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Die verfuehrerischen Vier

Titel: Die verfuehrerischen Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Triana
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lächelte. »Keine Sorge. Wir haben ja nichts gemacht.« Sie strich sich mit den Händen über die Shorts.
    »Leider«, witzelte Santi, aber irgendwie hatte ich den Eindruck, dass er es nicht witzig meinte. Vielleicht hatten sie sich nicht nur uns zuliebe zu dieser Kreuzfahrt entschlossen. Sie sahen aus, als ob sie selbst auch einen Urlaub gebrauchen könnten. »Kommt rein, Mädels.«
    Wir drängten uns in den winzigen Raum. »Hey, Fee, wir haben die Kabine mit dem Fenster.« Zur Begrüßung versetzte Yoli ihrem Bruder einen Stoß.
    »Wir?«, sagte Santi, sah Monica an und kicherte.
    »Nicht?« Yoli machte ein verblüfftes Gesicht.
    »Na ja, schließlich sind wir hier die Aufpasser, und ihr dürft nur wegen uns mit auf die Kreuzfahrt«, sagte er. »Warum? Wollt ihr zwei dieses Zimmer?«
    Yoli sah mich an. »Sollen wir es ihnen überlassen?« Das Fenster war nicht besonders groß, auch wenn ein bisschen Licht von außen reinkam.
    »Ich habe nicht vor, hier drin so viel Zeit zu verbringen. Also warum sollen wir es ihnen nicht lassen?«, erwiderte ich.
    Santi zuckte die Schultern und sah seine Frau an. »Dann können wir wohl hierbleiben.« Wenn so ein kleines Fenster Monica glücklicher machen würde, dann sollten sie die Kabine ruhig bekommen.
    Wir traten auf den Gang und verteilten uns auf die beiden anderen Kabinen. Killian und Alma in eine, ich und Yoli in die andere. Vor ein paar Wochen hatte ich vorgeschlagen, die Kabinenpartner auszulosen, aber Killian und Alma hatten verkündet, dass sie sich schon entschieden hätten, zusammenzugehen. Damit blieben Yoli und ich übrig. Was in Ordnung war - ich mag Yoli wirklich sehr -, aber ich hatte gehofft, ihrem schrecklichen Geschnarche zu entkommen und ihrem
Gerede über Fernsehserien, für die wir schon drei Jahre zu alt waren. Danke, Mädels.
    Ich packte aus, während sich Yoli in endlosen Tiraden über ihren Bruder, seine Frau und ihre Beziehung erging und dass sie wie die beiden sein wollte, wenn sie mal heiraten würde, und dass das Baby sie nur noch enger zusammengeschmiedet hätte. Interessant. Mir kamen sie nicht gerade wie ein Herz und eine Seele vor, aber wer wusste schon genau, wie sie miteinander umgingen, wenn sie allein waren? Selbst Yoli konnte ja nicht alles wissen.
    Ich legte khakifarbene Shorts und ein blaues Neckholder-Top heraus für das große In-See-Stechen und die obligatorische Schwimmwesten-Probe. Yoli wurde plötzlich still, während sie auspackte.
    »Was ist los, Süße?, fragte ich.
    Sie pulte an einem Faden herum, der aus einer Unterhose heraushing, die ganz nach Gap Kinderwäsche aussah. »Was hat sie wohl mit Zwietracht und Stürme gemeint?«
    »Wir wollten doch nicht mehr darüber reden, weißt du nicht?« Ich machte mich daran, mir die Shorts und das Top anzuziehen.
    »Wie soll das denn gehen, Fee? Hör mal, die Frau hat gewusst, dass wir die Kreuzfahrt machen.«
    Seufz. »Vielleicht wusste sie, dass es regnen soll. Vielleicht hat sie den Wetterkanal angeschaut.«
    Yoli legte ihre gefalteten Sachen in ein Schubfach. »Wie auch immer. Du hältst das Ganze für witzig.«
    »Yoli, ich halte es nicht für witzig, aber ich lass mich einfach nicht davon verrückt machen. Was kann ich denn auch schon tun, um etwas gegen das Schicksal zu unternehmen?«
    Sie schwieg. Da sie schließlich diejenige war, die an den ganzen übersinnlichen Voodoo-Quatsch glaubte, hätte sie
doch akzeptieren müssen, dass sie machtlos war gegenüber dem, was die Zukunft brachte, ob das nun im Tarot vorhergesagt wurde oder nicht.
    »Hast wohl recht.« Sie seufzte. Und so plötzlich, wie sie das Thema aufgegriffen hatte, ließ sie es wieder fallen. Sie richtete sich auf. »Komm, wir reißen ein paar Typen auf.«
    Hallooo? Yoli auf der Suche nach Jungs war ungefähr so, als würde sich Kolumbus auf die Suche nach roten Zwiebeln machen. Was war denn mit ihren üblichen Themen passiert, zum Beispiel Rory von den Gilmore Girls und ihre wundersame Umwandlung? Oder die zehn wichtigsten Gründe, warum die MGM Studios immer noch ihr Lieblingsteil von Disneyland waren? Yoli und Jungs waren einfach zwei Dinge, die ich mir schlecht miteinander vorstellen konnte. Womöglich nahm sie unser Vorhaben, mit Beginn der Kreuzfahrt ein neues Leben anzufangen, ja doch einen Tick zu ernst.
    »Jungs für dich vielleicht. Nicht für mich«, erinnerte ich sie.
    Nee, mich hatte Lorenzo Peralta. Und gerade jetzt war er sauer, dass ich ohne ihn hier war. Deshalb wollte ich die Sache nicht noch

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