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Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)

Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)

Titel: Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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am Mondbrunnen mehr und keine Ausflüge zu zweit. Oft fühlte Cassie sich sehr einsam.
    Natürlich sagte sie sich, dass es so am besten sei. Doch das änderte nichts daran, dass sie Jamil von Tag zu Tag mehr vermisste. Und manchmal verfluchte sie die Ungerechtigkeit des Schicksals. In der Höhle war sie kurze Zeit Jamils Geliebte und sehr, sehr glücklich gewesen. Deshalb behandelte er sie nun wie eine Fremde. Das war schmerzhaft.
    Aber es gab keine andere Lösung. So angestrengt sie auch nach einem Ausweg aus dieser belastenden Situation suchte, sie fand keinen. Nachts lag sie wach und zerbrach sich den Kopf, bis die Erinnerung an das, was sie in der Höhle erlebt hatte, so lebhaft wurde, dass ihr Körper vor Sehnsucht nach Jamils Zärtlichkeiten schmerzte. Meist stand sie dann auf und wanderte rastlos im Hof auf und ab, nicht ahnend, dass auch Jamil wach war und vergeblich Ruhe und Entspannung suchte.
    Jamil hatte sich eingestehen müssen, dass er öfter an Cassie dachte als je an einen Menschen zuvor. Und obwohl er sich so viele Jahre in Selbstbeherrschung und Selbstverleugnung geübt hatte, wollte es ihm nicht gelingen, seine Wünsche zu unterdrücken. Nie zuvor hatte er solche Qualen ausgestanden.
    Manchmal vergaß er über seiner Sehnsucht nach Cassie alles andere. Es kam vor, dass er sich dabei ertappte, wie er während einer Sitzung des Ältestenrats ins Nichts starrte. Mehr als einmal stand er vor der Tür, die zu Linahs Räumlichkeiten führte, und konnte sich nicht erinnern, wie er dorthin gelangt war. Oft schaute Halim ihn besorgt an, weil er nachfragen musste, worüber sie gerade gesprochen hatten. Es war einfach unerträglich!
    Er begann sich Sorgen um seine seelische Gesundheit zu machen. Seit er dem Kindesalter entwachsen war, hatte es für ihn nichts Wichtigeres gegeben als das Wohl seines Landes. Doch nun drehten all seine Gedanken sich um Cassie. Nie hätte er damit gerechnet, dass er sie so sehr vermissen würde. Wie sehr er ihre Gesellschaft genossen hatte, wusste er erst, seit er sich von ihr fernhielt. Ihr Lachen fehlte ihm ebenso wie ihre mitfühlenden klugen Worte und all die Überraschungen, die sie ihm bereitet hatte. Nie hatte er sich sicher sein können, was sie im nächsten Moment sagen oder tun würde. Er hatte nur gewusst, dass es etwas sein würde, was er bezaubernd fand.
    In Gegenwart anderer hatte sie ihn stets so behandelt, wie es ihm als Herrscher zukam. Wenn sie jedoch allein waren, hatte sie sich nicht gescheut, ihn zu kritisieren. Ein solches Verhalten konnte man nur von einem echten Freund erwarten. Da er nie einen Freund gehabt hatte, war er lange der Meinung gewesen, er brauche keinen.
    Sei kein Dummkopf, schalt er sich, Cassie ist eine Frau und kann deshalb nie die Rolle eines Freundes übernehmen.
    Trotzdem war es ihre Freundschaft, die er am schmerzlichsten vermisste.
    In seinen Träumen allerdings schenkte Cassie ihm weit mehr. Und manchmal stellte er sich sogar, wenn er wach war, vor, was sie alles tun würde, um ihn glücklich zu machen. Nur, dass das nie Wirklichkeit werden durfte …
    Zufällig traf er Cassie eines Tages, als sie durch den Rosengarten des Palasts schlenderte. Sie hatte ihr goldenes Haar zu einem einfachen Knoten zusammengefasst, und kleine Löckchen fielen ihr in die Stirn und auf die Schultern. Da sie sich allein wähnte, trug sie weder Hut noch Schleier. Das blassgelbe Kleid, das sie gewählt hatte, war so geschnitten, dass es ihre weiblichen Reize dezent zur Geltung brachte. Ihre Haut hatte durch das Leben unter der arabischen Sonne einen warmen Ton angenommen, und hier und da zeigten sich ein paar Sommersprossen.
    Sie war hinreißend!
    Jamil blieb in der Nähe einer Säule stehen und beobachtete sie. Wie anmutig sie sich bewegte! Und welche Sinnlichkeit jede ihrer Bewegungen ausdrückte! Jetzt bückte sie sich, um an einer Rose zu riechen.
    Sie selbst ähnelt einer Rose, dachte Jamil, einer englischen Rose in einem orientalischen Garten.
    Verlangen regte sich in ihm.
    Inmitten eines Beetes von kräftig roten, rosafarbenen und gelben Blüten stand eine Statue des ägyptischen Sonnengottes Ra. Es war ein Geschenk des ägyptischen Zweigs der Familie an Jamils Mutter gewesen. Cassie blieb vor der Statue stehen und faltete ein Blatt Papier auseinander, das zuoberst auf einem Stapel gelegen hatte, den sie in der Hand hielt. Dann warf sie den Kopf zurück, streckte dramatisch den Arm aus und begann zu sprechen.
    Jamil fiel ein, dass Lady Celia einmal

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