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Die vergessene Insel

Die vergessene Insel

Titel: Die vergessene Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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zurück.
McIntires Besorgnis
war berechtigt - die Rauferei hatte sich in eine ordentliche Schlägerei verwandelt. Schreie wurden laut,
und Mike sah, wie sich gleich vier Männer auf einmal
auf den Fremden stürzten, um ihn niederzuringen.
Sein Schrecken wandelte sich schon nach wenigen Sekunden in Erstaunen, als er sah, wie erfolgreich sich
der Mann zur Wehr setzte. Natürlich konnte er die
vierfache Übermacht seiner Gegner nicht wirklich besiegen; so etwas klappte vielleicht in Büchern, aber
selten in Wirklichkeit. Doch er hielt sich tapfer.
Die vier Burschen hatten ihn eingekreist und
attackierten ihn mit Boxhieben und Tritten, aber irgendwie gelang es ihm immer wieder, den Angriffen
auszuweichen und selbst mit blitzschnellen Schlägen
zu kontern, die mehr als einmal einen der Angreifer
zu Boden schickten. Dabei war er nicht besonders
groß oder von
kräftigem Wuchs. Der Mann, der
schwarzes Haar und einen dunklen Teint hatte, war
schlank und nur von durchschnittlicher Größe. Aber
er bewegte sich mit katzenhafter Geschmeidigkeit und
so schnell, daß Mike einige der Hiebe, die er seinen
Gegnern versetzte, nicht einmal richtig sah. Trotzdem
wurde der Fremde mehr und mehr in die Enge getrieben, und am Ausgang des ungleichen Kampfes bestand kein Zweifel. Die Übermacht war zu groß.
»Jemand sollte ihm helfen«, sagte Juan plötzlich. »Vier
gegen einen ist nicht fair.«
»Nichts da!« antwortete McIntire streng. »Ihr bleibt
hier, verstanden? Habt ihr Lust, da hineingezogen zu
werden und den Rest des Tages auf einer Polizeiwache zu verbringen statt auf dem Schiff?«
Nervös sah er sich nach der Barkasse um. Das Boot
war mittlerweile näher gekommen und begann träge
auf der Stelle zu wenden, um am Kai längsseits zu gehen. Einer der beiden Matrosen hatte eine Planke ergriffen, der andere stand im Bug des Bootes und sah
neugierig der Prügelei auf dem Kai zu.
Auch Mike blickte wieder zum Schuppen hin. Der
Kampf war mittlerweile entschieden. Der Fremde war
zu Boden gegangen, und zwei der Burschen waren gerade dabei, seine Arme zu packen und festzuhalten,
während ein dritter neben ihm stand und ihm mehrmals hintereinander fest in den Leib trat. Plötzlich
kam sich Mike erbärmlich feige vor, einfach dazustehen und tatenlos zu bleiben.
»Wir müssen doch irgend etwas tun«, sagte er. »Sie
bringen ihn um.«
»Unsinn!« antwortete McIntire. »So schnell bringt
man niemanden um. Wer weiß, was er getan hat.«
Aber er sah nicht so drein, als wäre er von seinen eigenen Worten überzeugt, und nach einem Zögern fügte er hinzu: »Ich werde die Angelegenheit melden, sobald wir zurück sind.«
Mike starrte den Direktor von Andara-House verblüfft
an. Bis sie zurück waren, würde es später Nachmittag
sein, wenn nicht Abend. Was um alles in der Welt
glaubte McIntire dann noch melden zu können?
Er kam nicht dazu, etwas zu sagen, denn in diesem
Moment hatte die Barkasse das Ufer erreicht. Der
Bootsrumpf schlug mit einem dumpfen Laut gegen
den Kai, und im selben Moment wurde die Planke zu
ihnen heruntergeworfen; der zweite Matrose sprang
von Bord und wickelte das Ende eines handstarken
Taues um einen der eisernen Poller, die in regelmäßigen Abständen über dem Ufer aufragten.
»Beeilt euch«, sagte McIntire mit einer ungeduldigen
Geste. »Wir haben genug Zeit verloren.« Als keiner
der Jungen reagierte, trat Miß McCrooder als erste
auf die schmale Planke, um mit kleinen, vorsichtigen
Schritten zum Boot überzuwechseln. Sie wirkte sehr
nervös, und Mike war sicher, daß das nicht nur an
dem schmalen Steg lag, über den sie balancieren mußte. Auf ihrem Gesicht lag ein angespannter Ausdruck.
Von ihrer gewohnten Fröhlichkeit war nichts mehr
zu entdecken, und jetzt fiel ihm auch wieder ein, wie
schweigsam sie auf dem Weg hierher gewesen war.
Juan stemmte die behandschuhten Fäuste in die Hüften und maß das Boot mit einem stirnrunzelnden
Blick. »Keine Hoheitszeichen«, sagte er mürrisch. »Sie
haben den Namen und die Kennung überpinselt, seht
euch das an. Was soll denn der Unfug?«
»Juan, Ben - bitte«, seufzte McIntire. »Laßt euch doch
nicht zu jeder einzelnen Bewegung auffordern! Wenn
ihr hierbleiben wollt, dann sagt es, und wir fahren auf
der Stelle ins Internat zurück!«
    Das gab den Ausschlag. Die beiden beeilten sich, hinter Miß McCrooder in die Barkasse hinabzusteigen,
und auch André und Chrisund nach einem letzten
Blick die Straße
hinunter
schließlich auch Mike folgten ihnen.
Mike fühlte sich noch immer

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