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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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Paul, was der andere in der Hand hatte. Hoch über seinem Kopf, als wolle er einen Football werfen, hielt er ein in Zeitungspapier eingewickeltes Bündel. Als Paul die braune Masse bemerkte, die von Bruces Unterarm tropfte, konnte er gerade noch ein »Scheiße« ausstoßen, bevor er zur Seite trat.
    Bruce schleuderte das Bündel aus Zeitungspapier auf Paul und verfehlte ihn nur um wenige Zentimeter. Paul nahm eine Wolke des Gestanks wahr, der davon ausging. Er hörte, wie das Bündel hinter ihm gegen die Betonmauer klatschte, und als Bruce, der durch den Wurf aus dem Gleichgewicht geraten war, an ihm vorbeitaumelte, ließ Paul die Eisenstange hinabsausen und traf Bruce damit hinter dem linken Ohr.
    Bruce stöhnte und geriet ins Stolpern, aber anstatt in eines der vielen Löcher zu stürzen, knallte er mit dem Gesicht voran auf den Betonboden.
    Schockiert von der plötzlichen Wendung der Ereignisse starrte Paul auf die Gestalt, die reglos vor ihm auf dem Boden lag. Er umklammerte das Montiereisen noch immer fest mit der einen Hand, das Telefon mit der anderen, und zog keuchend eiskalte Luft in seine Lunge.
    Im nächsten Moment knallte die Tür zum Treppenhaus auf und drei Personen erschienen.
    Sie schnappten nach Luft, als sie Bruce vor Pauls Füßen liegen sahen.
    »Ist er tot?«, fragte Candice.
    »Ich … ich weiß es nicht«, antwortete Paul.
    Beth, Candice und Harold gingen noch ein paar Schritte weiter, und Beth fragte: »Was stinkt denn hier so?«
    »Das riecht wie …« Candices Stimme erstarb, als sie den verschmierten braunen Fleck an der Wand und das Zeitungsbündel sah, das zerplatzt davor auf dem Boden lag.
    »Oh mein Gott«, stieß sie aus und klang, als sei sie den Tränen nahe. Sie verzog sich wieder ins Treppenhaus.
    »Candice!«, rief Beth. Mit einem Seufzen folgte sie ihrer Tochter.
    Als die beiden Frauen verschwunden waren, stellte Harold sich neben Paul. »Machen Sie sich keine Sorgen, Sie haben ihn nicht umgebracht.«
    Paul starrte den alten Mann an. »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Weil er noch atmet. Zwar nur flach, aber man kann sehen, dass sich sein Körper bewegt.«
    Paul schaute genauer hin und sah tatsächlich, wie sich der Brustkorb von Bruce ganz sanft hob und senkte.
    »Gott sein Dank«, sagte Paul und atmete zitternd aus. »Ich musste mich schützen, aber ich wollte ihn nicht umbringen.«
    »Das haben Sie gut gemacht«, versicherte Harold. »Also, was ist passiert?«
    Paul holte tief Luft – er wünschte sich, er hätte es nicht getan, als er eine Duftwolke der Scheiße einatmete – und erzählte Harold die ganze Geschichte.
    »Wir sollten ihn lieber wieder nach unten schaffen und festbinden, bevor er zu sich kommt«, befand Harold, als Paul seinen Bericht beendet hatte.
    Paul wollte die Montierstange gerade hinten in den Bund seiner Jeans stecken, da bemerkte er einen Blutfleck auf dem Metall. Ein unbestimmtes Gefühl stieg in ihm auf, als er das Blut sah: eine Mischung aus Stolz und Aufregung.
    »Okay, ich bin bereit«, sagte er dann.

Drei
    Beth erwachte in der Dunkelheit, zum Geräusch des prasselnden Regens.
    Sie lag zusammengekauert auf dem Beifahrersitz in Pauls Wagen und hatte keine Ahnung, ob sie nur fünf Minuten oder zehn Stunden geschlafen hatte.
    Sie setzte sich auf und ihr steifer Hals und Rücken gaben ein lautstarkes Knacken von sich. Sie schob die Picknickdecke zur Seite, mit der sie sich warm gehalten hatte. Die dünne Decke ließ sich zwar nicht mit einer kuscheligen Daunendecke vergleichen, aber immerhin hielt sie die schlimmste Kälte ab.
    Sie gähnte, wischte sich den Schlaf aus den Augen – Ich muss wohl doch länger als fünf Minuten geschlafen haben!  – und streckte sich, um die Innenbeleuchtung anzuschalten. Sie drehte sich um und schaute nach Candice, die schlafend auf der Rückbank lag. Ihre Tochter wirkte friedlich und behaglich unter der dickeren Wolldecke, die sie bis unters Kinn hochgezogen hatte.
    Bitte, lass uns das hier durchstehen.
    Beth sah auf die Uhr und stellte erschrocken fest, dass es bereits Viertel vor neun war.
    Irgendwie hatte sie es geschafft, fast sieben Stunden zu schlafen – eine erstaunliche Leistung, wenn man die Umstände bedachte.
    Nachdem Paul und Harold Bruce in der vergangenen Nacht gefesselt hatten, zogen sich Beth und Candice in Pauls Wagen zurück. Paul bot ihnen freundlicherweise zwei Decken an, damit sie es ein wenig wärmer hatten. Paul versicherte ihr, dass er wahrscheinlich ohnehin nicht schlafen konnte, und

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