich wieder aufgerappelt hatte, dem Verwundeten zu Fuß zu folgen. Doch trotz der Wunde war Magnus schließlich entkommen.
    Was zum Henker wollte er denn nur mit ihren Briefen von Johanna und Martins Fotos? Eines war sicher: Eine Behörde, die offiziell nach Kriegsverbrechern suchte, wäre mit seinen Methoden wohl kaum einverstanden gewesen. Sicherheitshalber gaben sie bei der Polizei eine Anzeige auf. Georg und James hielten es außerdem für klug, Martin eine Warnung nach Tasmanien zu schicken. Dieser Magnus, oder wie auch immer dieser Kerl in Wirklichkeit hieß, hatte sich sehr für ihn interessiert, und wie sie nun wussten, scheute dieser Mann nicht vor drastischen Maßnahmen zurück, um seine Ziele zu erreichen.

    Albert schaute auf der Straße in den Rückspiegel. James hatte die Verfolgung aufgegeben. Er atmete erleichtert aus. Ein Blick auf die Tasche neben sich ließ ein Lächeln über sein gequältes Gesicht gleiten. Wenigstens hatte er, was er wollte. Mit der rechten Hand fasste er sich an den Oberschenkel. Das Blut sickerte langsam, aber stetig aus dem durchbohrten Muskel. Solange er nicht schalten musste, presste er die Faust auf die Wunde und biss die Zähne zusammen. Verdammter Aborigine!
    »Du Verfluchter! Ich treib dich mit dem Speer aus«, hatte der ihm

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