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Die Verfuehrerin

Titel: Die Verfuehrerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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daß er sich in Lebensgefahr befindet?«
    »Wir brauchen doch nur dem zuständigen Sheriff Bescheid zu sagen. Wenn er Hamilton verhört, wird das für Owen eine Warnung sein.«
    »So daß er Lionel auf eine sehr umsichtige Weise beseitigen läßt? Ich bin sicher, es wird wie ein Unfall aussehen, und Owen wird in dem Moment, wo Lionel stirbt, weit entfernt sein von der Unfallstelle.«
    »Das ist nicht meine Sorge. Meine Sorge sind Sie. Ich denke, wir sollten so rasch wie möglich von hier fortreiten. Heute noch.« Er ging zum Schrank und holte ihre Reisetasche heraus. »Ich möchte, daß Sie sofort Ihre Sachen packen. Ich werde Owen sagen, daß die Umgebung dieses Hauses für eine Lady wie Sie zu gefährlich ist und ich daher beschlossen habe, Sie wieder in den Osten zurückzubringen, wo Sie hingehören.«
    »Ich werde aber nicht gehen«, sagte sie, ihn anfunkelnd.
    »Dann werde ich ihm sagen, wer Sie wirklich sind. Ich glaube nicht, daß wir danach noch in diesem Haus willkommen sind. Packen Sie Ihre Sachen, ruhen Sie sich aus, und ich komme in ungefähr einer Stunde wieder, um Sie abzuholen. Ich will mich erst mit Tynan besprechen.«
    »Reden sie nicht mit ihm!«, sagte Chris wütend. »Dem geht es nur darum, mich so rasch wie möglich wieder loszuwerden.«
    Asher blieb an der Tür noch einmal stehen. »Auf dem Rückweg möchte ich, daß Sie mir erzählen, was zwischen Ihnen beiden gewesen ist, weil Sie die ganze Nacht weggeblieben sind. Um Sie aber jetzt daran zu hindern, noch etwas Tapferes oder Törichtes zu versuchen, werde ich diese Tür absperren. Ich sehe Sie also in ungefähr einer Stunde wieder.«
    Ehe Chris antworten konnte, war er durch die Tür, und sie hörte, wie sich der Schlüssel im Schloß drehte. Einen Moment lang lehnte sie sich gegen die Tür und verfluchte alle Männer der Welt. Doch dann fiel ihr Blick auf das weiche Bett, das mit frischen, angenehm duftenden Laken bezogen war, und sie ging darauf zu, als befände sie sich in Trance. Sie war schon fast eingeschlafen, ehe sie sich auf das Bett fallen ließ.
    Sonnenlicht fiel ins Zimmer. Chris schlief tief und fest, als sich eine Hand über ihren Mund legte. Ihre Augen flogen auf - und sie sah einen Mann mit einer schwarzen Kapuze über dem Gesicht vor sich stehen.
    »Seien Sie still, Missy, dann wird Ihnen nichts passieren. Sie werden jetzt einen kleinen Ausflug mit uns machen.«
    Sie kannte weder die Stimme noch die Gestalt dieses Mannes und versuchte, sich gegen ihn zu wehren, aber er drückte sie mühelos nieder, verpaßte ihr einen Knebel und fesselte dann ihre Hände. Als sie ihn zu treten versuchte, packte er ihre Knöchel mit seinen mächtigen Händen und wickelte ein dünnes, elastisches Seil darum, das ihr in die Haut schnitt, wenn sie eine heftige Bewegung machte. Und dieses Seil wickelte er ihr auch um den Leib, als wäre sie eine Leiche, die auf See bestattet werden sollte. Als er mit dem Verschnüren fertig war, lagen nur noch ihre Augen frei; selbst ihr Haar war auf dem Rücken festgebunden.
    Mühelos hob der geheimnisvolle Besucher ihren Körper vom Bett auf, warf ihn sich über eine Schulter und trug ihn zum Fenster. Dort stand eine Leiter bereit, und er trug Chris hinunter, als wäre sie ein zusammengerollter Teppich.
    Chris versuchte den Kopf zu drehen, um festzustellen, ob jemand in ihrer Nähe war. Doch die Verschnürung machte jede Bewegung unmöglich. Ein Pferd erwartete ihn unter den Bäumen, und er warf sie quer über den Sattel, ehe er sich hinter ihr auf das Pferd schwang. Dann ritt er behutsam tiefer in den Wald hinein, damit keiner die Hufschläge hörte. Chris dachte, daß sie bisher stets, wenn sie sich heimlich entfernen wollte, von irgendwelchen Leuten gesehen worden war, aber jetzt, da sie Hilfe brauchte, wollte keiner sie bemerken.
    Dann dachte sie nichts mehr, weil ihr Entführer dem Pferd, auf dem sie lag, die Sporen gab und der Sattel gegen ihren Magen schlug. In den nächsten Stunden war sie ausschließlich damit beschäftigt, ihren Magen daran zu hindern, seinen Inhalt von sich zu geben.
    Es wurde schon dunkel, als sie entdeckte, daß noch ein Reiter neben ihr galoppierte. Sie wußte nicht, wann er zu ihnen gestoßen war, aber als das Pferd, auf dem sie lag, endlich anhielt, hörte sie den Mann, der sie gefesselt hatte, zu dem anderen Reiter sagen:
    »Hat sie dir Schwierigkeiten gemacht?«
    »Nein. Deine?«
    »Nicht im geringsten. Binde sie los. In diesem Zustand würde sie den Tag nicht überleben.«
    Ihr

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