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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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unternehmen? Sie können ihn doch nicht damit durchkommen lassen.«
    »Lass es einfach gut sein«, sagte Beth.
    »Nein, wir können so jemanden doch nicht einfach frei rumlaufen lassen. Paul muss irgendwas unternehmen.«
    »Und was, zum Beispiel?«, wollte Paul wissen.
    »Keine Ahnung … Ihn verprügeln oder so. Seien Sie ein Mann.«
    Candices letzte Worte fühlten sich an, als habe sie ihm ein Messer in den Schritt gerammt.
    Seien Sie ein Mann.
    »Möchten Sie vielleicht Hilfe?«
    Paul drehte sich um. Harold blickte zu ihnen herüber. Sein Gesicht wirkte dünn und blass, und aus seinen Augen sprach tiefer Kummer.
    »Das Mädchen hat recht, wir können so einen Kerl nicht frei rumlaufen lassen. Ich mag alt sein, aber mit so einem Dreckskerl werde ich immer noch fertig.«
    Paul war kein tougher Kerl. Er hatte sich noch nie geprügelt. Alles, was er über das Kämpfen wusste, hatte er aus den sechs Rocky -Filmen.
    Aber neben Bruce war er der jüngste und wohl auch fitteste Typ in der Gruppe. Er konnte nicht zulassen, dass sich dieser alte Mann um das Problem mit dem deutlich Jüngeren kümmerte – erstens hätte das Paul schlecht aussehen lassen, zweitens hatte Harold gerade erst seine Frau und seinen Enkel verloren.
    »Sie sollten hierbleiben, Harold. Und aufpassen, falls Bruce zurückkommt.«
    Harold nickte. Er küsste seiner Frau den Kopf, ließ ihn sanft auf den Boden sinken und stand auf. »Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich mich bisher nicht mehr eingebracht habe. Von jetzt an werde ich tun, was immer ich kann, um zu helfen.«
    »Hey, machen Sie sich deswegen keine Gedanken«, erwiderte Paul.
    Beth lächelte. »Wir verstehen das.«
    Seinen zusammengebissenen Lippen und dem stählernen Ausdruck auf Harolds Gesicht nach zu urteilen, verlor er eher selten die Fassung. Obwohl er bereits stark auf die 80 zuzugehen schien, hielt Harold sich noch erstaunlich aufrecht. Ein Mann vom alten Schlag – zäh, hart arbeitend, geradeheraus. Höchstwahrscheinlich war er viel tougher, als Paul es je von sich würde behaupten können.
    »Ich weiß Ihre Freundlichkeit zu schätzen«, sagte Harold. »Also, Paul, was ist der Plan?«
    »Plan?«
    »Ja, der Plan«, wiederholte Candice.
    »Wenn wir Bruce zur Rede stellen wollen, sollten wir vielleicht alle zusammen nach oben gehen«, schlug Beth vor. »In der Gruppe ist man sicherer.«
    »Nein«, erwiderte Paul. »Nein, ich gehe allein. Ich bin mir sicher, dass er völlig harmlos ist – nur verängstigt und verstört.«
    »Sie sollten eine Waffe mitnehmen«, meinte Harold.
    Paul blinzelte. »Eine Waffe?«
    »Nur für den Fall.«
    »Nehmen Sie das Montiereisen mit«, schlug Candice vor.
    Paul warf einen Blick auf das Werkzeug, das in der Nähe der Tür zum Treppenhaus lag. Sein Mund fühlte sich ganz trocken an und seine Handflächen waren verschwitzt. »Okay.« Er ging hinüber und hob es auf. Die Eisenstange fühlte sich schwerer, tödlicher an als noch vor einer Weile.
    »Seien Sie vorsichtig«, mahnte Beth.
    »Ich bin hier, falls Sie mich brauchen«, fügte Harold hinzu.
    »Spalten Sie ihm den Schädel«, sagte Candice und sah ihn durchdringend an. »Und bringen Sie mein Telefon mit. Ich hab es oben gleich neben der Tür liegen lassen.«
    Mit der Montierstange in der Hand bewegte sich Paul in Richtung Aufgang.
    Er konnte die Blicke der anderen auf sich spüren, die ihn beobachteten, aber das warme Gefühl gespannter Erwartung fiel von ihm ab, als er das Treppenhaus betrat und die Tür hinter ihm ins Schloss fiel.
    Paul stand in der Dunkelheit und holte sein Telefon heraus. Er schaltete es ein, sah, dass das winzige grüne Batteriesymbol einen Akkustand von unter 25 Prozent signalisierte, und stapfte die Stufen hinauf. Er wollte Bruce nicht zur Rede stellen, aber er wusste, dass ihm keine andere Wahl blieb.
    Als er die zweite Ebene erreichte, atmete er ein paarmal tief durch, bevor er die Tür öffnete.
    Er trat auf die zerstörte und vollkommen finstere zweite Ebene hinaus und ließ seinen Blick unterstützt vom Telefondisplay über den riesigen Waldparkplatz schweifen. Er konnte Bruce nirgendwo entdecken, sah nichts als Baumstämme und Löcher im Beton.
    Er könnte in die Ebene drei runtergelaufen sein, dachte Paul.
    In der Ferne konnte er mit Mühe den Range Rover erkennen. Es war ähnlich düster und still wie auf einem Friedhof um Mitternacht. Keine Spur von Bruces Wagen.
    Sieht ganz so aus, als hätte keine der beiden Autobatterien so lange durchgehalten, wie wir

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