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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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gehofft hatten.
    Es sei denn, Bruce hat die Scheinwerfer ausgeschaltet.
    Paul machte ein paar Schritte nach vorne. Das Montiereisen wäre ihm dabei fast aus der Hand gerutscht. Er wechselte die Metallstange in seine linke Hand, wischte sich die Handfläche seiner rechten an der Jeans ab und nahm das Werkzeug dann wieder in die rechte Hand.
    Schon besser. Er hatte nun einen viel festeren Griff.
    Nicht dass ich vorhabe, es zu benutzen. Gott, wir sind schließlich keine Gladiatoren.
    Obwohl: Der riesige Betonbunker erinnerte ihn entfernt an eine primitive Arena. Paul schaute sich um und stellte sich Scharen von Zuschauern vor, die ganz heiß darauf waren, dass sich die beiden auserwählten Gladiatoren bis zum Tod duellierten: Paul mit dem Montiereisen und Bruce, der mit seinem Wahnsinn als Waffe antrat.
    Gott, halt mal den Ball flach, Paul. Der Typ ist nicht verrückt. Er kommt mit dieser ganzen beschissenen Situation einfach nur nicht zurecht. Wer kann ihm das schon verübeln?
    Als Paul sich weiter vorwärtsbewegte und dabei sorgsam den Löchern im Beton auswich, begann er plötzlich zu zittern. Es war kurz nach Mitternacht an einem regnerischen Winterabend, und auch wenn es keine Überraschung darstellte, dass ihm die kühle Luft etwas ausmachte, fragte er sich doch, ob sie die wahre Ursache für sein Zittern war oder ihm nicht eher die Angst in die Knochen fuhr.
    Er hörte das Geräusch von Schuhen, die durch den Schutt schlurften.
    Paul blieb stehen, drehte sich in Richtung des Geräuschs und sah eine Gestalt mit einem Satz hinter einem der noch aufrecht stehenden Betonpfeiler verschwinden, in weißer Farbe mit einer großen Zwei bemalt.
    Mit pochendem Herzen rief Paul: »Hey, Bruce. Wieso kommst du nicht da raus, hm?«
    Stille.
    Dann eine Stimme: »Willst du mich umbringen?«
    Paul entfuhr ein kurzes Lachen. »Dich umbringen? Scheiße, nein, ich will dich doch nicht umbringen. Ich will nur mit dir reden.«
    »Dann lass die Eisenstange fallen.«
    Paul hatte wenig Zeit, eine Entscheidung zu treffen: Fallen lassen oder nicht fallen lassen? »Das kann ich nicht tun. Zu meinem eigenen Schutz.«
    »Vor mir?«
    Bruce hörte sich sehr jung und verängstigt an.
    Als er ihn sprechen hörte, kam Paul sich mit einem Mal furchtbar albern vor. Sie alle standen unter Stress und befanden sich in einer völlig verrückten Situation. Die Menschen taten die merkwürdigsten Sachen, wenn sie unter Stress standen. Dann war er eben ein bisschen durchgeknallt und hatte einem Mädchen beim Pinkeln zugesehen. Musste er deshalb wirklich mit einer Montierstange und der festen Absicht, diese auch zu benutzen, falls es nötig wurde, hier stehen?
    »Hör mal, warum kommst du nicht einfach raus?«, wiederholte Paul. »Okay, die anderen sind ein bisschen sauer auf dich, weil du Candice nachspioniert hast. Aber mach dir keine Sorgen. Die beruhigen sich schon wieder.«
    Erneute Stille.
    Zögernd ging Paul noch ein paar Schritte auf den Pfeiler zu, hinter dem sich Bruce versteckte. »Jetzt komm schon, das hier ist nicht unbedingt der sicherste Ort, um sich lange aufzuhalten«, drängte Paul. Sie befanden sich immerhin weit genug von der Wand entfernt, um es vielleicht nicht mehr rechtzeitig ins sichere Treppenhaus zu schaffen, falls der Boden unter ihnen tatsächlich einstürzte.
    Beim Gedanken an Sicherheit fragte sich Paul, wie Bruce es schaffte, sich hier oben ohne Licht zu bewegen. Ohne die Scheinwerfer war es auf dem Parkplatz stockfinster.
    Dann fiel es ihm wieder ein.
    Er sah sich um, konnte das Telefon von Candice aber nirgends entdecken.
    Bruce muss es sich genommen haben. Hinterhältiger kleiner Scheißer.
    »Bruce, hast du Candices Handy genommen?«
    Nichts.
    »Wenn ja, dann komm einfach raus und gibʼs zurück. Das ist doch nicht so schlimm.«
    »Ich hab es nicht.«
    »Komm schon, Bruce. Wir wissen doch beide …«
    »Ehrlich. Ich … ich hab’s weggeworfen.«
    Paul blinzelte nervös. »Du hast was? «
    »Hab’s irgendwo auf den Parkplatz geschleudert.«
    »Warum zur Hölle hast du das getan?«
    »Keine Ahnung. Ich schätze, ich bin ein bisschen durch den Wind. Konnte nichʼ mehr klar denken. Ich wollte hören, wie es zerspringt.«
    Der Typ ist doch verrückt. Wer wirft denn bitte ein Handy weg? Besonders, wenn …
    Schreiend stürzte Bruce hinter dem Pfeiler hervor. Er schwang etwas über seinem Kopf.
    Starr vor Staunen stierte Paul Bruce an, während der auf ihn zurannte. Erst, als Bruce nur noch ein paar Meter entfernt war, begriff

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