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Die verfuehrerischen Vier

Titel: Die verfuehrerischen Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Triana
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meine Psi-Antennen bewusst ab und konzentrierte mich wieder auf Raul. Diese hellbraunen Augen.
    Raul lachte schon wieder und schüttelte den Kopf.
    »Wer war es dann?«
    »Woher soll ich das wissen? Einfach nur ein Mädchen, dass ich zehn Minuten vor dem Termin kennengelernt hatte.«
    »Du bist also …«

    Oh je. Endlich fiel der Groschen. Er hatte gestern im Abendlicht in seinem weißen Hemd so unglaublich umwerfend ausgesehen. Und sogar jetzt sah er aus wie aus einem Modeheft entsprungen.
    »Ich arbeite als Model. Nebenher. Aber ich lauf nicht rum und erzähl das allen Mädchen.«
    Ich merkte, wie ein Lächeln meine Mundwinkel verzog.
    Er war also doch nicht verheiratet? Sollte das heißen, dass das so ein Moment war, über den ich und meine zukünftigen Kinder lachen konnten, wenn wir um den Küchentisch saßen? Na bestens. Ich konnte darüber lachen. Haha! Haha ha!
    Ich war ja so erleichtert, so erleichtert, aber auch … das hieß ja, dass er jetzt zu haben war, und mein Magen machte einen Satz. Denn jetzt konnte ich nicht mehr leugnen, dass ich ihn mochte. Wow, das änderte alles.
    Raul nahm meine Hand. »Tut mir leid, dass du dir was Falsches gedacht hast. Aber« - er lachte wieder ein wenig - »es war echt komisch.«
    »Danke. Schön, dass du dich amüsiert hast«, sagte ich und unterdrückte ein Lächeln. Ich kam mir wie eine Vollidiotin vor. »Ich bin noch den Rest der Woche hier.« Er ist also gar nicht verheiratet? Was soll ich machen?
    Ich ließ den Nachmittag noch mal vor mir ablaufen. Er im Innenhof von Blackbeard’s Castle, das Mädchen neben ihm, der Fotograf, seine Cousins, die geduldig darauf warteten, dass er fertig wurde, damit sie auf Sightseeing gehen konnten oder was auch immer.
    »Ich mach viele Aufnahmen im Smoking. Meine Agentur bringt mich dauernd zu Hochzeitsaufnahmen mit Models zusammen, die ich gar nicht kenne. Sie haben jemanden auf den Jungferninseln angerufen, weil ich sowieso in der Gegend
war. Der Fotograf fand, dass die Burg einen schönen Hintergrund abgeben würde.«
    Wir gingen hinüber an die Bar, wo er mir einen Hocker hervorzog. »Magst du was trinken?«
    »Eine Cola bitte.«
    »Eine Cola für sie und einen Long Island-Eistee für mich«, sagte er zum Barkeeper, sah mich wieder an und schüttelte den Kopf. »Und du hast gedacht, dass ich da heirate?«
    »Also, so hat es ausgesehen.«
    »Hat es wohl. Und dann hast du dich gefragt, warum ich am Tag vorher mit dir geflirtet habe.«
    »Genau.«
    »Du musst mich echt für einen Arsch gehalten haben.«
    »Mhm.«
    Er nahm einen Schluck. »Also ehrlich, ich bin nicht verheiratet. Nicht ganz ehrlich in Sachen Modeln, aber nicht so ein Arsch. Ich will einfach nicht, dass die Leute glauben, ich will das ausnutzen.«
    Ich dachte, dass sein adonisgleiches Aussehen ihm schon genug Gelegenheit zum Ausnutzen bot, aber ich hielt den Mund.
    »Und du, gibt es bei dir auch irgendwas, wovon ich nichts weiß?« Er lächelte, und zwar so sexy, dass man einfach unanständige Gedanken haben musste.
    Das war der Punkt, wo ich ihn daran hindern musste, weiterzugehen, in dem ich ihm erzählte, dass ich daheim einen Freund hatte. »Ich hab einen Freund in Miami«, sprudelte ich heraus. Braves Mädchen, nicht lügen. So, es war gesagt. Was nun?
    »Oh.« Er sah mir in die Augen und blinzelte ganz langsam. »Aber …?«
    »Was aber?«

    »Ich weiß nicht, du hast so einen Ausdruck gehabt, als ob ein ›aber‹ kommen würde.«
    Tatsächlich?
    »Nein, kein aber. Ich finde nur, dass du es wissen solltest.« Warum, Fiona? Jetzt passiert bestimmt nichts mehr zwischen uns. Aber wenn ich wollte, das etwas zwischen uns passierte, warum verhielt ich mich einem anderen gegenüber dann so loyal? Was war denn los mit mir?
    Grrr!
    »Danke«, sagte er und presste die Lippen zu einem Grinsen zusammen. »Weißt du, du siehst heute Abend unglaublich umwerfend aus.«
    »Danke.« Ich wurde rot.
    »Das darf ich dir doch sagen, oder?«
    »Aber sicher«, sagte ich und blickte abwartend auf seine Lippen. Er hatte hübsche Lippen. Richtig nette Jungslippen. Sein Gesicht war halb jungenhaft, halb männlich. Ich mochte ihn, und ich konnte nur an eines denken, nämlich dass er sich mit mir unterhielt und sonst mit keiner. Und dass die Gesichter meiner Mädels unbezahlbar waren.
    Eine halbe Stunde lang redeten wir über die Dinge, die wir auf der Kreuzfahrt gemacht hatten. Es waren tatsächlich seine Cousins, die mit auf der Kreuzfahrt waren, nicht seine Junggesellen-Kumpel, und

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