Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)
sie!«
Mit der DVD-Hülle in der Hand bewegte er sich an der Außenseite des Käfigs entlang bis zu der Stelle, an der die Frau lag. Er blieb stehen und ging in die Hocke. Die Brust der Frau war so reglos wie bei einer Statue.
»Verdammt«, murmelte Mark. Mit seiner freien Hand fasste er zwischen den Holzstäben hindurch und drehte ihr Gesicht in seine Richtung. Das Mädchen war noch jung, vielleicht 20, und erst seit ein paar Wochen hier. Sie hatte einer kleineren Gruppe von Leuten angehört, die nichts ahnend in den Blockbuster gestolpert kamen, weil sie glaubten, sich dort für eine Weile niederlassen zu können. Die zwei Mädchen und drei Männer waren durch den Hintereingang gekommen und hatten die Zuflucht, die sich nur 50 Meter entfernt befand, daher nicht gesehen. Seine Männer hatten die Eindringlinge rasch getötet und innerhalb einer Woche verspeist, die beiden Mädchen gefangen genommen und in den Käfig gesperrt. Das andere Mädchen war schon ein paar Tage nach ihrer Gefangennahme gestorben – irgendeine Dschungelkrankheit.
»Sie war niedlich«, hörte Mark Damien hinter sich. »Zu dünn für meinen Geschmack, aber trotzdem ganz niedlich.«
Mark erhob sich und drehte sich um. »Verdammte Schande. Unser Vorrat schwindet allmählich.«
Im Käfig befanden sich nur noch fünf Frauen. Letzte Woche waren es noch doppelt so viele gewesen.
»Wir brauchen Frischfleisch«, seufzte Mark. »Die hier verrotten schon.«
Genau wie das verstorbene Mädchen wirkten auch die anderen dürr bis zur Grenze des Abstoßenden. Sie aßen kaum etwas, obwohl Mark und seine Gang sie regelmäßig mit Fleisch und Beeren zu füttern versuchten. Und sie waren allesamt krank. Mark spielte mit dem Gedanken, sie einfach alle zu töten und noch mal von vorne anzufangen. Aber genau wie das Sortieren der DVDs erforderte das Zeit und Mühe.
Scheiß drauf. Diese Mädchen haben immer noch ein bisschen Leben in sich. Wir behalten sie entweder so lange, bis sie sterben, oder bis ihnen wegen ihrer Krankheiten die Muschis abfallen. Je nachdem, was zuerst passiert.
Natürlich existierte eine einfache Lösung für ihr Problem.
Die Gruppe am anderen Flussufer erfreute sich bester Gesundheit. Das wusste Mark mit Sicherheit. Vor einem Monat hatten sie drüben noch über einen anständigen Vorrat an Frauen verfügt, und seitdem hatte er beobachtet, wie neue Gruppen eintrafen, unter ihnen auch weitere Frauen.
Mark wandte sich zum Fluss um. Er konnte mehrere Leute aus der Zuflucht sehen. Einige holten Wasser am Fluss, andere sammelten Feuerholz. Seine Aufmerksamkeit blieb jedoch an Maddy und einem kleinen Mädchen von vielleicht zehn Jahren hängen. Sie schienen auf der Suche nach Beeren zu sein.
In Marks Schritt regte sich etwas.
Maddy. Wie gerne ich die in den Käfig stecken würde. Könnte mir gut vorstellen, sie als meine persönliche Geliebte zu halten.
Maddy hatte kein Interesse an ihm gezeigt, als er noch im Supermarkt gewohnt hatte. Sie hatte von Anfang an ein Auge auf Bill Bale geworfen, ein hübsches noch dazu.
Sie bekommt auch noch, was sie verdient. Sogar früher, als sie denkt.
Wenn Mark nur einen Weg fand, in das Asyl einzudringen, würde er dafür sorgen, dass Maddy ihre hübschen Augen auf ihn richtete. Aber dort rüberzukommen, ohne dass dieser Mistkerl Bill ihn erwischte, dürfte sich schwierig gestalten. Ebenso, wie auf das Gelände zu kommen. Mark wusste, wie sicher sie den alten Supermarkt abgeriegelt hatten. Sie hatten dort drüben zwar keine Truppe starker, gut ausgebildeter Männer mehr, aber sie waren Marks Gruppe zahlenmäßig 3:1 überlegen. Und Mark wusste aus Erfahrung, dass jemand, der mit einem Speer bewaffnet war, einen ernst zu nehmenden Gegner darstellte, ganz gleich, welchem Geschlecht er angehörte.
»Denkst du drüber nach, das Asyl anzugreifen?«, fragte Damien.
Mark nickte.
»Es wär verdammt noch mal an der Zeit. Wir sollten es bald tun. Einfach sämtliche Speere nehmen, die wir haben, und auf diesen beschissenen Supermarkt losstürmen. Verflucht, echt eine schöne Vorstellung, woanders zu wohnen. Irgendwo, wo es nicht nach Scheiße stinkt.«
»Nein, wenn wir es machen, dann machen wir es richtig. Wir planen die Sache und bereiten uns vor. Wir müssen clever an das Ganze rangehen.«
»Aber wir sind viel stärker als dieser Haufen. Gott, die haben doch nur ein paar Typen, die den Laden bewachen. Solange wir Bill und Frank ausschalten, ist alles in Ordnung. Dann haben wir den ganzen Supermarkt und
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