Die verbotenen Evangelien: Apokryphe Schriften
und Frauen und Männer, bekleidet mit schmutzigen Fetzen, wälzten sich auf ihnen zur Strafe. Das aber waren die Reichen und die, die auf ihren Reichtum vertraut hatten und sich nicht der Waisen und Witwen erbarmt, sondern das Gebot Gottes vernachlässigt hatten.
D IE G ELDVERLEIHER UND W UCHERER
31 In einem weiteren großen See, voll von Eiter, Blut und aufwallendem Kot, standen Männer und Frauenbis zu den Knien. Das aber waren die Geldverleiher und die, die Zinseszins fordern.
D IE T RANSVESTITEN ?
Vgl. dazu den Mythos von Sisyphos.
Jud 8
32 Andere Männer und Frauen wurden von einem hohen Abhang hinuntergeworfen, kamen nach unten und wurden wiederum von denen, die ihnen zusetzten, getrieben, nach oben zu steigen [Folio 10 recto] auf den Abhang und wurden von dort hinuntergeworfen nach unten und sie hatten keine Ruhe von dieser Bestrafung. Das aber waren die, die ihre Leiber verunreinigt hatten, indem sie sich wie Frauen benahmen.
D IE G ÖTZENBILDNER
Ex 20,4
33 Und neben jenem Abhang war ein Ort voll mit übermäßig viel Feuer. Und dort standen Männer, die sich mit den eigenen Händen Schnitzbilder gemacht hatten anstelle Gottes. Und bei jenen weitere Männer und Frauen, die Feuergeißeln hatten und sich gegenseitig schlugen und niemals aufhörten mit solcher Bestrafung.
D IE A BTRÜNNIGEN
2 Petr 2,15
34 Und wieder andere, nahe bei jenen, Frauen und Männer, die angezündet, gewendet und geröstet wurden. Das aber waren die, die den Weg Gottes verlassen hatten.
1. K APITEL
Die Händewaschung des Pilatus (Mt 27,24) geht dem Geschilderten offensichtlich voraus. Zu Herodes siehe Lk 23,6–12, der dort aber keineswegs mit den Machtkompetenzen ausgestattet ist, die ihm das Petrusevangelium zuschreibt.
(1) […] Von den Juden aber wusch sich niemand die Hände, weder Herodes noch einer seiner Richter. Und da sie sich nicht waschen wollten, erhob sich Pilatus.
(2) Daraufhin befahl König Herodes, dass der Herr abgeführt werden solle, und er sagte zu ihnen: „Tut alles, was ihm zu tun ich euch befohlen habe!“
2. K APITEL
Nikodemusevangelium 11,3, hier aber anders als sonst vor dem Tode Jesu.
(3) Josef, ein Freund des Pilatus und des Herrn, aber befand sich dort, und weil er wusste, das sie ihn kreuzigen würden, ging er zu Pilatus und bat um den Leib des Herrn für sein Begräbnis. (4) Pilatus schickte zu Herodes und erbat seinen Leib. (5) Herodes antwortete: „Bruder Pilatus, auch wenn ihn niemand verlangt hätte, würden wir ihn begraben, denn der Sabbat bricht an. Schließlich steht im Gesetz geschrieben, dass die Sonne nicht über einem Hingerichteten untergehen soll.“
Dtn 21,22–23: „Wird jemand für ein todeswürdiges Verbrechen hingerichtet, und man hängt ihn an einem Pfahle auf, dann soll sein Leichnam nicht über Nacht an dem Pfahl hängen bleiben, sondern man begrabe ihn noch am gleichen Tage.“
Und er übergab ihn dem Volk vor dem ersten (Tag) der Ungesäuerten Brote, ihrem Fest.
3. K APITEL
Mk 15,16–20a
Jes 58,2: „Wie ein Volk, das Gerechtigkeit tut und das Recht seines Gottes nicht aufgibt, fordern sie von mir gerechte Gerichte, nach Gottes Nähe verlangen sie.“
(6) Sie aber übernahmen den Herrn, stießen ihn im Laufen und sprachen: „Lasst uns den Sohn Gottes fortschleifen, jetzt, da wir Macht über ihn haben.“ (7) Und sie warfen ihm ein purpurrotes Gewand über, ließen ihn auf dem Richterstuhl Platz nehmen und sprachen: „Urteile gerecht, König von Israel!“ (8) Und einer von ihnen brachte eine Dornenkrone und setzte sie auf das Haupt des Herrn. (9) Andere, die dabei standen, spuckten ihm ins Gesicht, und einige gaben ihm Ohrfeigen, wieder andere stachen ihn mit dem Rohrstab, und einige peitschten ihn aus und höhnten dabei: „Mit dieser Ehrerbietung wollen wir den Sohn Gottes ehren.“
4. K APITEL
Mt 27,26
(10) Dann führten sie zwei Verbrecher herbei und kreuzigten den Herrn in ihrer Mitte. Er selbst aber schwieg, als ob er keinen Schmerz habe. (11) Und als sie das Kreuz aufgestellt hatten, schrieben sie darauf: „Dies ist der König Israels.“
Ps 22,19
Lk 23,39–43
(12) Sie legten die Kleider vor ihm nieder, teilten sie und warfen darüber das Los. (13) Einer von jenen Verbrechern aber beschimpfte sie mit den Worten: „Wir haben zu leiden wegen der Straftaten, die wir begangen haben, er aber, der der Retter der Menschen geworden ist, was hat er euch für ein Unrecht angetan?“
(14) Und voller Ärger über ihn ordneten sie an, dass man ihm nicht
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