Die verbotenen Evangelien: Apokryphe Schriften
Jesus sagte: „Wenn sie euch fragen: ‚Woher seid ihr gekommen?‘, dann antwortet ihnen: ‚Wir sind aus dem Licht gekommen, von dem Ort, wo das Licht aus sich selbst geworden ist. Es hat sich hingestellt und in ihrem Bild offenbart.‘
Wenn sie euch fragen: ‚Seid ihr es?‘, antwortet: ‚Wir sind seine Söhne und die Erwählten des lebendigen Vaters.‘
Wenn sie euch fragen: ‚Was ist das Zeichen eures Vaters, das in euch ist?‘, antwortet ihnen: ‚Es ist eine Bewegung und eine Ruhe.‘“
(51) Seine Jünger fragten ihn: „Wann wird die Ruhe der Toten eintreten, und wann die neue Welt anbrechen?“
Er sagte zu ihnen: „Das, was ihr erwartet, ist schon gekommen, aber ihr erkennt es nicht.“
Joh 5,39–40
(52) Seine Jünger sagten zu ihm: „Vierundzwanzig Propheten haben in Israel gesprochen, und sie haben alle von dir gesprochen.“
Er sagte zu ihnen: „Ihr habt den in eurer Gegenwart Lebendigen links liegen lassen und von Toten gesprochen.“
(53) Seine Jünger fragten ihn: „Ist die Beschneidung nützlich oder nicht?“
Er sagte zu ihnen: „Würde sie nützen, dann würde ihr Vater sie in ihrer Mutter beschnitten entstehen lassen. Die wahre Beschneidung im Geiste aber, sie erwies sich durchaus als nützlich.“
Lk 6,20: „Selig ihr Armen, denn euer ist das Reich Gottes.“ Vgl. Mt 5,3
(54) Jesus sagte: „Selig sind die Armen, denn euch gehört das Himmelreich.“
Lk 14,26–27: „Wenn jemand zu mir kommt und er sagt sich nicht los von Vater und Mutter (…), ja selbst von seinem eigenen Leben, der kann nicht mein Jünger sein. Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein.“
(55) Jesus sagte: „Wer nicht seinen Vater und seine Mutter hasst, kann nicht mein Jünger werden, und wer nicht seine Brüder und seine Schwestern hasst und sein Kreuz nicht auf sich nimmt wie ich, der wird meiner nicht würdig sein.“
(56) Jesus sagte: „Wer die Welt erkannt hat, fand eine Leiche, und wer eine Leiche fand, dessen ist die Welt nicht würdig.“
Mt 13,24–30. Spruch 57 ist eine Kurzfassung der Geschichte. Bei Matthäus ist auch ein Gespräch zwischen dem Mann und den Dienern überliefert: Auf deren Frage – V. 29: „Willst du, daß wir hingehen und es sammeln?“, antwortet der Mann ähnlich wie in der Rede des Spruches.
(57) Jesus sagte: „Das Königreich des Vaters ist mit einem Mann zu vergleichen, der guten Samen hatte. Da kam nachts sein Feind und streute Unkraut unter den guten Samen. Der Mann erlaubte ihnen (seinen Arbeitern) nicht, das Unkraut zu jäten. Er sagte zu ihnen: ‚Dass ihr nicht daran geht, das Unkraut zu jäten und dabei auch den Weizen ausreißt! Denn am Tag der Ernte wird das Unkraut zum Vorschein kommen. Dann wird es ausgerissen und verbrannt werden.‘“
(58) Jesus sagte: „Selig ist der Mensch, der gelitten hat. Er hat das Leben gefunden.“
(59) Jesus sagte: „Blickt auf den Lebendigen, während ihr am Leben seid, damit ihr nicht sterbt und ihn zu sehen sucht, ihn dann aber nicht sehen könnt!“
Lk 10,33
(60) Sie sahen einen Samariter, der ein Lamm trug und nach Judäa ging. Er fragte seine Jünger: „Was tut der mit dem Lamm?“
Sie sagten zum ihm: „Schlachten und essen.“
Er sagte zu ihnen: „Solange es lebt, wird er es nicht essen, erst wenn er es tötet und es zu einer Leiche wird.“
Sie erwiderten: „Eine andere Möglichkeit hat er nicht.“
Er sagte zu ihnen: „Ihr, ja auch ihr, sucht einen Ort für euch zur Ruhe, damit ihr nicht zur Leiche und gegessen werdet.“
Lk 17,34: „In jener Nacht werden zwei sein auf einem Lager; der eine wird hinweggenommen, der andere zurückgelassen werden.“ Zu Salome vgl. Protevangelium des Jakobus 19,3–20,3.
(61) Jesus sagte: „Zwei werden sich ausruhen auf einem Bett. Der eine wird sterben, der andere leben.“ Da sagte Salome: „Wer bist du, Mann, wessen Sohn, dass du auf mein Lager gekommen bist und von meinem Tisch gegessen hast?“
Jesus sagte zu ihr: „Ich bin der, der geworden ist aus dem, was gleich ist, und man gab mir aus dem, was meinem Vater gehört.“
[…] „Ich bin deine Jüngerin.“
[…] „Deswegen sage ich: Wenn er zerstört wird, wird er voller Licht sein. Wenn er aber geteilt wird, wird er voller Finsternis sein.“
Mt 6,3: „Wenn aber du Almosen gibst, so solldeine Linke nicht wissen, was deine Rechte tut.“
(62) Jesus sagte: „Ich sage meine Geheimnisse denen, die meiner Geheimnisse würdig sind. Was immer deine rechte
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