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Die Verfuehrerin

Titel: Die Verfuehrerin
Autoren: Jude Deveraux
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und sie behandelte ihn ziemlich ungezogen, nur weil sie glaubte, sich in einen Mann vergafft zu haben, den sie kaum kannte. Sie lächelte Asher an. »Ich bin sicher, daß Sie das nicht wollten, Mr. Prescott. Wie haben Sie meinen Vater kennengelernt?«
    Asher gab ihr Lächeln zurück. »Er und mein Vater waren befreundet. Sie sind auch bei einigen Geschäften Partner gewesen. Und ich habe Sie schon einmal gesehen - als kleines Mädchen mit Ihrer Mutter. In meinen Augen war sie die schönste Frau, die mir jemals begegnet ist.«
    »In meinen Augen ebenfalls.«
    Er begann Feuerholz aufzusammeln, das er vor ihren Füßen niederlegte.
    »Und warum hat mein Vater Sie für diese Rettungsmission ausgewählt?« Sie hob jetzt ebenfalls ein paar Äste auf und warf sie zu dem anderen Holz.
    »Ich denke, er nahm, wen er gerade bekommen konnte. Es gibt nicht viele Männer in meinem Alter, die kein Geschäft haben, und nachdem ich so viele Jahre selbständig gewesen bin, kann ich mich nicht so recht mit dem Los eines Angestellten abfinden.«
    »Ich weiß, wie Ihnen zumute ist. Mein Vater sagt mir ständig, was ich zu tun und wie ich es zu machen habe. Er schickt mir sogar Männer nach, wenn ich ihm nicht gehorche.«
    »Ja, aber Sie sind eine...« Asher verstummte, als er ihre funkelnden Augen sah. »Diesmal wäre ich fast ins Fettnäpfchen getreten, nicht wahr?«
    Sie legte den Kopf auf die Seite. »Könnte es Sie denn stören, wenn Sie sich mit mir Überwerfen würden?«
    Asher blickte sie mit einem breiten Lächeln an. Er sah wirklich gut aus, wenn er in dieser Hinsicht auch nicht an Tynan heranreichte. Aber er war hübsch. »Ich bin hier mit einer schönen Frau allein im Wald, und Sie fragen mich, ob es mich stören würde, wenn Sie sich über mich ärgerten? Miss Mathison, für mich wird hier und jetzt ein Traum wahr, und ich würde lieber sterben, als ihn zu zerstören.«
    Sie lachte über seine hübsche Rede, während er eine kleine purpurrote Blume aus einem Moospolster pflückte und sie ihr mit einer kleinen Verbeugung überreichte. Chris steckte die Blume hinter das Ohr und lächelte ihn an.
    »Nun«, sagte er leise, »ich denke, wir sollten jetzt lieber zum Lagerplatz zurückgehen.« Er hob einen gewaltigen Stoß Holz auf. »Packen Sie den Rest auch noch drauf.«
    »Nein, ich trage meinen Anteil selbst.«
    »Miss Mathison, solange ich in der Nähe bin, wird keine Frau ein Stück Feuerholz tragen. Legen Sie also das übrige Holz dazu, wie ich es Ihnen geraten habe.«
    »Sie reden genauso wie mein Vater«, sagte sie mit einem Seufzer.
    »Vielen Dank. Ich bewundere und respektiere Ihren Vater und fasse es als großes Kompliment auf, wenn Sie mich in irgendeiner Hinsicht mit ihm vergleichen. Und jetzt gehen Sie bitte voran, weil ich nämlich nichts mehr sehen kann.«
    Lachend und erfreut darüber, daß er sich so anerkennend über ihren Vater ausgesprochen hatte, statt sich über ihn zu beschweren wie die meisten Leute, führte Chris ihn ins Lager zurück. Asher sagte, daß er nicht nur nichts mehr sehen, sondern auch kein Wort verstehen könnte, so daß Chris zwei Finger seiner linken Hand ergreifen mußte, um ihn ins Lager zurückzubugsieren.
    Als sie im Lager anlangten, stand Tynan über das Feuer gebeugt und briet mit Maismehl panierte Fische. Er sah kurz hoch, als eine lachende Chris und ein schwerbeladener Asher im Lager eintrafen, und senkte dann wieder den Kopf.
    Chris fühlte sich plötzlich ausgelassen und glücklich. Sie hob die beiden geteilten Rockhälften ihres Reitkleides an und begann zu summen.
    »Sie werden vermutlich hier nicht tanzen wollen, Mr. Prescott«, sagte sie, die Arme ausstreckend, und beobachtete dabei Tynan aus den Augenwinkeln. Aber er blickte nicht einmal vom Feuer auf.
    Mit offensichtlichem Vergnügen faßte Asher Chris bei den Händen und fing an, mit ihr einen raschen Tanz auf der kleinen Lichtung aufzuführen. Es war eine Kreuzung aus einem Virginia Reel und einem Square Dance - lebhaft und lustig. Chris paßte sich seiner Führung an, und gleichgültig, wie schnell er sie drehte, so daß ihre Füße zuweilen kaum noch den Boden berührten: sie hielt jedes Tempo mit.
    »Vorsicht!« hörte sie Tynan rufen, ehe Asher in eine knapp einen halben Meter tiefe Grube hineintaumelte, die von Farnwedeln verdeckt gewesen war.
    Sie lagen beide in der Kuhle, Ashers Arme schützend um ihren Körper gelegt, ihren Rock um ihre Beine gewickelt, während Tynan über ihnen nachfragte. »Habt ihr euch etwas
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