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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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dagesessen und gebastelt. Ich muss Hunderte von Schmuckstücken aus den Viechern angefertigt haben. Ich hab mich zu einem richtigen Experten entwickelt und gelernt, die Flügel so abzutrennen, dass sie nicht kaputtgehen, und sie so in Zellophan einzuschlagen, dass sie nicht verwesen. Alle Soldaten in meiner Kompanie haben mir das Zellophan von ihren Zigarettenpackungen gegeben, und ich hab ihnen dafür Ketten oder Armbänder gemacht – was auch immer sie zu ihren Lieben nach Hause schicken wollten. Natürlich hab ich den besten Schmetterlingsschmuck an Mildred geschickt. Sie hat alles aufgehoben, in einer Schachtel im Schlafzimmer, zusammen mit den Briefen, die wir uns geschrieben haben.«
    Harold schüttelte den Kopf und erwachte aus seiner Trance. »Wie dem auch sei, ich hab Schmetterlinge schon immer geliebt.«
    Paul nickte.
    »Ich dusche auch mal kurz, und dann sollten wir zurückgehen, bevor es dunkel wird. Ein Feuer machen und schauen, ob wir uns nicht was zum Abendessen fangen können. Ich weiß nicht, wieʼs Ihnen geht, aber ich würde für frisch gebratenes Fleisch töten. Wir sollten zumindest ein paar Buschratten fangen. Wenn wir Glück haben, erwischen wir sogar einen Beutelmarder.«
    Paul leckte sich mit komödiantischer Übertreibung die Lippen. »Mmm … ich kann’s kaum erwarten.«
    Das Exotischste, was Paul bisher gegessen hatte, war das Vindaloo mit Rindfleisch beim Inder um die Ecke.
    »Es wird Ihnen schmecken, das garantiere ich«, versicherte Harold und entfernte sich in Richtung Wasserfall.
    Beth lag ausgestreckt auf dem Rücksitz von Bruces Auto. Sie war von der Taille abwärts nackt, die Bluse zerrissen und mit Blut und Dreck verschmiert. Ihre Hose und ihre Unterwäsche lagen irgendwo im Fußraum.
    Sie fühlte sich geschändet und beschmutzt.
    Vom vielen Weinen taten ihr die Augen weh, und sie konnte noch immer die scharfe Spitze des selbst gebastelten Dolches spüren, den Bruce ihr an die Kehle gepresst hatte, als er auf ihr lag, immer wieder in sie hineinstieß und dabei grunzte wie ein Neandertaler.
    Sie wollte Bruce töten. Schlicht und einfach – ohne Übertreibung. Sie hatte schon oft Wut empfunden, aber nie zuvor aufrichtigen Hass. Das überwältigende Bedürfnis, einem anderen Menschen Schaden zuzufügen.
    Obwohl ihre Handgelenke gefesselt waren und sich das Seil durch den Gurt des rechten Rücksitzes zog, hatte Bruce schlampig gearbeitet – er mochte ein schleimiger kleiner Perverser sein, aber wie er selbst eingeräumt hatte, war er alles andere als ein geschickter Naturbursche. Sie war daher sicher, sich in weniger als fünf Minuten aus ihren Fesseln befreien zu können. Und genau das gedachte sie zu tun, sobald sich eine Gelegenheit dazu bot.
    Sie lag auf der Rückbank und sah aus dem Beifahrerfenster, konnte jedoch nichts als Schwärze erkennen. Und alles, was sie hörte, war das Geräusch von donnerndem Wasser.
    Das andere Donnern, das des zerberstenden Betons, konnte sie seit einiger Zeit nicht mehr hören. Beth rätselte immer noch, was da draußen vor sich ging.
    Bruce hatte sie losgebunden und in seinen Wagen geschleppt, kurz nachdem das Wasser die Wand gesprengt hatte. Danach hatte sie von unten Geräusche gehört, die klangen, als werde etwas auseinandergerissen, und das alles, während Bruce sie vergewaltigte.
    Sie fand, dass es klang, als ob erneut etwas in die Höhe wuchs, aber sie wusste nicht, worum es sich dabei handelte.
    Pflanzen, nahm sie an. Oder noch mehr Bäume.
    Was es auch war, es schien nicht bis hier oben durchzudringen. Obwohl sie ein Wackeln gespürt hatte, ließ es sich nicht mit den anderen Malen vergleichen, als sich die Bäume durch den Boden gebohrt und die Decke zerstört hatten.
    Hinterher, als die Geräusche verstummten und Bruce verschwand, war Beth im Wagen liegen geblieben und hatte zugesehen, wie sich das Grau des Himmels lüftete, der Regen aufhörte und Sonnenstrahlen durch die Löcher im Dach herabfielen.
    Beth war die Luft in der Kehle stecken geblieben und sie hatte die Tränen aus ihren Augen geblinzelt und sich danach gesehnt, draußen im Licht zu sein und die Wärme der Sonne auf dem Körper zu spüren.
    Jetzt, in der kalten Dunkelheit der Nacht, setzte Beth sich mühsam auf, drehte sich um und starrte durch die offene Autotür hinaus.
    Bruce saß im Schneidersitz vor einem Lagerfeuer. Immer noch mit nacktem Oberkörper, obwohl die Nachtluft bitterkalt sein musste.
    »Du bist endlich aufgewacht«, sagte Bruce und sah zu Beth

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