Die Verführung einer Fremden - Teil 2 (German Edition)
heraus.“
Ich ging herüber zu seiner Jacke und griff erst in die erste Tasche, die leer war, dann in die zweite Tasche, wo etwas viereckiges, relativ Schweres, drin war. Einen Kugelschreiber fühlte ich nicht und fischte somit den viereckigen Gegenstand heraus. Es war das Ring Etui. Ich starrte es einen Moment lang überrascht an und drehte mich dann zu Ben um, der wie ein Honigkuchenpferd grinste.
„Ich habe nach dem letzten Antrag doch nicht aufgegeben. Bevor Kate mich niedergestochen hat, habe ich mich gerade fertig gemacht, um zu dir zu fahren und dich wieder zu fragen, ob du meine Frau werden willst. Und ich hätte es wieder und wieder getan, immer wieder, bis du ja gesagt hättest.“
Dicke Tränen stiegen in meinen Augen hoch und flossen unkontrolliert meine Wangen hinunter, während ich das Etui öffnete und den wunderschönen Ring bestaunte.
„Und Christian... du willst mich noch obwohl ich einen anderen Freund hatte?“
„Ich will dich bedingungslos. Solange du von jetzt an und für immer mit mir zusammen sein willst, ist alle Vergangenheit vergessen.“
Ich begann zu schluchzen vor Glück und kniete mich neben sein Bett.
„Was sagst du? Willst du mich heiraten, Lebensretterin?“
Ich fiel ihm sofort um den Hals und begann nun, hemmungslos zu schluchzen und immer wieder „ja“ in sein Ohr zu flüstern. In meinem ganzen Leben war ich noch nie so glücklich gewesen. Der Mann, den ich so sehr liebte, hatte überlebt und wollte mich heiraten. Eine Woge der absoluten Glückseligkeit legte sich über mich, als er mich immer wieder küsste und drückte.
Kapitel 23
Einen Monat später war Ben wieder auf den Beinen und die Wunde verheilte langsam, aber stetig. Kate war in Untersuchungshaft und ihr drohten viele Jahre Gefängnis wegen versuchten Mordes. So glücklich Ben und ich auch waren über unsere bevorstehende Hochzeit, für die wir noch so viel zu planen hatten, so besorgt waren wir über Julian, der anstatt zu uns, zu Kates Eltern nach Kates Verhaftung gebracht wurde. Ich sah in Bens Gesicht, wie sehr er Julian vermisste und es brach mir das Herz.
„Lass uns das Sorgerecht beantragen.“ sagte ich eines Morgens spontan. Ben blickte überrascht von der Zeitung auf.
„Meinst du das ernst? Würdest du mich dabei unterstützen? Ich wollte das sowieso tun, hatte aber Angst, dass du mich vielleicht nicht unterstützen würdest.“
„Natürlich unterstütze ich dich. Julian ist dein Sohn. Und ich möchte, dass es ihm gut geht. Ich möchte ihn besser kennenlernen, ihn in unser Leben integrieren. Er ist Teil unserer kleinen Familie.“
„Wir haben sehr gute Chancen. Ich habe bereits mit meinem Anwalt geredet und der sagt, dass der Vater die besten Chancen auf das Sorgerecht hat. Und ich habe sogar mit Kates Eltern gesprochen, die sogar selbst sagen dass es das Beste für Julian wär e , wenn er hier bei uns aufwächst. Natürlich nur, wenn sie ihn regelmäßig besuchen können.“
Ben strahlte über das ganze Gesic ht und küsste und umarmte mich. Dann hob er mich von meinem Stuhl und trug mich in Windeseile ins Schlafzimmer, wo er mich mit einer Leidenschaft küsste, die mir deutlich zu verstehen gab, wie sehr er mich liebte und wollte. Langsam zog er mich aus und erkundete meinen ganzen Körper mit seinen Lippen und seiner Zunge, bis er endlich in mich eindrang und wir eins wurden und uns unserer Lust völlig hingaben.
Später, nach dem Mittagessen, machten wir uns fertig für einen Sonntagsspaziergang, als es an der Tür klingelte. Wir erwarteten niemanden und der Sicherheitsmann unten hatte nicht angerufen, um den Gast anzukündigen. Ich stand auf und ging zur Tür. Dort standen Bens Eltern. Überrascht sah ich sie an. Einen Augenblick sahen wir uns nur in die Augen, dann trat Bens Mutter einen Schritt vor und umarmte mich herzlichst, bevor auch Bens Vater mich in den Arm nahm. Ich war so überrascht über so viel Körpernähe, dass ich einfach nur da stand und es geschehen ließ.
„Danke, danke, danke dass du meinem Sohn das Leben gerettet hast. Wir werden dir das niemals vergessen.“ begann Bens Mutter, während ihr eine Träne die Wange hinunter lief. Bens Vater nickte zustimmend.
„Es tut uns so leid, dass wir gegen dich waren und dir und Ben das Leben schwer gemacht haben. Ich verspreche dir, wir werden das nie wieder tun. Du bist jetzt Teil der Familie. Und wir
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