Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Verfuehrerin

Titel: Die Verfuehrerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
packte Dysan am Hals und hielt dem Schurken ein kleines Messer an die Kehle. »Ich denke, es wird Zeit, daß du dir für deine Spielchen einen Mann von deiner Größe aussuchst«, sagte Tynan.
    Bei diesen Worten schwenkte Ty den Mann herum und knallte ihm die Faust ins Gesicht.
    Dysan stürzte über einen Stuhl und fiel neben Chris zu Boden. Tynan gab ihm keine Gelegenheit, zu Atem zu kommen, sondern packte ihn bei den Schultern und knurrte: »Du jämmerlicher Feigling!« Erneut begann er ihn mit beiden Fäusten zu bearbeiten.
    Chris stand vom Fußboden auf und versuchte Tynan daran zu hindern, Dysan mit bloßen Fäusten zu erschlagen, doch Tynan war so wütend, daß er nicht hörte, was sie sagte. Und so sah sie beständig zur Tür, aus Sorge, einer ihrer Wächter könnte jeden Moment hereinkommen und sie in den Keller zurückbringen. Sie mußten fliehen, solange für sie eine Chance zur Flucht bestand.
    Und so sprang sie Ty einfach auf den Rücken, in der Hoffnung, ihr Gewicht würde wenigstens Eindruck auf ihn machen.
    Doch Tynan schüttelte sie einfach ab, so daß sie abermals über den Boden schlitterte. Eine endlose Sekunde verging, ehe Tynan begriff, was er da soeben gemacht hatte. Er stieß Dysan weg, daß dieser an der Wand entlangrutschte und als blutende Masse zu Boden sackte, und kam Chris zu Hilfe.
    »Man springt niemand von hinten an«, sagt er vorwurfsvoll, ihr vom Boden aufhelfend.
    Chris schüttelte den Kopf, um den Nebel daraus zu vertreiben. »Wir müssen aus dem Haus, solange das noch möglich ist. Warum haben Sie so lange gebraucht, sich von Ihren Fesseln zu befreien?«
    »Haben Sie schon mal versucht, anderthalb Zentimeter dicke Stricke mit einem Federmesser zu durchschneiden? Und es sah ja auch gar nicht danach aus, als wären Sie in Nöten. Wollen Sie nicht lieber bei Dysan bleiben, statt mit mir zu fliehen? Vielleicht gelingt es Ihnen doch noch, zwei Imperien miteinander zu verschmelzen, sobald Sie diesen Cowboy los sind.«
    »Könnten Sie Ihre Eifersuchtsausbrüche vielleicht für später aufheben? Ich möchte nämlich dieses Haus gern lebend verlassen, und dazu müssen wir erst an den Wachen und dann an den Hunden vorbei.«
    Nachdem Tynan Chris vom Boden aufgeholfen hatte, ging er zu Dysan und zerrte ihn auf die Beine. »Du kommst mit uns, und falls uns die Hunde zu nahe kommen, werde ich dich ihnen zum Fraß vorwerfen. Chris, geben Sie mir den Strick dort.«
    Während Tynan Dysan fesselte, sah Chris zum Fenster hinaus. »Wie, glauben Sie, stehen unsere Chancen? Draußen wimmelt es nur so von Wächtern.«
    »Ich hoffe, daß Pilar und Prescott flüchten konnten.«
    »Das konnten sie nicht. Sie befinden sich in meinem Keller«, sagte Dysan, ehe Tynan ein schmutziges Taschentuch aus seiner Gesäßtasche ziehen und ihm damit den Mund zubinden konnte.
    »Dann müssen wir erst die beiden befreien«, sagte Chris und lief zu der Tür, die auf die Kellertreppe hinausging.
    Tynan warf Dysan wieder gegen die Wand und haschte nach Christianas Arm. »Warum glauben Sie alles, was er sagt? Wenn Sie wirklich im Keller eingesperrt sind, komme ich wieder zurück, nachdem ich Sie in Sicherheit gebracht habe, und hole sie heraus. Allein! Haben Sie mich verstanden?«
    »Weil Sie ins Gefängnis zurückwandern, wenn Sie mich nicht heil zu Hause abliefern? Pilar und Asher bedeuten Ihnen wohl nichts, wie?«
    Tynan schloß für einen Moment die Augen, drehte sich dann wieder Dysan zu, begann ihn zu durchsuchen und entdeckte eine kleine Derringer-Pistole in der Innentasche seines Jacketts. »Schön, gehen wir. Chris, ich steige zuerst mit ihm durchs Fenster, und ich möchte, daß Sie uns auf dem gleichen Weg folgen, sobald das gefahrlos für Sie ist.« Er hielt einen Moment inne und blickte sie an. »Und ich möchte, daß Sie mir jetzt versprechen, daß Sie nichts Dummes anstellen werden, wozu auch solche Einfälle gehören, in den Keller hinunterzugehen, um die anderen zu befreien. Haben Sie mich verstanden?«
    Chris nickte, mußte dabei aber an Pilar und Asher denken, die in dem dunklen Kellerloch eingesperrt waren. Wäre es denn nicht gescheiter, wenn sie zunächst daran gingen, die beiden aus dem Verlies zu befreien, statt daß Tynan später allein zurückkam und dasselbe versuchte?
    »Chris!« zischelte Tynan vor dem Fenster. Dysan machte ihm Schwierigkeiten, und er dämpfte dessen Aktivitäten mit einem Faustschlag seitlich gegen den Kopf.
    Hinter dem Haus befand sich eine niedrige Ziegelmauer, die einen Garten

Weitere Kostenlose Bücher